Rasierklingen in der Leberwurst

Neuhütten/Nonnweiler · Treibt im Hochwald ein Hundehasser grenzübergreifend sein Unwesen? Dieser Verdacht erhärtet sich nach einem Vorfall in Neuhütten. Dort hat eine Tierhalterin einen Köder gefunden, in dem Rasierklingen versteckt waren. Eine ähnliche Attacke war zuvor aus Nonnweiler bekannt geworden.

Nur der Aufmerksamkeit einer Frau aus Neuhütten ist es zu verdanken, dass ihren beiden Haustieren nichts Schlimmes zugestoßen ist. Wie die Polizei mitteilte, hatte die Halterin von zwei Hunden auf einem eingezäunten Gelände einen golfballgroßen Leberwurstköder entdeckt. Als sie sich diesen genauer anschaute, fand sie darin 13 Teile einer zerbrochenen Rasierklinge. Den präparierten Köder muss der unbekannte Täter laut Polizei Türkismühle im Lauf des Dienstagvormittags, 23. Juni, auf dem Grundstück deponiert haben. Dieses befindet sich "Im Neuland", einer Sackgasse am Ortsrand von Neuhütten in Richtung Muhl.

Die Hunde der Frau hatten glücklicherweise noch nichts von dem Köder gefressen, so dass sie keine Verletzungen davontrugen. Als die Neuhüttenerin dann aber von einem ähnlich gelagerten Vorfall in Nonnweiler erfuhr, erstattete sie Anzeige bei der Türkismühler Polizei . Die Saarbrücker Zeitung und der Trierische Volksfreund berichteten am 25. beziehungsweise 26. Juni darüber, dass jenseits der Landesgrenze ebenfalls ein mit Rasierklingenteilen bestückter Köder entdeckt worden war. Deswegen hatte sich ein 48 Jahre alter Mann aus Nonnweiler bei den Ermittlern in Türkismühle gemeldet. Sein Berner Sennenhund hatte zuvor den Köder gefressen und sich danach zu Hause erbrochen. Dabei kamen vier Rasierklingenhälften zum Vorschein. Ein Tierarzt musste den Hund versorgen.

Wo der Vierbeiner den Köder gefressen und die Rasierklingen verschluckt hat, ist nicht ganz sicher. Nach Auskunft der Türkismühler Polizei kommen als Tatort entweder der umzäunte Freilauf am Haus des Hundehalters im Neubaugebiet Nonnweiler oder der Bereich unterhalb der Primstalsperre Nonnweiler in Betracht. Wegen der räumlichen Nähe gehen sowohl die Ermittler in Hermeskeil als auch in Türkismühle davon aus, dass beide Vorfälle auf das Konto desselben Täters gehen. Hermeskeils Beamte appellieren an Hundebesitzer "auch auf dem eigenen Gelände die Augen aufzuhalten im Bezug auf eventuelle Köder". Neuhüttens Ortsbürgermeister Peter Kretz, selbst Polizist, spricht von einem "heftigen Vorfall, der eindeutig den Straftatbestand der Tierquälerei erfüllt."

Kontakt: Polizei in Hermeskeil, Tel. (0 65 03) 9 15 10; Polizei in Türkismühle, Tel. (0 68 52) 90 90.

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