Schutzgebiet Gegenwind für Windpark-Projekt in Sitzerath

Sitzerath · (red) Große Aufregung herrscht in dem Nonnweiler Ortsteil Sitzerath. Der Grund: ein weiteres Windrad soll in einem Wasserschutzgebiet errichtet werden. Die Linksfraktion im Landtag hat sich dem Thema „Windpark Benkelberg“ angenommen.

 Fundament eines der Windräder, die in Sitzerath gebaut werden. Drei sollen es am Ende sein, wobei ein Antrag auf ein viertes läuft.

Fundament eines der Windräder, die in Sitzerath gebaut werden. Drei sollen es am Ende sein, wobei ein Antrag auf ein viertes läuft.

Foto: Reinhold Engel

Wie die Partei in einer Pressemitteilung berichtet, wurde der Bau von drei der ursprünglich geplanten vier Windenergieanlagen vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) unter hohen Auflagen einen Tag nach Weihnachten 2016 genehmigt. Inzwischen habe der Investor Geres gegen diese Auflagen Einspruch erhoben. Im Februar sei ihm vom saarländischen Umweltministerium teilweise Recht gegeben worden. Zunächst habe es geheißen, im Idealfall sollte zwischen Anfang März bis Ende Juni überhaupt nicht gebaut werden. Diese Zeit gilt als Aufzuchtzeit der unter Naturschutz stehenden Wildkatze. Es käme aber vor allem auf die Nachtzeit an. Daher dürfe der Investor jetzt tagsüber bauen.

„Diese vom Ministerium erteilte Aufweichung der Bebauungsauflagen können wir nicht akzeptieren“, sagt die umweltpolitische Sprecherin Dagmar Ensch-Engel. Auf Einladung der Interessengemeinschaft „Windwahn Sitzerath“ haben sich Vertreter der Linksfraktion im saarländischen Landtag bei einem Vor-Ort-Termin in Sitzerath selbst ein Bild über die Baumaßnahmen gemacht. Der Investor habe von seinem Baurecht bereits fleißig Gebrauch gemacht. Dabei seien Privatgrundstücke in Mitleidenschaft gezogen worden.

„Den Investor scheinen die Auflagen gar nicht zu interessieren. Bereits jetzt wurde unseres Erachtens dagegen verstoßen. Wir fordern daher das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) auf, sich vor Ort einen eigenen Eindruck zu verschaffen“, so Dagmar Ensch-Engel. Was ein weiteres Windrad in diesem Gebiet betrifft, bezieht sie klar Stellung: „Wir fordern das saarländische Umweltministerium auf, keine Ausnahmegenehmigung zur Errichtung einer vierten Anlage des Investors Geres in einem Wasserschutzgebiet zu erteilen. Es ist schon an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten, dass überhaupt solch ein Antrag gestellt wird.“

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