Fußball Primstal lässt den FCS kräftig zittern

Primstal · Fußball-Saarlandligist unterliegt dem Favoriten im Pokal mit 1:3. Entscheidung fällt erst drei Minuten vor Schluss.

 Steffen Haupenthal (am Boden) rauscht hier mit viel Einsatz dem Saabrücker Nino Miotke in die Parade, kommt dabei aber etwas zu spät. Miotke hatte das frühe 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an VfB-Torhüter Frank Hennen. 

Steffen Haupenthal (am Boden) rauscht hier mit viel Einsatz dem Saabrücker Nino Miotke in die Parade, kommt dabei aber etwas zu spät. Miotke hatte das frühe 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an VfB-Torhüter Frank Hennen. 

Foto: B&K/Bonenberger

Sie hatten gekämpft, sie hatten alles gegeben. Aber am Ende hatte es nicht gereicht: Fußball-Saarlandligist VfL Primstal musste sich trotz einer guter Leistung vor 1000 Zuschauern im Pokalspiel einer B-Elf des 1. FC Saarbrücken mit 1:3 (0:2) geschlagen geben.

Einer der FCS-Profis, den die Zuschauer vermissten, war auch Steven Zellner, der dem Spiel gegen seinen Heimatverein eigentlich entgegen gefiebert hatte. Warum er nicht spielte? „Steven hat über Schmerzen im Knie geklagt – und auf dem Kunstrasen wollten wir nichts riskieren“, begründete FCS-Trainer Dirk Lottner die Nichtberücksichtigung des früheren VfL-Jugendspielers.

Dass der Favorit aus Saarbrücken bereits nach sieben Minuten mit 2:0 in Führung lag, war einem vogelwilden Auftritt der Primstaler in den Anfangsminuten geschuldet. „Ein Ballverlust und ein Stellungsfehler – und dann liegst du gegen so eine Mannschaft schnell hinten“, meinte Steffen Haupenthal.

Innenverteidiger Marc Pesch unterlief nach gerade einmal 40 Sekunden im Halbfeld ein Schnitzer bei der Ballannahme, José Pierre Vunguidica schnappte sich die Kugel, lief los, und Marcel Carl schob aus sieben Metern zum 1:0 ein. Alexandre Mendy erhöhte sechs Minuten später aus abseitsverdächtiger Position auf 2:0.

Zu diesem Zeitpunkt sah es nach einer Packung für Primstal aus. Zumal Schlussmann Frank Hennen kurz darauf bei einem Schuss von Nino Miotke mit einer Glanzparadeden dritten Gegentreffer gerade noch so verhinderte. „Wir hätten das 3:0 und 4:0 machen müssen, waren aber zu nachlässig und überheblich“, kritisierte Lottner.

Und der VfL kämpfte sich langsam in die Partie. „Mit drei, vier guten Aktionen haben wir uns Selbstvertrauen geholt“, sagte Haupenthal, der für Karsten Rauber in die Innenverteidigung ging. Rauber fegte davor als „Sechser“ ordentlich dazwischen.

Nach einer sagenhafter Einzelleistung von Tim Roob wurde der VfL dem Regionalligisten ebenbürtig. Der 26-jährige Angreifer narrte zunächst Markus Mendler und knallte die Kugel dann aus 35 Metern an den rechten Pfosten (29. Minute). Es war so etwas wie das Zeichen zum Angriff: Nur knapp verfehlte sieben Minuten später ein Drehschuss von Steffen Backes den Kasten von FCS-Torwart Ricco Cymer (36.).

Nach dem Wechsel drehte Primstal weiter auf und düpierte nach 52 Minuten die Hintermannschaft des Regionalligisten. Der Ball landete zwar im Netz, doch Jonas Caryot hatte bei dessen Annahme im Abseits gestanden. Nur zwei Minuten später belohnte sich der VfL aber endgültig für sein starkes Offensivspiel. Haupenthal schlug einen Freistoß in den Strafraum – und Julian Scheid verlängerte den Ball zum 1:2 ins Tor (54.).

Nun witterte der Außenseiter Morgenluft. Und vier Minuten später hätte der Ausgleich auch fallen müssen – aber der völlig frei stehende Backes köpfte ein Maßflanke von Caryot aus acht Metern genau auf FCS-Torhüter Cymer. FCS-Trainer Lottner wurde die Sache nach dieser Szene endgültig zu heiß. Er reagierte und wechselte die Stammkräfte Fanol Perdedaj und Marco Holz ein. „Dadurch haben wir wieder Sicherheit bekommen. Wir hatten Glück, dass wir nicht das Unentschieden gekriegt haben“, gab Lottner nach dem Spiel zu. Kurz vor Schluss erzielte Vunguidica den Treffer zum 3:1 (87.). „Wir haben eine gute Leistung gezeigt, schade, dass wir nicht wenigstens in die Verlängerung gekommen sind“, bedauerte Scheid. Die Zuschauer erkannten den Einsatz an und verabschiedeten das Team mit Applaus.

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