Experte: Wehren bekommen mehr zu tun

Nonnweiler · Acht Löschbezirke kümmern sich in der Gemeinde Nonnweiler um die Sicherheit der Menschen. Überraschend: Während die Bevölkerungszahl sinkt, legt sie bei der Feuerwehr zu. Die Einsatzbereitschaft sei somit laut Rapport gesichert.

Während andernorts Nachwuchssorgen die Feuerwehrchefs quälen, können sie sich in der Gemeinde Nonnweiler im Großen und Ganzen nicht beklagen. "Die Jugendfeuerwehr hat ein gutes Niveau", das attestiert Roland Demke. Der Leitende Branddirektor aus Würzburg war von der Rathausverwaltung damit beauftragt worden, die acht Wehren der Kommune unter die Lupe zu nehmen. Sein Beobachtungsergebnis bildet die Grundlage für den Brandschutzbedarfsplan für die Jahre 2015 bis 2019. Und über dessen Urteil können sich die Helfer sowie politisch Verantwortlichen nicht beschweren. Denn nicht nur der Jugend bescheinigt er einen "hervorragenden Wert". Auch die Einsatzstärke der aktiven Mannschaften könne sich sehen lassen. Denn bei sinkenden Einwohnerzahlen legten die Teams in Nonnweiler zu: von 270 Feuerwehrleuten noch im Jahr 2005 auf zuletzt 276.

Das wirke sich unter anderem positiv darauf aus, wie rasch die Wehren am Einsatzort sind: Spätestens nach durchschnittlich siebeneinhalb Minuten seien sie da. Acht Minuten ist die gesetzliche Vorgabe. Also auch hier im Limit.

Einen "Negativ-Spitzenreiter" macht der Fachmann indes aus: Kastel und Primstal. Denn in beiden Orten komme die Feuerwehr ohne Frauen aus. Keine Entwicklung erst der vergangenen Jahre, sondern seit langer Zeit ein Manko. Was die Einsatzfähigkeit allerdings nicht beeinträchtige.

Das Team erfülle demnach die Kriterien. Und wie sieht's mit dem Material aus, mit dem es hantiert? "Ordentlich gepflegt" wertet Demke den Zustand der Gerätehäuser. Was nicht heißt, dass er keine Verbesserungsvorschläge hat: Beispielsweise sollten die Verantwortlichen "nach dem Strom gucken". Denn: "Es ist nicht sicher, dass er immer da ist." Das betreffen unter anderem Otzenhausen . In Primstal sei die "Schlauchpflege optimierbar", in Nonnweiler "der Rettungsweg verbesserungswürdig". Zudem empfiehlt Demke, in den kommenden Jahren einige Fahrzeuge auszutauschen. Denn spätestens nach 30 Jahren seien sie veraltet. Sein Vorschlag: Gebrauchtwagen anschaffen, wie beispielsweise in Sitzerath, wo ein neues Löschgruppenfahrzeug an der Zeit sei. In einigen Fällen sei der Landkreis St. Wendel die zuständige Behörde.

Auf alle Fälle haben die achte Löschbezirke mehr zu tun. Demke: "Die Einsätze sind von 2009 bis 2013 gestiegen." Die meisten Einsätze verzeichneten laut Statistik Primstal und Otzenhausen als einwohnerstärkste Gemeindebezirke. Ausgerückt wurde überwiegend wegen technischer Hilfe, wohl unter anderem durch die A 1 bedingt. Denn durch die Gemeinde Nonnweiler führen etliche Kilometer dieser Autobahn. Hierhin werden Feuerwehren bei Unfällen zur Hilfe gerufen.

Außerdem gebe es neue Herausforderungen wegen des gewachsenen Industriegebietes in Otzenhausen und des künftigen Nationalparks. Besondere Einsatzbereitschaft sieht Branddirektor Roland Demke zudem an den Nonnweiler Talsperre.

Demke ist trotz der diversen Aufgaben überzeugt: "Was die Einsatzbereitschaft betrifft, ist die Feuerwehr sehr gut aufgestellt. Die Organisation passt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort