Zunächst hatten die Messdiener und ihre Betreuerinnen dazu eine Andacht in der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus vorbereitet. Rund um die Altarfläche waren die bunten, selbst gebastelten Laternen der Kinder platziert. Zur Einstimmung sangen alle, begleitet von Organist Michael Ludwig, den Klassiker „Sankt Martin, Sankt Martin“. Gemeindereferentin Evelyn Finkler kündigte an: „Wir feiern heute eines der schönsten Feste der Kinder. Im Mittelpunkt steht der Heilige Martin. Obwohl Martin vor langer, langer Zeit gelebt hat, denken wir heute an ihn.“
Und eigens für diesen Tag hatten die Kinder viele Laternen gebastelt und in die Kirche mitgebracht. „In unserem Gottesdienst möchten wir für Alarmanlagen ganz besonderer Art werben“, erklärte Finkler eingangs. Aber zu Zeiten des heiligen Martins vor 1700 Jahre habe es noch keine technischen Geräte dieser Art gegeben. Denn seinerzeit sorgten tierische Alarmanlagen für die Sicherheit der Häuser. Von solch einer Geschichte berichteten dann die Kinder und klärten so auf, was die Gans mit dem Martinstag zu tun.
In den Fürbitten schlug der Nachwuchs aus Sitzerath richtig Alarm für andere Kinder auf der Welt, denen es nicht so gut geht. Anschließend bat die Gemeindereferentin alle Kinder, nach vorne zu kommen und ihre Laterne entlang des Altars abzustellen. „Wir machen jetzt das Licht aus, bringen alle Laternen zum Leuchten und tragen das Licht durch unser Dorf“, erklärte Finkler.
Draußen saß Martin-Darstellerin Leonie Weber im Sattel von Mera bereit. Hinter den Schutzheiligen leuchtete die Sitzerather Jugendfeuerwehr mit brennenden Fackeln den Weg durch die dunkeln Straßen des Dorfes. An bestimmten Punkten stoppte der Martinszug, und der Musikverein Kostenbach intonierte bekannte Martinslieder zum Mitsingen.
Der Marsch führte die Kinder mit ihren Eltern und Großeltern von der Kirche durch das Oberdorf und über die von der Feuerwehr abgesperrte Hauptstraße wieder zurück an die Benkelberghalle. Dort ist das Martinsfeuer dann entzündet worden, und 140 Brezeln wurden an die kleinen Laternenträger verteilt. „So viele Menschen wie heute hatten wir noch nicht beim Martinsumzug“, freute sich der frühere Ortsvorsteher Alfred Schmitt über den Zuspruch. Entweder am wärmenden Feuer oder am Stand vor der Benkelberghalle ließen die Sitzerather dann den traditionellen Martinstag ausklingen.