Elterninitiative fordert Eigenständigkeit der Ringwallschule

Nonnweiler · Den Erhalt der Eigenständigkeit der Gemeinschaftsschule in Primstal fordert eine Rettungsinitiative Ringwallschule in einem Offenen Brief. 35 Eltern haben diesen Brief unterschrieben. Mit einer Dependance-Lösung ist die Initiative nicht einverstanden.

"Wir wollen das GISA-Konzept mit der Eigenständigkeit der Schule behalten und weiter ausbauen." Das fordert die Rettungsinitiative Ringwallschule Primstal in einem Offenen Brief. Die Initiative lädt darin Bildungsminister Ulrich Commerçon , Landrat Udo Recktenwald , den Nonnweiler Landtagsabgeordneten Magnus Jung und den Nonnweiler Bürgermeister Franz Josef Barth ein, sich der Initiative anzuschließen und für den Erhalt der Eigenständigkeit der Schule zu stimmen.

Zum Hintergrund: Trotz steigender Schülerzahlen in den vergangenen Jahren erreicht die Ringwallschule nicht die im Schulordnungsgesetz festgelegte Mindestzahl von 220 Schülern in den Klassenstufen 5 bis 9. Stand September werden 166 Kinder und Jugendliche in diesen Klassenstufen unterrichtet.

Der Schule drohte das Aus. Darüber informierte das Bildungsministerium im Juli. Recktenwald, Jung und Barth setzten sich danach in Gesprächen mit dem Ministerium für den Erhalt der Schule ein. Das Ergebnis: Die Ringwallschule verliert ihre Eigenständigkeit, bleibt aber als Dependance einer anderen weiterführenden Schule erhalten. Im Gespräch sind da die Gemeinschaftsschulen Türkismühle oder Theley. Dieses Ergebnis verkündeten Jung und Recktenwald in der Kreistagssitzung im November. Daraufhin hat sich die Rettungsinitiative Ringwallschule gegründet. Im SZ-Gespräch erläuterten drei Vertreter, Elvira Töpfer, Sandra Kuhn und Horst Karein, die Beweggründe der Initiative. Sie befürchten, dass die Schule als Dependance ausgedünnt wird. Schon jetzt seien die Eltern verunsichert. Zudem wollen sie das an der Schule eingeführte Bildungskonzept GISA beibehalten. Dieses grenze Primstal positiv von anderen Schulen ab. Das Konzept biete ihren Kindern die Lernform, die das jeweilige Kind brauche.

Zudem weisen die Eltern darauf hin, dass sich die Schule in den vergangenen Jahren positiv entwickelt habe. Seit drei Jahren wird in Primstal wieder zweizügig eingeschult. Die Initiative kritisiert, dass die Eltern über die Veränderungen nicht ausreichend informiert worden seien. Im Offenen Brief schreibt sie: "Empörung und Unverständnis machen sich breit, dass aus sparpolitischer Motivation heraus, der Schule die Eigenständigkeit genommen werden soll und der gesetzliche Spielraum nicht ausgenutzt wird."

Damit verweist die Initiative auf eine Möglichkeit, die das Gesetz vorsieht. Wird die erforderliche Schülerzahl nicht erreicht, dann kann die Schule trotzdem selbstständig bleiben, wenn der Landkreis 15 Prozent der Personalkosten übernimmt. "Wir reden lediglich über 73,97 Euro im Monat pro Kind", hat die Initiative ausgerechnet, das seien 62 Cent pro Schulstunde pro Kind.

Unterdessen hat die Landeselterninitiative für Bildung einen "Runden Tisch" Schulentwicklung in jedem Landkreis gefordert, an dem auch Eltern und Schüler beteiligt werden sollten und gemeinsam das künftige Bildungsangebot erarbeiten sollten.

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