Kommunalwahl Barth setzt weiter auf Nachhaltigkeit

Nonnweiler · Amtsinhaber Franz Josef Barth tritt erneut zur Bürgermeister-Wahl in der Gemeinde Nonnweiler an.

 Einer seiner Lieblingsorte in der Gemeinde: Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth vor der Kapelle auf dem Peterberg.

Einer seiner Lieblingsorte in der Gemeinde: Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth vor der Kapelle auf dem Peterberg.

Foto: B&K/Bonenberger/

Was, wenn seine Zeit als Bürgermeister bald vorbei wäre? „Darüber habe ich vor kurzem mal nachgedacht“, gibt Franz Josef Barth zu. In einer ruhigen Minute hätte er sich gefragt, welche schönen Erinnerungen ihm bleiben würden und ob es Enttäuschungen gab. Da sei ihm vor allem eines durch den Kopf geschossen: „Dass wir die Gemeinschaftsschule in Primstal nicht retten konnten, war eine Niederlage.“ Eine, die ihm heute noch wehtun würde. „Aber man kann nicht immer gewinnen“, schiebt der 59-Jährige hinterher. Und davon einmal abgesehen, würden nach acht Jahren dann doch die positiven Erfahrungen überwiegen.

So lange ist Barth nun schon Chef im Nonnweiler Rathaus. Eine geraume Zeit für jemanden, der in seiner Jugend so gar nichts mit Politik am Hut hatte. Das änderte sich erst 2004. Damals habe ihn ein Freund seines Vaters gefragt, ob er für den Gemeinderat kandidieren möchte. „Ich habe sehr lange mit mir gekämpft“, erzählt Barth. Doch Nein sagen, wollte er nicht. Bei der Wahl landete er auf einem der hinteren Plätze, rückte erst drei Jahre später in das Gremium nach. „An dem politischen Geschehen war ich zu dieser Zeit wenig interessiert“, erinnert sich der Verwaltungschef. Er sei immer in Vereinen aktiv gewesen, darin habe seine Leidenschaft bestanden. „Aber wenn man in einem Gremium ist, muss man sich auch um das kümmern, was ansteht.“ Das tat Barth – und die Arbeit bereitete ihm Spaß. Obwohl er schon damals Wert darauf legte, parteilos zu sein, übernahm er immer mehr Verantwortung in der SPD.

Er wurde Spitzenkandidat, Fraktionssprecher, erster Beigeordneter – und stellte sich 2011 schließlich als Bürgermeister zur Wahl. „Ich habe ein halbes Jahr Bedenkzeit gebraucht, weil ich nicht wusste, ob ich den Schritt gehen sollte“, sagt Barth. Damals arbeitete er noch als Ingenieurwissenschaftler an der Technischen Universität in Kaiserslautern. Sich von der Wissenschaft zu verabschieden, fiel ihm schwer. „Aber ich habe es getan und bis heute nicht bereut“, stellt er klar.

Denn, so abgedroschen es auch klinge, als Bürgermeister habe man einen großen Gestaltungsspielraum und könne Menschen in Notlagen helfen. Vor allem aber gefällt Barth an seinem Job die Abwechslung. Mal habe er es mit Sanierungen von Straßenrinnen zu tun und noch am selben Tag gehe es um den Bau neuer Windkraftanlagen mit Investitionen in Millionenhöhe. Mal kümmere er sich um die Belange von Kindergärten, mal um die Angelegenheiten von Seniorenheimen. „Ich glaube, es gibt keinen Beruf der vielfältiger ist.“

Der zweifache Familienvater bezeichnet sich selbst als sehr heimatverbunden. Abgesehen von einem Abstecher nach Kaiserslautern habe er sein Leben lang im Landkreis St. Wendel gewohnt. 20 Jahre lang war er Vorsitzender des Musikvereins Braunshausen, wo er heute noch in der Bigband spielt. „Ich fühle mich hier einfach wohl“, sagt Barth. Die Menschen seien gesellig, herzlich und fleißig. Außerdem findet er die Landschaft „klasse“. Besonders mit dem Peterberg verbinde er viele Erinnerungen an die Jugend. „Dort habe ich Skifahren gelernt“, erzählt er. Etwas für seine Heimat zu tun, sie auf die Zukunft vorzubereiten, liege ihm daher am Herzen.

Dabei setzt Barth auf Nachhaltigkeit, wie er sagt. Auf Projekte, die Nonnweiler noch in vielen Jahren zugute kämen. Dazu zählt er die Gemeindestiftung Wagner-Tiefkühlprodukte, deren Zweck es ist, das Gemeinwesen zu fördern. Und die Tatsache, dass Nonnweiler nun eine Nationalparkgemeinde ist. „Beides sind eminent wichtige Errungenschaften. Die ich aber nicht alleine initiiert habe“, betont Barth.

Sollte er die Wahl gewinnen, möchte der Verwaltungschef die vorhandenen Chancen nutzen und vor allem den Tourismus weiter ausbauen. Es ist seiner Meinung nach wichtig, neben dem Wirtschaftsfaktor noch ein zweites Standbein zu haben. Darüber hinaus will er sich um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum kümmern. Die Schließung des Waderner Krankenhauses schmerze sehr und könne auch durch eine ärztliche Ambulanz nicht aufgefangen werden. „Die gesundheitliche Versorgung bei uns ist noch gut. Ich werde mich bemühen, dass sie auch künftig sichergestellt ist“, verspricht Barth.

Aber was, wenn er all das nicht mehr selbst in die Hände nehmen kann? Was, wenn seine Zeit als Bürgermeister enden wird? „Ich weiß es nicht. Ich habe keinen Plan B“, verrät der Politiker. Nervös sei er vor der Wahl – zu der er wieder als parteiloser Bewerber, unterstützt durch die SPD, antritt – trotzdem nicht. „Man macht ein Angebot, und wenn es nicht angenommen wird, ist das halt so“, gibt er sich locker. Und fügt hinzu, dass er es sich schon vorstellen könne, wieder an der Universität zu lehren. Das sei eine Option. Aber wirklich Gedanken mache er sich darüber nicht. „Wenn ich nicht wiedergewählt werde, hätte ich dazu ja noch ein halbes Jahr Zeit“, sagt er.

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