VfL Primstal vor dem Saisonstart „Ich habe ein Luxusproblem“

Bereits von 2008 bis 2012 war Nicola Lalla beim VfL Primstal Spielertrainer. Nun ist der 44-Jährige zum VfL zurückgekehrt, der mittlerweile in der Saarlandliga spielt. Wie lief die Vorbereitung auf die neue Saison?

 Boxend gibt der neue Trainer Nico Lalla (links) beim VfL Primstal die Richtung vor. Der Übungsleiter legt Wert auf Athletik. 

Boxend gibt der neue Trainer Nico Lalla (links) beim VfL Primstal die Richtung vor. Der Übungsleiter legt Wert auf Athletik. 

Foto: Frank Faber

Herr Lalla, bis auf Ihren damaligen Mittrainer Jochen Ernst haben Sie bei Ihrer Rückkehr zum VfL sicherlich noch viele vertraute Gesichter angetroffen?

Nicola Lalla: Die handelnden Personen sind noch die gleichen. Im Umfeld und im Vorstand hat sich nicht viel getan. Natürlich hat sich die Mannschaft verändert – drei, vier Spieler, die ich damals schon hatte, sind noch da, ansonsten ist sie bunt gemischt. Viele junge Talente und erfahrene gestandene Spieler – also eine super Mischung. Die Eingewöhnungszeit ging für mich schnell. Vom sportlichen Aspekt ist es für mich aber noch einmal ein Neuanfang, weil mich doch viele Spieler gar nicht kennen, wie ich von meiner Art als Trainer bin.

Diesen Neustart vollziehen Sie gegenüber Ihres letzten Trainer-Engagements beim VfL eine Spielklasse höher in der Saarlandliga.

Lalla: Genau. Damals haben wir hier in Primstal wegen eines fehlenden Punktes den Aufstieg in die Saarlandliga nicht geschafft. Hier habe ich jetzt professionelle Strukturen, die ich immer wollte – und ein 36 Spieler großes Aufgebot mit 24 Akteuren, die das Potenzial haben, in der Saarlandliga zu spielen. Darunter sind junge Spieler, die sich in jedem Training entwickeln wollen. Das heißt, ich habe ein Luxusproblem und muss aus vielen qualitativ guten Spielern die 16 bis 18 für jedes Wochenende raussuchen. Das ist ein harter Weg, denn man spielt nicht so einfach ambitioniert Saarlandliga, wie Primstal es tut. Der Verein war in den vergangenen Jahren unter Trainer Andreas Caryot unter den besten sechs Mannschaften – und das sollte jetzt auch weiterhin unser Ziel sein.

Worauf haben Sie in der Vorbereitungszeit den größten Wert gelegt?

Lalla: Beim Fußball wollen wir eine eigene Spielphilosophie entwickeln – angepasst an das Potenzial der Mannschaft. Wir wollen strategisch geplanten Fußball spielen, nichts dem Zufall überlassen. Bestimmte Abläufe sollen automatisiert sein, so dass wir taktisch auf hohem Niveau agieren können – darauf liegt mein Fokus. Jeder Trainer wünscht sich dazu, dass man irgendwann auch seine Handschrift von außen erkennt.

Wie sind Sie mit dem aktuellen Stand kurz vor Saisonbeginn zufrieden?

Lalla: Genau das, was ich mir vorgestellt habe, wird umgesetzt. Die Spieler sind mit Begeisterung dabei und haben Lust, sich weiterzuentwickeln. Auch wenn ich mal etwas anspreche, was in den letzten Jahren vielleicht zu kurz gekommen ist, nehmen das die Spieler an. Im Training will ich sie schon einmal bewusst überfordern, damit sie im Spiel leichter mit Drucksituationen klarkommen.

In der vergangenen Saison hat es dem VfL mitunter im gegnerischen Strafraum an Präsenz und Durchschlagskraft gefehlt. Haben Sie als torgefährlicher Angreifer dafür jetzt eine Lösung parat?

Lalla: Ich will immer Fußball spielen und ungern Bälle einfach nur nach vorne schlagen. Deshalb will ich in Abwägung der Spielsituation auch mit weniger Ballkontakten spielen lassen, um zu Überzahlsituationen zu kommen und dass dann der letzte Pass zu einer besseren Abschlusssituation führt. Und natürlich brauchen wir vorne jemanden, der zweistellig in der Saarlandliga Tore schießt. Wir haben das Potenzial in der Offensive, dass einer das hinkriegt.

In Ihrer ersten Zeit in Primstal haben Marc Pesch, Steffen Haupenthal und Tobias Scherer unter Ihrer Regie die ersten Spiele in der Verbandsliga absolviert. Zählen sie jetzt zu Ihren Führungsspieler?

Lalla: Alle drei sind ein Beispiel für eine gute Entwicklung der Mannschaft und zählen aufgrund ihrer vielen Saarlandliga-Einsätze zu meinen erfahrenen Akteuren.

  Die Neuzugänge des VfL (v. l.) Tim Theobald (zuvor JFG Schaumberg Prims), Fabio Lanfranco (SV Elversberg II), Robin Moser (SG Geisfeld/Rascheid) und Jannik Spengler (SV Elversberg, A-Junioren) sowie Trainer Nicola Lalla.

Die Neuzugänge des VfL (v. l.) Tim Theobald (zuvor JFG Schaumberg Prims), Fabio Lanfranco (SV Elversberg II), Robin Moser (SG Geisfeld/Rascheid) und Jannik Spengler (SV Elversberg, A-Junioren) sowie Trainer Nicola Lalla.

Foto: Frank Faber

Zum Saisonstart geht es am 31. Juli zum TuS Herrensohr, dann kommt die SG Mettlach-Merzig. Ist das Auftaktprogramm für Sie okay?

Lalla: Wir sind in beiden Spielen definitiv nicht der Favorit. Das 16 bis 18 Spieler umfassende Aufgebot habe ich im Kopf, die Startformation steht aber erst vor der ersten Partie fest.

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