Seltenes Raubtier streift durch Nationalpark Hunsrück-Hochwald Wolf im Landkreis Birkenfeld gesichtet

Birkenfeld · Das Raubtier ist bei einem Fallen-Monitoring im Nationalpark Hunsrück-Hochwald fotografiert worden. Eine Sprecherin des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums erklärt, wie es jetzt weitergeht.

Bei einem Fallen-Monitoring ist im Nationalpark Hunsrück-Hochwald ein Wolf entdeckt worden. Experten haben eine Zugehörigkeit zur Alpenpopulation festgestellt. (Symbolbild).

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Ein seltenes Raubtier durchstreift derzeit die Wälder in der Gegend. Das Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik hat zum ersten Mal aufgrund einer DNA-Probe bestätigt, dass sich ein Wolf im Nationalpark Hunsrück-Hochwald herumtreibt. „Bei einem Fotofallen-Monitoring war am 24. April von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft ein wolfsähnliches Tier aufgezeichnet worden“, erläutert eine Sprecherin des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums. Anhand von Exkrementen konnte ein Wolf unweit des aufgenommenen Ortes bestätigt werden. Experten hätten den Kot im Landkreis Birkenfeld, VG Herrstein-Rhaunen, Großraum Hüttgeswasen nachgewiesen.

Die Individualisierung der Probe steht noch aus. Wie die Sprecherin auf SZ-Nachfrage berichtet, dürfte das in etwa zwei Wochen dauern. Vermutungen, wo das Tier herkommen könnte, gebe es noch nicht. „Bis jetzt wurde die Art und die Zugehörigkeit zur Alpenpopulation festgestellt“, sagt die Sprecherin. Auch die Frage, ob sich eventuell sogar mehrere Wölfe in der Region aufhalten, konnte sie noch nicht beantworten.

Spaziergänger und Hundebesitzer müssten sich aber keine Sorgen machen. Eine Begegnung mit einem solchen Raubtier könne zwar nicht ausgeschlossen werden. „Diese ist aber unwahrscheinlich, da der Wolf doch ein sehr scheues Tier ist“, weiß die Sprecherin. Sie bittet Naturliebhaber um Mithilfe. Wer meint, einen Wolf gesehen, fotografiert oder gefilmt zu haben, kann Informationen und Material mit einer genauen Zeit- und Ortsangabe per E-Mail an wolf@snu.rlp.de senden oder sich an die Wolfshotline wenden, Tel. (0 63 06) 91 11 99.

Das Bildmaterial wird von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) ausgewertet. „Die jeweiligen Wolfsexperten beurteilen unabhängig voneinander, ob es sich bei dem fotografierten Tier um einen Wolf handelt“, erläutert die Sprecherin. Führt die Meldung zu einem gesicherten Wolfsnachweis, könne eine Aufwandsentschädigung von bis zu 100 Euro gezahlt werden.

Mit der Erstellung des Wolfsmanagementplans habe das Umweltministerium vorausschauend gehandelt und auf Prävention gesetzt. „Nutztierrisse werden zu 100 Prozent entschädigt, wenn sie von einem Wolf verursacht wurden“, versichert die Sprecherin. Zudem könnten bei der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) sogenannte „Notfallzäune“ kostenlos ausgeliehen werden, wenn Weidetiere im Bereich eines Wolfsrisses nur unzureichend geschützt sind.

Eine Liste mit den Wolfsnachweisen in Rheinland-Pfalz ist auf der Internetseite der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz abrufbar unter: snu.rlp.de/de/projekte/woelfe/verbreitung-recht/wolfsnachweise-rlp/.