Musik als Weg zu Gott

Sitzerath. Die Pfarrgemeinde St. Nikolaus wäre arm dran, wenn sie ihren Kirchenchor nicht hätte. Deshalb sei die 100-Jahr-Feier des Chores ein Anlass zu großer Dankbarkeit. Das sagte sein Präses Pfarrer Hermann-Josef Floeck, als er dem Chor am Samstagabend in der Benkelberghalle gratulierte. Geistliche Musik sei die direkte Verbindung zwischen Himmel und Erde

Sitzerath. Die Pfarrgemeinde St. Nikolaus wäre arm dran, wenn sie ihren Kirchenchor nicht hätte. Deshalb sei die 100-Jahr-Feier des Chores ein Anlass zu großer Dankbarkeit. Das sagte sein Präses Pfarrer Hermann-Josef Floeck, als er dem Chor am Samstagabend in der Benkelberghalle gratulierte. Geistliche Musik sei die direkte Verbindung zwischen Himmel und Erde. Und wenn dabei die Töne stimmten, werde auch der Mensch gestimmt. Die vielen Auftritte in der Vergangenheit seien wie Mosaiksteine in der Chorgeschichte. Aber neben dieser Geschichte, so der Präses, müsse sich der Chor auch seine Zukunft sichern. Auf das ehrenamtliche Engagement im Kirchenchor Cäcilia ging der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald ein. Der Chor gehöre zum Sitzerather Kulturgut und sei von einer langen Geschichte getragen. Musik spreche ihre eigene Sprache über Grenzen und Generationen hinweg. Der Landrat zitierte am Ende seiner Rede den heiligen Augustinus, der einmal gesagt habe: "Der Weg zu Gott führt über die Tonleiter." Der Nonnweiler Bürgermeister Hans-Uwe Schneider hob den großen Anteil des Chores am kulturellen Leben im Dorf hervor und sagte: "Musik und Gesang sind die schönsten menschlichen Ausdrucksformen und seit Urzeiten in allen Kulturen verbreitet. Von jeher haben Glaube und Musik viel miteinander zu tun. Der Faszination der Musik und des Gesanges waren die Menschen zu allen Zeiten erlegen." Auch der Sitzerather Ortsvorsteher Alfred Schmitt lobte den Chor als bedeutenden Kulturträger. In der Pfarrgeschichte habe das Jahr 1908 aber noch eine weitere Bedeutung. Vor 100 Jahren sei in Sitzerath auch ein eigener Friedhof angelegt worden.In großen Schritten ging Chorvorsitzender Siegbert Schmitt in seiner Rede durch die Vereinsgeschichte und verglich dabei auch die Mitgliedsbeiträge von einst mit den heutigen. "Umgerechnet ist der Beitrag heute niedriger als beispielsweise vor 80 Jahren. Wenn das kein Grund ist, dem Kirchenchor beizutreten", bemerkte Schmitt ebenso humorvoll wie werbend. Mit einer Urkunde von Diözesanadministrator Robert Brahm wurde Josef Barth für 60 Jahre Sängertätigkeit geehrt. Margarethe Lonsdorfer erhielt eine Urkunde des Diözesan-Cäcilienverbandes für 25 Jahre. An dem Festabend, der voller Musik und von 150 Gästen besucht war, sang der Jubelchor unter Leitung von Michael Ludwig drei Lieder. Darunter war auch "Die Post im Walde", die von dem Trompeter Patrik Sänger begleitet wurde. Die Kirchenchöre Gusenburg und Primstal, der Sitzerather Männergesangverein und der Shanty-Chor Nunkirchen brachten sich in das Programm mit ein. Durch den Abend führte Stephan Stroh. Die Festtage zum 100-Jährigen hatten am Freitag mit einem Stimmungsabend, ebenfalls mit viel Musik, begonnen. 200 Besucher erlebten dabei ein reichhaltiges und unterhaltsames Programm. Ein weiterer Höhepunkt war die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart, die der Waderner Kirchenchor in der von über 200 Christen besuchten Festmesse am Sonntag sang. Am Nachmittag kamen die Kirchenchöre aus Nonnweiler, Otzenhausen und Hasborn zum Freundschaftssingen und -spielen, außerdem der Gemischte Chor Löstertal und die Kolpingkapelle Steinberg. gtr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort