Krieg, Frieden und der Tannenbaum

Nonnweiler · Musikalische Bilder des Krieges und des Friedens, deutsche und russisch-orthodoxe Weihnachtsklänge präsentierte der Musikverein Braunshausen im voll besetzten Nonnweiler Hochwalddom. Das Weihnachtskonzert stand unter dem Thema „Dona nobis pacem – Gib uns Frieden“.

 „Gib uns Frieden“, wünschen die Braunshausener Musiker und der Dirigent Stefan Barth. Foto: Faber

„Gib uns Frieden“, wünschen die Braunshausener Musiker und der Dirigent Stefan Barth. Foto: Faber

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Die ruhigen einleitenden Pianoklänge verdüstern sich mehr und mehr. Der Musikverein Braunshausen hat das Werk "Dona nobis pacem" von Martin Ellerby ins Zentrum seines Weihnachtsprogramms im Hochwalddom gerückt.

"Gib uns Frieden ist in unserer Zeit ein aktuelles Thema", meint Dirigent Stefan Barth. Sein 70-köpfiger Klangkörper beschreibt instrumental in eindringlichen musikalischen Szenen die Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Fahnen flattern im Wind, Gewehrfeuer und Granateneinschläge knallen im Gotteshaus den Zuhörern um die Ohren. Sirenengeheule vermittelt die Angst von Menschen bei Fliegeralarm im spärlich beleuchteten engen Luftschutzkeller. Langsam schwindet die Angst und sinfonisch dringt der flehentliche Ruf nach göttlicher Gnade und Menschlichkeit in den Mittelpunkt. Zum Schluss obsiegt der Triumph des Friedens über die Tragödie Krieg.

"Der Komponist will mahnen, in einer Welt, die immer mehr aus den Fugen zu geraten scheint", hat Pastor Hans Leininger während seiner einführenden Worte zum Werk "Dona nobis pacem" angekündigt. Festlich haben die Musiker zuvor das Weihnachtskonzert eröffnet. Das von Guy Woolfenden komponierte Stück "Deo gracias" klingt festlich, fröhlich, ähnlich einem Marsch zu Ehren eines Königs. Klarinetten geben zunächst den Ton beim "Abendsegen" aus der Märchenoper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck vor. In dem lyrisch getragenen Werk kommen dann die Trompeten zum Zuge, bis das komplette Orchester übernimmt und die programmatische erste Konzerthälfte abschließt. Pauken und Glockenklänge machen sich eingangs des russisch-orthodoxen Weihnachtsliedes "Russian Christmas Music" aus dem Repertoire von Alfred Reed breit. Darauf kombiniert der Musikverein alle Elemente der sinfonischen Blasmusik, in dem das Werk an Dynamik gewinnt und mit einem imposanten Tempo zu Ende geht.

Wesentlich besinnlicher und eingängiger als Reeds liturgische Auftragskomposition sind die bekannten, beliebten deutschen Weihnachtsklassiker. "O Tannenbaum, "Alle Jahre wieder" und "Süßer die Glocken nie klingen" baut das Ensemble als Medley nach einem Arrangement von Jan Hadermann zusammen.

Ein Paukenschlag meldet die fesselnde Komposition "Westminster Carol" von James I. Hosay an. "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" (Arrangement: Jan de Haan) intonieren Musiker und Besucher gemeinsam zum Abschluss des etwas anderen, spannenden und gelungenen Weihnachtskonzertes. Damit hat der Musikverein Braunshausen seine zahlreichen Aktivitäten im Jubiläumsjahr zum 90. Geburtstag beendet.

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