Kleine Züchter haben viel gelernt

Primstal. Fast vier Wochen lang stürmten die Kinder der dritten Klasse jeden Morgen vor dem Unterrichtsbeginn zur Fensterbank in ihrem Klassenraum. Der Grund: Alle wollten feststellen, ob ihr gesäter Setzling auch aufgegangen ist

 Die 21 Schüler der dritten Klasse der Grundschule Primstal nahmen ihre selbst gesetzten Kürbisse nach knapp vier Wochen mit nach Hause, um sie auszupflanzen.Foto: Frank Faber

Die 21 Schüler der dritten Klasse der Grundschule Primstal nahmen ihre selbst gesetzten Kürbisse nach knapp vier Wochen mit nach Hause, um sie auszupflanzen.Foto: Frank Faber

Primstal. Fast vier Wochen lang stürmten die Kinder der dritten Klasse jeden Morgen vor dem Unterrichtsbeginn zur Fensterbank in ihrem Klassenraum. Der Grund: Alle wollten feststellen, ob ihr gesäter Setzling auch aufgegangen ist. "Sie brauchen viel Licht, aber zu viel Wasser ist genau so schlecht wie zu wenig Wasser", nannte Sandro Feis einen Grund, warum sich nicht alle Schüler am Anblick des eigenen Pflänzchen erfreuen konnten. Evi Zarth vom OGV hatte gemeinsam mit den Kindern zwei von 22 möglichen Kürbissamensorten, vom Zier- über den Speise- bis hin zum Halloweenkürbis, in einen Blumentopf gesteckt und ihnen dazu die nötigen Tipps für die Wachstumsphase vermittelt. "Das Projekt ist zu einem Highlight in unserem Schulalltag geworden", beobachtete Klassenlehrerin Heidrun Koch. Intensiv hätten sich ihre 21 Schüler mit dem Thema auseinander gesetzt. "Meine Oma spricht immer mit den Pflanzen, das habe ich auch gemacht", erklärt die kleine Gärtnerin Charline Meyer, warum ein Stängel mit zwei grünen Blättern aus ihrem Topf herausragt. Zarth stellte den Kindern sämtliche Kürbissorten und deren vielseitige Verwendungsmöglichkeiten vor. "Wir haben schon einmal einen Kürbiskuchen gebacken und zu Halloween einen Kürbis ausgehöhlt", berichtete Lena Straub. Dass Gärtnern Freude bereitet, weiß Zarth aus Erfahrung. Dieses Vergnügen möchte der OGV mit den Kindern teilen. Nach einem Monat nahmen die Kinder ihre Pflanzen mit nach Hause. Robin Wiesen hat für seinen Kürbis einen Platz im Hochbeet seines Vaters reserviert. "Mein Kürbis wird neben anderen im Beet bei meinem Opa eingepflanzt", erzählt Katharina Kolz. Leon Kuhns Pflanze soll im Garten der Oma weiter wachsen. Der neunjährige Lukas Seibert ist in Sachen Kürbis schon ein Fachmann. Mit einem 112,3 Kilogramm schweren Riesenkürbis habe er bei einer Ausstellung schon einmal Platz drei belegt, erzählt er stolz.Insgesamt 93 Schüler haben an dem Projekt teilgenommen. Sollte ein Kind absolut kein Platz für seine Pflanze finden, kann es sich bei Projektleiterin Zarth melden. Sie werde dann ein OGV-Vereinsmitglied mit einer freien Ecke im Garten suchen. Zum Abschluss der Aktion werden alle kleinen Gärtner und ihre Eltern am 2. Oktober zum großen Kürbisfest ins Kelterhaus eingeladen.

Auf einen BlickParallel zur Grundschule führte der OGV - Primstal das Kürbisprojekt mit den Vorschulkindern im Kindergarten durch. An der Tür des Kelterhauses in der Haagstraße und in der Grundschule hängen Bilder aus, damit die Kinder ihre einzelnen Sorten auch bestimmen können. Kontakt Evi Zarth, Tel. (0 68 75) 6 43. frf