Neue Kreuzung für Kastel

Nonnweiler · Rasant biegen Autofahrer derzeit von der L 147 in die Kasteler Ortsmitte ein. Das soll sich bald ändern. Der Landesbetrieb für Straßenbau hat die Umgestaltung der Kreuzung geplant. Absegnen müssen sie die Räte.

 Die Kreuzung in Kastel soll umgestaltet werden. Dabei soll es mehr Verkehrssicherheit für kostengünstige Lösungen geben. Die Räte diskutierten die drei Vorschläge. Foto: B&K

Die Kreuzung in Kastel soll umgestaltet werden. Dabei soll es mehr Verkehrssicherheit für kostengünstige Lösungen geben. Die Räte diskutierten die drei Vorschläge. Foto: B&K

Foto: B&K

Wenn der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) ab Herbst einen neuen Radweg zwischen Kastel und Primstal baut, geht gleichzeitig ein weiterer "lang gehegter Wunsch" in Erfüllung: Der Kreuzungsbereich "Auf der Schmelz"/Kastel wird entschärft. Bislang ist es so, dass die Autofahrer, von Braunshausen kommend, mit ordentlichem Tempo rechts nach Kastel einbiegen können. Kaum abgebogen, findet sich ein Kindergarten. "So lange ich mich erinnern kann, sollte diese Kreuzung bereits verbessert werden", sagt Kastels Ortsvorsteher Magnus Jung (SPD ) im Gespräch mit der SZ.

Aber wie soll diese Verbesserung aussehen? Das war jetzt Thema im Nonnweiler Gemeinderat. Die Experten vom LfS haben drei mögliche Varianten geprüft.

Variante eins sieht einen Kreisel anstelle der Kreuzung vor. Die derzeitige Ampelanlage an der L 147 würde demnach entfallen. "Der LfS hat diese Variante wegen gravierender Sicherheitsmängel abgelehnt", erklärt Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos) auf SZ-Nachfrage. Der Grund: Ohne die Ampel wären unter anderem die Schüler gefährdet, deren Bus an der Haltestelle an der L 147 hält. Die müssten nämlich ohne Ampel die stark befahrene Landstraße überqueren. "Es hat schwere Unfälle an dieser Kreuzung gegeben", erinnert sich Magnus Jung . Ein Schüler sei gestorben, eine Schülerin schwer verletzt worden. Infolgedessen sei die Ampelanlage installiert worden.

Variante zwei sieht vor, dass der Radius für Rechtsabbieger verschärft wird.

Variante drei ähnelt Variante zwei. "Die Autos müssen künftig im 90-Grad-Winkel abbiegen", erläutert Barth. Außerdem bleiben die beiden Verkehrsinseln, die unmittelbar an der Kreuzung stehen, erhalten. In Variante zwei wären diese weggefallen. Auch die Ampelanlage bleibt erhalten.

Der LfS hat Variante drei als die sicherste befunden. Und über diese sollten die Ratsmitglieder nun abstimmen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 180 000 Euro. Die Gemeinde muss davon 31,5 Prozent übernehmen, das sind rund 57 000 Euro.

Da der Kasteler Ortsrat zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Sachen Kreuzungs-Neugestaltung beraten hatte, schlug der Bürgermeister vor, unter Vorbehalt des Ergebnisses des Ortsrates abzustimmen. Die CDU-Fraktion bat dennoch, die Abstimmung zu vertagen. Außerdem meldete Joachim Hahn (CDU ) Bedenken an, ob Variante drei tatsächlich die "endgültige Lösung sei". Einige seiner Kritikpunkte: Baulich wird nicht in den fließenden Verkehr auf der L 147 eingegriffen, deshalb würde sich auch nichts an der Geschwindigkeit der Autofahrer ändern. Und durch die Fahrbahnverengung seien die Ausfahrten vom Ortskern oder der Schmelz auf die Hauptstraße nur noch einzeln möglich; somit müssten die Fahrer länger warten. Er würde die Variante Kreisel bevorzugen. Zusätzlich dazu müsste "aber im Zuge der L 147 beidseitig bei Einfahrt in den Ort eine Fahrbahnverengung mit Fahrbahnteiler zur Geschwindigkeitsreduzierung und als sichere Querungshilfe für Fußgänger" gebaut werden. Das würde Zusatzkosten in Höhe von 150 000 Euro bedeuten. Der Kreisel selbst ist nur 10 000 Euro günstiger als Variante drei. Aber die Kosten für die Ampel entfielen künftig. Hahn bat, die Entscheidung nochmals zu überdenken.

Kastels Ortsvorsteher Magnus Jung , der bei der Sitzung des Gemeinderats zu Gast war, lobte den Vorschlag des Bürgermeisters, mit Vorbehalt abzustimmen. Denn es sei wichtig, früh die Grundlagen für die Umsetzung des Projekts zu schaffen.

"Die SPD-Fraktion spricht sich für Variante drei aus mit den verengten Ein- und Ausfahrten - sowohl aus finanziellen Gründen als auch aus Gründen der Verkehrssicherheit", sagte deren Fraktionssprecher Erwin Scherer.

Der CDU-Antrag, die Abstimmung in Sachen Kreuzung zu vertagen, wurde mehrheitlich abgelehnt. Die Mehrheit stimmte schließlich für die Variante drei - vorbehaltlich der Entscheidung des Kasteler Ortsrates. Der hat am Montagabend getagt. Wie Magnus Jung auf SZ-Nachfrage berichtet, haben die Mitglieder eine Stunde rege diskutiert, den Plan des LfS nochmals genau studiert. Mit sechs zu drei Stimmen segnete am Ende aber auch der Kasteler Ortsrat Variante drei ab. "Das Argument Sicherheit war entscheidend", so Jung. Ihm war bewusst, dass viele Kasteler bei der Umgestaltung der Kreuzung an einen Kreisel dachten. Er selbst bat den LfS diese Variante, trotz Bedenken der Experten, den Menschen vorzustellen. "Ich wollte Transparenz." Der Ortsvorsteher ist zufrieden mit den Entscheidungen. Dass endlich etwas verändert wird, sei ein Glücksfall.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort