Kindheitserinnerungen aus dem Dritten Reich

Nonnweiler · Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges und der NS-Diktatur werden immer seltener. Zu ihnen zählt Otto Berg, der im Dritten Reich aufgewachsen ist und nun seine Erinnerungen niedergeschrieben hat.

 Bergs Biografie. Foto: Berg

Bergs Biografie. Foto: Berg

Foto: Berg

Wie mag es wohl gewesen sein, im Dritten Reich aufzuwachsen? Antworten auf diese Frage möchte die Biografie von Otto Berg geben. Der heute 86-Jährige hat seine Erinnerungen von 1929 bis 1945 zu Papier gebracht. "Es sollte zu Beginn gar kein Buch werden", sagt Berg. "Ich wollte nur alles aufschreiben." Das war vor vier Jahren.

Inzwischen steht sein Buch online und kann dort komplett und kostenlos gelesen werden. Für all diejenigen, die nicht gerne am Computer sitzen und lesen, bietet er den Versand seines 264 Seiten starken Werkes an. "Es geht mir nicht darum, Geld zu verdienen", sagt Berg. "Ich will den Menschen nur eine Freude machen." Die Resonanz auf seine Kindheits- und Jugenderinnerungen sei groß. Viele Leser aus ganz Deutschland melden sich bei ihm. Mehr als 20 000 Menschen haben bereits seine Seite im Internet besucht, 39 ihre Grüße im Gästebuch hinterlassen.

"Ich hätte nie gedacht, dass ich mal ein Buch schreibe", sagt Berg. Manchmal müsse er sich selbst kneifen, um sich zu vergewissern, dass es tatsächlich wahr ist. Ein Bekannter habe ihn dazu überredet, seine Erinnerungen als Buch herauszubringen. Das Schreiben selbst habe ihm Spaß gemacht. "Es war wie eine Sucht", sagt Berg. Bis nach Mitternacht habe er oft da gesessen und seine Erlebnisse niedergeschrieben.

Dazu zählt auch die Zeit in Kriegsgefangenschaft . Mit 15 Jahren war der in Alterkülz lebende Autor in einem Lager in Welda. "Der Jupp Derwall war mit mir in Gefangenschaft", erinnert sich der 86-Jährige. Über diese Zeit habe er vor der Arbeit an seinem Manuskript nicht geredet. "Meine Frau wusste nichts davon."

Bergs Jugenderinnerungen beschäftigen sich auch mit Nonnweiler . Im Jahr 1944 wurde er notverpflichtet und in die Hochwaldgemeinde abkommandiert. Dort waren bei Otzenhausen Schutzgräben ausgehoben worden. Darin sollten bald die Soldaten Stellung beziehen. Die Aufgabe von Berg und seinen Kollegen war es, für deren Tarnung und Deckung zu sorgen.

Für 13 Euro verschickt Otto Berg sein 264-seitiges Buch gerne auch per Post zu. Kontakt zum Autor: Tel. (0 67 62) 6 294

www.ob29-45.de

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