Hilfe aus Primstal Sie nähten, damit Wünsche wahr werden

Primstal · Elf Ehrenamtliche aus Primstal wollten in Corona-Zeiten helfen – und spendeten 1600 Euro an den Wünschewagen.

 Stephanie Backes (Dritte von  links) überreicht einen symbolischen Scheck in Höhe von 1600 Euro an das Projekt Wünschewagen.

Stephanie Backes (Dritte von  links) überreicht einen symbolischen Scheck in Höhe von 1600 Euro an das Projekt Wünschewagen.

Foto: Frank Faber

Nach wie vor mangelt es an Mund- und Nasenschutz. In der Not haben elf Frauen aus Primstal angepackt, zu Nadel und Faden gegriffen oder sich hinter die Nähmaschine gesetzt. Die fertigen Stoffmasken wurde dann für den guten Zweck im Kaufhaus Becker verkauft. Dabei sind 1600 Euro zusammengekommen, die der Nähkreis jetzt dem Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes, Landesverband Saarland, zur Verfügung gestellt hat. „Als es mit der Corona-Pandemie angefangen hat, habe ich mir überlegt, was ich in der Zeit eigentlich machen könnte, um zu helfen“, sagt Initiatorin Stephanie Backes, Angestellte im Kaufhaus Becker. Da kam ihr die Idee, Masken zu nähen. „Ich habe das dann so weitergesagt, Flyer gedruckt und die den Leuten in die Hand gegeben“, berichtet Backes. Und so haben sich letztlich elf Näherinnen für den wohltätigen Zweck an die Arbeit gemacht – egal ob maschinell oder per Hand. „Die Masken kann jeder nähen, man braucht dafür nicht unbedingt eine Nähmaschine, sondern das geht auch alles von Hand“, erklärt sie.

Abends nach der Schicht hat Backes drei Stunden lang Masken gefertigt. „Es war dazu genügend Stoff vorhanden, auch von den Bändchen hatte ich noch daheim“, so Backes. In rund sechs Wochen hat sie 235 Masken produziert, die Gesamtstückzahl von 435 ist im Geschäft verkauft worden. „Alleine hätte ich das ja nie geschafft“, freut sich Backes über das große Engagement im freiwilligen Nähkreis.

Den Spendenbetrag von 1600 Euro hat sie an Jürgen Müller, den Projektleiter Wünschewagen, übergeben. „Ich hoffe, dass es für uns nun wieder losgehen kann“, sagt Müller. Seit 2018 rollt der Wünschewagen im Saarland, der wegen der Corona-Pandemie seit Wochen in der Garage bleiben muss. „Die aktuelle Situation erfordert, dass die Wünschewagen in ganz Deutschland eine Pause machen, um die Fahrgäste und ihre Angehörigen zu schützen“, erläutert der Saar-Projektleiter. Lediglich eine Band sei kürzlich zum Musizieren vor ein Altenheim befördert worden. „Ansonsten waren wir nicht in der Öffentlichkeit“, so Müller. Der Wünschewagen ist ein rein ehrenamtlich getragenes und ausschließlich aus Spenden finanziertes Projekt und erfüllt Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Herzenswunsch. „Der Wünschewagen fährt sie gemeinsam mit ihren Familien und Freunden noch einmal an ihren Lieblingsort. „Um das Projekt am Laufen zu halten, benötigen wir pro Jahr die Summe vom 100 000 Euro“, teilt Müller mit. Die großzügige Spende der Primstaler Näherinnen könne der Wünschewagen in den Coronatagen als Unterstützung gut gebrauchen. „Eine ganz tolle Geste“, bedankt sich Müller. Initiatorin Backes kündigt an, dass die Produktion nicht eingestellt wird und Masken weiterhin im Kaufhaus Becker bestellt und abgeholt werden können.

Kontakt: Email: wuenschewagen@asb-saarland.de.

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