Neujahrsempfang in Sitzerath Scherer will mehr Familien im Ort halten

Sitzerath · „Zusammenkommen ist ein Anfang, Zusammenhalt ist ein Fortschritt, Zusammenarbeit ist der Erfolg“, unter dieses Motto stellte Sitzeraths Ortsvorsteherin Lieselene Scherer den Neujahrsempfang.

 Ortsvorsteherin Lieselene Scherer (links) mit  MdB Nadine Schön

Ortsvorsteherin Lieselene Scherer (links) mit MdB Nadine Schön

Foto: Alfred Schmitt​

Musikalisch bereicherten den Neujahrsempfang Schülerinnen und ein Schüler der Kreismusikschule St. Wendel.

Die Ortsvorsteherin begann ihren Rückblick mit der Statistik über die Bevölkerungsentwicklung in Sitzerath. So waren Ende 2022 in Sitzerath 703 Personen gemeldet. 2022 gab es 13 Sterbefälle und fünf Geburten. Bei der Statistik aus der Bevölkerungsentwicklung ergibt sich in Sitzerath eine Nettobilanz aus Zu- und Wegzügen von minus einer Person.

„Das Sitzerath der Zukunft kann man bauen – das heißt, wir alle müssen in der Gegenwart aktiv werden“, so Scherer. Dass junge Familien den Ort verlassen, dem „wollten wir mit der Erschließung des neuen Bebauungsgebietes ‚Hintere Anwand‘ entgegen wirken.“ Obwohl die Planungen für das Bebauungsgebiet schon seit sechs Jahren laufen, musste jetzt ein Lärmschutzgutachten wegen des angrenzenden Sportplatzes erstellt werden. Auf Grund von korrigierten Zuschauerzahlen müsse dringend mit dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz ein Kompromiss gefunden werden. Ein neues Bebauungsgebiet müsste nördlich des jetzigen erschlossen werden, was wieder einen Zeitverlust von etlichen Jahren bedeuten würde. „Dem müssen wir vehement entgegen wirken, das dürfen wir nicht akzeptieren“, fordert Scherer.

Die Planung zum Anbau an die Benkelberghalle ist fertiggestellt, die Ausschreibungen laufen. Obwohl nicht alle Forderungen der Vereine und Bürger verwirklicht werden konnten, bringe der jetzige Plan doch erhebliche Vorteile zur Nutzung der Benkelberghalle für alle Vereine und die Bürger. Das Zusammenleben von Jung und Alt werde wachsen.

Im Juli 2021 wurde in einer Ortsratssitzung über die Anschaffung eines einzigen neuen Spielgerätes entschieden. Bei einem Ortstermin entstand der Plan, den Spielplatz komplett neu zu gestalten. Mehrere Firmen haben erhebliche Spenden geleistet, um die Neugestaltung des Spielplatzes zu ermöglichen. Im April 2022 wurde der Auftrag für die Spielplatzgeräte in Höhe von rund 29 000 Euro erteilt. Seit September 2022 ist der Spielplatz gesperrt. Die Restarbeiten sollen bis Ende März abgeschlossen sein. „Wir können stolz auf den neuen Spielplatz sein. Nicht nur, weil für unsere Kinder mehr investiert wurde, als ursprünglich vorgesehen war, sondern es wurde ein funktioneller und kindgerechter Spielplatz geschaffen, der seinesgleichen in der Gemeinde sucht“, freut sich Scherer.

Gastrednerin Nadine Schön (CDU), Bundestagsabgeordnete aus der Gemeinde Tholey, betonte, dass sie derzeit sehr viel Gemeinschaftsgefühl spüre: „Menschen genießen es wieder, zusammen zu sein und Gemeinsames zu erleben.“ Unter der Zeitenwende, die der Bundeskanzler ausgerufen habe, habe sie sich anderes vorgestellt, als lediglich 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr ins Fenster zu stellen. Seitdem stehe das Wort Zeitenwende bezugslos im Raum, sagte sie und fragte: „Was heißt denn Zeitenwende konkret?“ Hat die Regierung es in den vergangenen zehn Monaten ausgefüllt? „Ich finde nicht. Zeitenwende hätte in meinen Augen bedeutet, vieles auf den Prüfstand zu stellen. Wir sind zu langsam, zu komplex, zu bürokratisch, zu bedenkenträgerisch. Zeitenwende hätte bedeutet, die eigenen Strukturen zu hinterfragen und zu erneuern und sie mutig umzusetzen. Bis jetzt ist nichts passiert.“ Nadine Schön merkte auch an, dass die CDU die Landtagswahl zu Recht verloren habe.

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