Neuer Name für Nonnweiler

Nonnweiler · Nohfelden hat's als erste Saar- Kommune vorgemacht. Nun zieht der Nachbar nach: Wer im neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald liegt, sollte schließlich damit werben. Am besten mit entsprechendem Titel, befanden Kommunalpolitiker. Und fügten ihn Nonnweiler bei.

Ein Doktor- oder sogar Professor-Titel macht schon was daher. Solch Zusätze können im öffentlichen Ansehen richtig Auftrieb verleihen. Warum also nicht Ähnliches bei Städten und Gemeinden ausprobieren? Kostet ja nix.

Diese Idee einte SPD und CDU im Nonnweiler Gemeinderat in zuletzt selten da gewesener Art und Weise. Denn ganz rasch nach dem Beschluss ihrer Ratskollegen im benachbarten Nohfelden stellten beide Parteien unabhängig voneinander und just am selben Tag den Antrag, über einen Namenszusatz zu beraten. Am 29. Mai trudelten die entsprechenden Schriftstücke von SPD-Fraktionschef Erwin Scherer und seinen Unionskollegen Rainer Peter im Rathaus ein - an jenem Datum, an dem die Saarbrücker Zeitung über den Nohfelder Entscheid berichtete. Denn wenn die Kommune zumindest mit Teilen der Gemeindefläche im zu Pfingsten eröffneten Nationalpark Hunsrück-Hochwald liegt, dann sollte sich dies im Namen widerspiegeln. "Nationalparkgemeinde" lautet sinnigerweise diese Ergänzung, um die es ging. Dabei handelt es sich um einen Zusatz, im Juristendeutsch eine Bezeichnung. Diese grenzt sich von einer Namensänderung ab, was den Beschluss um einiges erleichtert.

So muss nicht bei der Landesregierung in Saarbrücken um Erlaubnis gebeten werden, sondern hat der Gemeinderat vor Ort die Legitimation dazu.

Dieses Recht nutzte das Gremium. So waren die Christdemokraten der Auffassung, "dass wir als Gemeinde Nonnweiler hervorragende Voraussetzungen für eine unmittelbare Wertschöpfung aus dem Nationalpark haben", erklärte Christian Braun. Sprich: Mit dem Zusatz im Namen erhoffe sich seine Partei "zusätzliche positive Vermarktungseffekte im Gastgewerbe". Dem pflichtete Scherer für die Sozialdemokraten kurz und knapp bei: "Was gut für den Tourismus ist, ist auch gut für die Gemeinde."

Zu einem Scharmützel kam es trotz Einigkeit doch noch zwischen SPD und CDU . Braun warf den Sozialdemokraten vor, seinerzeit das Projekt Keltenpark nicht mit gleichem Nachdruck unterstützt zu haben wie seine Partei. Genau dieses Aushängeschild mache jetzt Nonnweiler zum "Eingangstor zum Nationalpark". Konter von Scherer: "Wir waren immer dabei, nur nicht für einen teuren Neubau." Brigitte Heck (FWG) suchte, die Debatte zu verkürzen: "Es ist müßig, darüber zu reden, wer damals verhindern wollte." Auf alle Fälle sei Nonnweiler ihm Boot.

CDU-Fraktionschef Peter ergänzte die Forderung um einheitliche Werbestrategien aller Beteiligter aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die sicherte Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos) zu. Im Juli werde sich dazu die Nationalparkversammlung aus Vertretern der Landkreise und Kommunen konstituieren.

Übrigens: Nach dem kurzen Geplänkel stimmte der Gemeinderat geschlossen für den neuen Namen, der unter anderem auf Briefköpfen und im Internet auftauchen soll.

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