Nationalpark Hunsrück-Hochwald Bauarbeiten für Besucherzentrum schreiten voran

Otzenhausen · Die Erd- und Kanalarbeiten sind abgeschlossen. Bald geht es in Otzenhausen an den Rohbau für das Eingangstor zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

 Noch immer liegt etwas Schnee auf der Großbaustelle in Otzenhausen. Unter anderem wegen der Witterung mussten die Rohbauarbeiten verschoben werden.

Noch immer liegt etwas Schnee auf der Großbaustelle in Otzenhausen. Unter anderem wegen der Witterung mussten die Rohbauarbeiten verschoben werden.

Foto: Sarah Konrad

Ob Holz, Kunststoffe oder Stahl – Lieferengpässe beim Material lassen derzeit die Nerven vieler Bauherren blank liegen. Auch in Otzenhausen begleitet das Thema die Baumaßnahmen für das Eingangstor zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald. „Dies zeigt sich unter anderem darin, dass verschiedene Gewerke wie Rohbauarbeiten, Zimmerarbeiten und Schwachstromanlagen zwei Mal ausgeschrieben werden mussten. Auch zum Teil erhebliche Preissteigerungen sind auf die derzeitige Marktlage zurückzuführen“, berichtet Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth (SPD-unterstützt). Dennoch ist er optimistisch, was den angestrebten Eröffnungstermin betrifft. „Ich rechne nach wie vor damit, dass wir im Sommer 2023 fertig sein werden“, sagt Barth. Trotz der genannten Schwierigkeiten gehe es auf der Großbaustelle neben dem Keltendorf bislang zügig voran.

Die ersten Arbeiter waren am 17. August vergangenen Jahres angerückt, um zunächst die Baugrube auszuheben (wir berichteten). Seitdem hat sich einiges getan. So wurden beispielsweise etliche Aufträge vergeben, unter anderem im Bereich Rohbau und Hülle sowie im Bereich der technischen Gebäudeausstattung. „Die Ausschreibung für die Zimmerarbeiten und Holzfassade läuft zurzeit. Die Angebotsfrist endet am 7. Februar“, weiß Barth. Die Vergabe des Auftrages für die Fenster und Außentüren hingegen müsse man erneut ausschreiben, da bei der Erstausschreibung kein Angebot eingereicht wurde. Die Gesamtsumme der Auftragsvergaben liege bei rund 3,8 Millionen Euro. „Im Vergleich zur zugehörigen Kostenschätzung beträgt die Preissteigerung momentan 115 Prozent“, sagt der Rathauschef.

Insgesamt sollen für die Errichtung des Eingangstors zum Nationalpark rund acht Millionen Euro investiert werden. Hinzu kommen noch 630 000 Euro für die geplante Ausstellung. Den Löwenanteil der Investitionskosten trägt das Land. 238 000 Euro entfallen auf die Gemeinde Nonnweiler, 588 000 Euro auf den Landkreis St. Wendel.

Mitarbeiter eines Architekturbüros aus Münster haben das Eingangstor entworfen – und sich mit ihrer Idee bei einem europaweiten Wettbewerb gegen mehr als 80 Konkurrenten durchgesetzt (wir berichteten mehrfach). Das Besucherzentrum hat die Form eines abstrakten Keltenkreuzes und ist in mehrere Bereiche gegliedert. So können sich die Gäste beispielsweise in der Gastronomie ausruhen oder in einem Shop Souvenirs kaufen. Darüber hinaus haben sie die Gelegenheit, sich in einer Ausstellung über Natur, Tiere und die regionale Geschichte zu informieren. Mittelpunkt des Zentrums ist das Foyer. Von dort gelangen die Besucher über eine große Treppe ins Obergeschoss und in den Außenbereich.

 So soll das Besucherzentrum Nationalparktor Keltenpark am Fuße des Hunnenrings in Otzenhausen einmal aussehen.

So soll das Besucherzentrum Nationalparktor Keltenpark am Fuße des Hunnenrings in Otzenhausen einmal aussehen.

Foto: Architekturbüro/DBCO

Doch bis die ersten Gäste durch die Pforten des Besucherzentrums schreiten werden, gibt es auf der Großbaustelle noch viel zu tun. Immerhin: Seit Mitte Januar sind die Erd- und Kanalarbeiten abgeschlossen. „Insgesamt wurden rund 21 000 Tonnen Erdmasse abtransportiert und auf einer Erdmassendeponie gelagert“, erzählt Barth. Durch den Baustellenverkehr seien die Anwohner der Ringwallstraße einer starken Verkehrsbelastung ausgesetzt gewesen. „Für das aufgebrachte Verständnis bedankt sich der Zweckverband Nationalparktor bei den Anwohnern“, betont der Bürgermeister. Und wie geht es jetzt weiter? „Am 24. Januar sollte laut Bauzeitenplan mit den Rohbauarbeiten begonnen werden“, sagt Barth. Aufgrund der Witterung und Lieferschwierigkeiten bei den Materialien zeichne sich jedoch eine vierwöchige Verschiebung des Termins ab.

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