Fünf Millionen für ein neues Leuchtturmprojekt
Nonnweiler · Ein Freizeitweg zwischen Freisen und Nonnweiler soll den Landkreis St. Wendel noch attraktiver für Touristen machen.
Im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD auf Landesebene ist der Bau eines Rad- und Freizeitweges zwischen Freisen und Nonnweiler als touristisches Leuchtturmprojekt verankert worden, wie Florian Gillen, Sprecher des CDU-Kreisverbandes St. Wendel, mitteilt.
Die erste Initiative dazu sei von Nohfeldens Bürgermeister und CDU-Kreisvorsitzenden Andreas Veit ausgegangen. Laut Gillen wird sich das Land an den Kosten - rund fünf Millionen Euro - beteiligen. "Der Tourismus im Landkreis St. Wendel ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor", sagt dazu Veit. Dank einer vorausschauenden und effizienten Tourismusförderung im Landkreis sei das St.Wendeler Land mittlerweile die touristische Visitenkarte des Saarlandes und darüber hinaus. "Mit dem Bostalsee, dem Schaumbergturm und vielen weiteren Angebote verfügen wir über eine mustergültige Infrastruktur - für Gäste und Touristen, aber auch für unsere Einwohner, die von dieser Entwicklung auf vielen Ebenen profitieren", erklärt Veit weiter.
Mit dem Freizeitweg zwischen Freisen und Nonnweiler werde ein weiteres wichtiges Angebot geschaffen, "das unsere Heimat noch attraktiver macht". Für den Bau haben sich bereits der Landkreis sowie die Bürgermeister der Gemeinden Freisen, Nohfelden und Nonnweiler, durch deren Gebiet der Weg verläuft, ausgesprochen. Veit: "Hier sprechen wir mit einer Stimme. Ich freue mich, dass die Landesregierung ihre Zusage einhält und den Bau fördern will." Der Bliestal-Freizeitweg oder der Wendelinus-Weg seien gute Beispiele, wie erfolgreich ein derartiger Freizeitweg sein kann. Diese Erfolgsgeschichten soll nun mit dem Freizeitweg Freisen-Nonnweiler weitergeschrieben werden.
Auf rund 30 Kilometern soll hierfür entlang einer stillgelegten Bahntrasse der Weg asphaltiert und behindertengerecht ausgebaut werden, mit Anbindungen an bestehende Freizeitwege sowie touristische Einrichtungen wie den Bostalsee, das Keltendorf in Otzenhausen oder den Naturwildpark in Freisen. Eine Machbarkeitsstudie sieht den Ausbau in vier Teilabschnitten vor. Der Kreistag des Landkreises St. Wendel hat im März einstimmig beschlossen, die Projektsteuerung an das Velo-Büro Saar zu übertragen und die dafür anfallenden Kosten zu übernehmen. Der Bau des ersten Abschnittes zwischen Freisen und Wolfersweiler soll im nächsten Jahr beginnen.
Allerdings gibt es da auch noch andere Pläne. Die Interessengemeinschaft (IG) Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) machen sich dafür stark, dass die Gleise auf eben jener Strecke nicht demontiert werden, sondern im Gegenteil wieder instand gesetzt oder zumindest erhalten werden. Denn man will wieder eine Bahn auf die noch vorhandenen Gleise bringen, die den Nationalpark sowie den Bostalsee an das Schienennetz der Deutschen Bahn anbinden sollen.
Wichtigste Voraussetzung dafür sei jedoch die Trassensicherung auf der saarländischen Seite zwischen Bierfeld und Türkismühle. Außerdem hat die IG auch eine neue Radroute ausgearbeitet, die zeige, dass durchaus ein Radweg neben der Hochwaldbahn möglich sei, ohne die Gleisanlage zu opfern. Aber, so heißt es auf der Internetseite der IG, der Landkreis St. Wendel setze weiter auf "Rad statt Bahn". Dabei wäre doch "Rad und Bahn" ein wahres touristisches Highlight. Jenseits der saarländischen Landesgrenze habe man das längst erkannt (weiterer Bericht hierzu folgt).