Schwere Zeiten für die Reinhardts
Schwarzenbach/Limbach. Seit etwas mehr als einer Woche ist die Welt der Familie Reinhardt aus Schwarzenbach nicht mehr dieselbe: Wie 20 weitere Kollegen auch erhielt Markus Reinhardt, Mitarbeiter des Limbacher Drahtseilherstellers Casar, seine Kündigung. Nach dem 31. März ist nach derzeitigem Stand Schluss für den gelernten Elektroinstallateur
Schwarzenbach/Limbach. Seit etwas mehr als einer Woche ist die Welt der Familie Reinhardt aus Schwarzenbach nicht mehr dieselbe: Wie 20 weitere Kollegen auch erhielt Markus Reinhardt, Mitarbeiter des Limbacher Drahtseilherstellers Casar, seine Kündigung. Nach dem 31. März ist nach derzeitigem Stand Schluss für den gelernten Elektroinstallateur. "Gerüchte über mögliche Kündigungen hatte es schon länger gegeben. An diesem besagten Freitag dann wurde mir nach Ende meiner Nachtschicht mitgeteilt, dass man gezwungen sei, mich zu entlassen", erinnert sich Reinhardt im Gespräch mit unserer Zeitung an den "schwarzen Freitag". Seitdem ist für den Vater von vier Kindern und seine Frau Silke alles anders. Bei aller Enttäuschung über die ausgesprochene Entlassung - Wut sucht man vergebens in den Augen von Markus Reinhardt, eher das Forschen nach dem Warum. Acht Monate lang hatte Reinhardt seine Kraft in den Dienst der Casar gestellt, ein Zeugnis aus dem Januar bestätigt dem Maschinenbediener und Spuler einwandfreie Leistungen und die Aussicht, dass sein zum 31. Juli befristeter Arbeitsvertrag unbefristet verlängert wird. Doch Papier scheint in diesem Fall geduldig. Dabei war und ist es nicht nur die Arbeit um des Lohnes willen, die ihn auch emotional an den renommierten Drahtseilhersteller bindet. "Es ist ein toller Betrieb, mit einer unglaublich kollegialen Belegschaft. Ich habe unheimlich gerne dort gearbeitet." Und wohl nichts könnte Klaus Reinhardt und seine Familie glücklicher machen, als schon morgen wieder dort an der Maschine zu stehen. Anders als vielleicht so manch anderer sieht Reinhardt nicht die deutsche Geschäftsleitung als Schuldigen der Casar-Krise. "Diese Entscheidung wurde viel weiter weg getroffen", sagt er und meint damit den US-amerikanischen Mutterkonzern Wireco. Nun heißt es vorerst, sich auf harte Zeiten einzustellen, harte Zeiten für eine Familie mit vier Kindern und der nur geringen Aussicht, schon bald wieder einen vergleichbaren Job zu finden. Und damit fängt für Markus und Silke Reinhardt das Rechnen an: Wie die Raten fürs Haus bezahlen? Wie den nötigen Versicherungsschutz für die vier Kinder finanzieren? Ein schmaler Lichtstreif am Horizont könnte der August werden, dann kann Silke Reinhardt aus der Elternzeit zurück in ihren Job. "Die Frage ist aber, ob wir das bis dahin finanziell überstehen." Im schlimmsten Fall droht der Verkauf des Hauses. "Und bei den derzeitigen Preisen für Häuser bleibt man trotz Verkauf dann noch auf Restschulden sitzen." So bleibt für die Reinhardts vorerst nur die Hoffnung, dass sich in Sachen Kündigungen für sie und die anderen betroffenen Familien noch etwas zum Guten bewegt. "Ich habe unheimlich gerne dort gearbeitet."Markus Reinhardt zu seinem früheren Betrieb