Früherer Militärattaché informiert über Kultur und Religion in Syrien

Braunshausen · Mit dem Ziel die syrische Kultur kennenzulernen und somit auch Berührungsängste innerhalb der Bevölkerung abzubauen, fand am Dienstag im Bürgerhaus Braunshausen die Infoveranstaltung "Wie tickt der Araber ?

- Ein Erklärungsversuch unterschiedlicher kultureller Prägungen" statt. Dazu eingeladen hatten das Netzwerk Integration Nonnweiler, das Mehrgenerationenhaus und die Idee.on gGmbH. Begrüßt wurden die rund 85 Besucher durch den Bürgermeister von Nonnweiler, Franz Josef Barth (parteilos). Er wies darauf hin, dass die Veranstaltung es einfacher machen solle, die Werte aus dem Kulturkreis der, zumeist syrischen, neuen Mitbürger in der Gemeinde kennenzulernen und so Missverständnisse auszuräumen.

In seinem Vortrag behandelte der Referent Oberst a.D. Ulrich Bothe, vormals Militärattaché in Syrien und Saudi-Arabien, durchaus auch kritisch die Gemeinsamkeiten der "arabischen Welt" sowie die Rollen der Frau, der Religion und der Medien. Bothe sieht die jetzige Situation in Deutschland als Chance, die jungen Menschen, die hierher flüchten, auszubilden und ihnen damit eine Perspektive zu bieten. Berufliche Kenntnisse, aber auch ein anderes Demokratieverständnis seien wichtig, um ihre Herkunftsländer nach dem Ende der Kampfhandlungen wieder aufbauen zu können und auf lange Sicht zu stabilisieren.

Auch wenn Gemeinsamkeiten wie Armut, autoritäre Staatsformen und eine junge Bevölkerung in den einzelnen arabischen Staaten existieren, kam er zu dem Schluss, dass es "den Araber " genauso wenig gebe wie "den Europäer". Anschließend diskutierten die Anwesenden angeregt mit Ulrich Bothe über die Bedeutung des Konfliktes zwischen Sunniten und Schiiten, das arabische Staatsverständnis und darüber, wie die Verknüpfung von Politik und Religion zu den jetzigen Konflikten geführt hat.

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