Kommunalwahl Er will Verantwortung übernehmen

Nonnweiler · Martin Schneider möchte Bürgermeister der Gemeinde Nonnweiler werden. Der CDU-Politiker hat jede Menge Ideen, was er nach einem Wahlsieg ändern würde.

 Martin Schneider ist gerne in der Natur unterwegs. Der Mannfels in Otzenhausen zählt zu seinen Lieblingsplätzen.

Martin Schneider ist gerne in der Natur unterwegs. Der Mannfels in Otzenhausen zählt zu seinen Lieblingsplätzen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Daraus macht Martin Schneider keinen Hehl: Der 43-Jährige weiß, dass es nicht einfach wird, gegen den Amtsinhaber anzutreten. Aber nur in ein Rennen zu gehen, wenn man sich dem Sieg sicher sein kann, sei nicht Sinn der Sache. Der Kommunalpolitiker, der seit 2009 Mitglied im Otzenhausener Ortsrat und seit 2011 im Gemeinderat ist, mag Herausforderungen. Und als solche sieht er auch die Kandidatur zum Bürgermeister der Gemeinde Nonnweiler. „Ich möchte, dass die Menschen am 26. Mai auch wirklich eine Wahl haben“, beschreibt Schneider seine Motivation. Er wolle Verantwortung gegenüber der Demokratie übernehmen. „Wer sich für ein Engagement entscheidet, muss auch die Konsequenzen dafür tragen“, ist Schneider überzeugt, der seine politische Heimat vor rund 20 Jahren in der CDU gefunden hat.

Sich zu seiner Fraktion zu bekennen, sei ihm wichtig. Wobei er als Bürgermeister die Überparteilichkeit herausstellen würde. Er ist sich sicher: „Es ist möglich, beides unter einen Hut zu bringen.“ Das würde auch dazu beitragen, dass es innerhalb des Gemeinderates menschlicher zugehen würde. „Diskussionen zwischen den Parteien sind ein Muss. Aber sie sollten sachlich und fair sein“, sagt Schneider. Damit sich alle Ratsmitglieder bereits vor den Sitzungen bestmöglich auf die Themen vorbereiten könnten, würde er als Bürgermeister auf Informations-Transparenz setzen. „Ich würde die Infos aus dem Rathaus allen Mitgliedern frühzeitig zur Verfügung stellen, egal welcher Partei sie angehören“, erklärt er.

Auch die Mitarbeiter der Verwaltung würde Schneider stärker in die Ratssitzungen mit einbeziehen, sollte er den Chefsessel im Rathaus übernehmen. Sie könnten dort beispielsweise ihre fertigen Projekte selbst vorstellen. Sein Personal zu fordern und zu fördern, hält Schneider für essentiell. Das habe etwas mit Wertschätzung zu tun, findet der Verwaltungsleiter, der bei einem gemeinnützigen Bildungsträger arbeitet und dort nicht nur für die Finanzen, sondern auch für 140 Beschäftigte verantwortlich ist. Von einem guten Klima in der Verwaltung und im Gemeinderat würden seiner Meinung nach auch die Bürger profitieren, weil Entscheidungen besser getroffen werden könnten.

Dinge zu verändern, nicht an bestehenden Prozessen festzuhalten, Neues zu wagen – das schreibt sich Schneider auf die Fahne. Ideen hat er. Etwa in Sachen Kindergärten. Davon gibt es in der Gemeinde Nonnweiler fünf. Vier in kirchlicher Trägerschaft und einen gemeindeeigenen in Otzenhausen. „Letzteren würde ich zur Chefsache erklären“, sagt Schneider. Er möchte die Einrichtung zu einem Aushängeschild der Gemeinde entwickeln und ein Qualitätsmanagement einführen. Außerdem strebt er ein Online-Portal an, auf dem alle fünf Kindergärten vertreten sein sollten. Für Eltern sei es wahnsinnig schwierig, einen Kita-Platz zu finden. Das Portal solle die Suche erleichtern, erläutert Schneider, der im September selbst zum ersten Mal Vater wird.

Eine Erleichterung strebt er auch für die mittelständischen Unternehmen an. „Die Gemeinde hat ihre Wirtschaftspolitik bisweilen mehr oder weniger auf die Großkonzerne ausgerichtet“, sagt Schneider. Für Nonnweiler sei Nestlé-Wagner unheimlich wichtig als Arbeitgeber, aber auch fürs Image. Allerdings dürfe dadurch der Mittelstand nicht in Vergessenheit geraten. „Viele Entscheidungen, die im Gemeinderat getroffen werden, betreffen die mittelständischen Firmen. Aber sie haben keine Gelegenheit, mitzureden. Wenn ich Bürgermeister werde, möchte ich daher einen Wirtschaftsbeirat ins Leben rufen“, kündigt Schneider an,  der bis 2013 als Assistent der Geschäftsführung eines Großhandelsunternehmens gearbeitet hat.

Nachholbedarf sieht er aber nicht nur beim Thema Wirtschaftsförderung, sondern auch in gewissen Bereichen des Tourismus. Hier habe die Gemeinde mit dem Freizeitweg, Nationalpark und Peterberg eine gute Ausgangsbasis. „Ein wirkliches Tourismus-Konzept gibt es aber noch nicht“, findet Schneider. Zwar seien genügend Ausflugsziele vorhanden, aber kein Plan, wie man die Besucher dazu bringen kann, länger in der Gemeinde zu verweilen. „Was die Bewertung und Übernachtung angeht, gibt es noch einiges zu tun“, sagt der Politiker. Er würde gerne Hotelbetreiber, private Ferienwohnungsanbieter und Gastronomen in ein Boot holen und ihnen Unterstützung vonseiten der Gemeinde anbieten. Auch das Thema Wohnmobilstellplätze will Schneider in Angriff nehmen.

Ob Otzenhausens Löschbezirksführer dazu Gelegenheit bekommt, wird sich am 26. Mai zeigen. Doch schon jetzt betont er: „Mein Ansporn Bürgermeister zu werden, endet nicht mit der Kommunalwahl im Mai.“ Schließlich sei er noch jung und habe – im Falle einer Niederlage – die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal ins Rennen zu gehen. Seiner Ansicht nach sei alles eine Frage der Einstellung. Es gehe nicht um ihn oder seinen Gegner, sondern um die Bürger. „Und es geht auch nicht nur darum zu gewinnen“, sagt Schneider und fügt hinzu: „Sondern darum, etwas für die Demokratie zu tun.“

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