Polizei sucht Brandstifter

Braunshausen · Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei bei der Verwüstung der Braunshausener Peterkapelle auf dem Peterberg von Brandstiftung aus. Trotz einer ausgesetzten Belohnung sind noch keine Hinweise auf den oder die Täter eingegangen. Wegen der starken Verschmutzung im Innenraum bleibt die Andachtsstätte geschlossen.

 1982 war die Grundsteinlegung der Peterberg-Kapelle. Seitdem ist der idyllische Ort ein beliebtes Ausflugsziel. Dieses Foto entstand 2012 bei der 30-Jahr-Feier der Einweihung. Foto: wb

1982 war die Grundsteinlegung der Peterberg-Kapelle. Seitdem ist der idyllische Ort ein beliebtes Ausflugsziel. Dieses Foto entstand 2012 bei der 30-Jahr-Feier der Einweihung. Foto: wb

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In der Nacht auf Montag, 10. August, hat ein von bisher Unbekannten verursachter Brand in der Peterkapelle bei Braunshausen erheblichen Sachschaden angerichtet (wir berichteten). "Nach den Untersuchungen der Polizei steht fest, es war Brandstiftung ", teilte Peter Ludwig , der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Peterkapelle, mit. Zwei Gutachten, so Ludwig, seien von den Ermittlern erstellt worden.

Vermutlich haben die Verwüster das Feuer durch einen mit 150 Kerzen bestückten Karton auf der Holzbank im Innenraum der Andachtsstätte entfacht. Die Holzbank wurde zerstört. Durch den Ruß wurden die Wände des Gebäudes und darin stehende Marien skulpturen stark beschädigt. Des Weiteren ist ein Fenster mit Bleiverglasung durch die Hitzeentwicklung gerissen. "Es war Glück, dass die Tür während des Brandes geschlossen war. Denn wenn Sauerstoff von außen hinzugekommen wäre, dann wäre der Dachstuhl abgebrannt", erklärte Ludwig. Der Förderverein, der sich um die Kapelle kümmert, setzte eine Belohnung von 500 Euro aus, für sachdienliche Hinweise auf den oder die Täter. "Bis jetzt hat das noch nichts gebracht", berichtete er.

Wie geht's nun mit der Peterkapelle weiter? Dazu Ludwig: "Über die Höhe des Schadens hat die Versicherung noch keine Angaben gemacht. Die Versicherung und eine Reinigungsfirma werden das zuerst untereinander regeln." Die Kapelle bleibt wegen der starken Verschmutzung geschlossen. Bereits am Mittag des 9. August hatte der ehemalige Förderverein-Chef Adalbert Ewen bei einem Rundgang am Sockel des Kreuzes auf dem Außengelände eine Verschmutzung festgestellt. "Vermutlich wurden dort Kerzen aufgestellt und gezündet. Zudem lagen angebrannte Holzstäbchen neben dem Sockel", schilderte Ludwig. Daraufhin habe Ewen seinen Nachfolger Gottfried Ganz benachrichtigt. "Als er tags darauf die Tür der Kapelle geöffnet hat, kam ihm der Brandgeruch entgegen", erzählte Ludwig.

Der Förderverein bittet die Bevölkerung weiter um Mithilfe. "Auf dem Peterberg ist so viel Betrieb. Wenn jemand etwas Auffälliges bemerkt, dann soll er das der Polizei oder dem Förderverein mitteilen", so Ludwig. Die Mitglieder des Fördervereins werden sich mit Kontrollen abwechseln.

Polizeikontakt: St. Wendel, Telefon (0 68 51) 89 80, Türkismühle, Telefon (0 68 52) 90 90. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat der Förderverein Peterkapelle eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgesetzt. Kontakt Förderverein: Gottfried Ganz, Tel. (0 68 81) 43 81, Peter Ludwig , Tel. (0 68 75) 10 50, Michael Klemm, Tel. (0 68 75) 91 09 61.

 Spuren der Verwüstung im Innern der Kapelle. Foto: Faber

Spuren der Verwüstung im Innern der Kapelle. Foto: Faber

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Auf einen BlickSeit alters her gilt der 585 Meter hohe Peterberg als Wetterberg. In vorchristlicher Zeit war er dem Gott Donar geweiht, in späterer Zeit schrieb man ihm den Sitz von Wetterhexen zu. An der Stelle, an der die Kapelle steht, war mehrere Jahrhunderte hindurch ein Heiligtum, das dem Wetterheiligen Petrus geweiht war. Hiervon lässt sich auch der Name des Berges ableiten. Im 13. Jahrhundert wurde eine hölzerne Kapelle auf dem Peterberg errichtet. Die älteste bisher bekannte Urkunde stammt aus dem Jahr 1539, in der Elisabeth von Elter einen Amtmann um Hilfe zur Erhaltung der Kapelle bat. Seit 1578 wurde jedes Jahr am Montag nach Mariä Himmelfahrt auf dem Peterberg ein freier Markt gehalten, der im 17. Jahrhundert zunächst nach Sötern verlegt und 1838 wegen Trunksucht, Schlägereien und Spiel ganz aufgegeben wurde. Mit Aufgabe des Marktes verfiel die Kapelle und wurde 1983 wieder aufgebaut. Quelle: www.bostalsee.de

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