Damenschneidermeisterin aus Nonnweiler dabei Handwerkskammer ehrt verdiente Meister
Nonnweiler · Die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) hat kürzlich während einer Feierstunde in der Saarbrücker Congresshalle Jubiläumsmeisterbriefe verliehen. Wie ein Sprecher berichtet, überreichte HWK-Präsident Bernd Wegner 76 Handwerksmeistern und einer Handwerksmeisterin die Urkunden, darunter acht Eiserne (65 Meisterjahre), 23 Diamantene (60 Meisterjahre) und 45 Goldene Meisterbriefe (50 Meisterjahre).
Wegner blickte zufrieden auf die gute Resonanz: „Es freut uns, dass so viele verdiente Meister, die zusammen rund 4150 Meisterjahre repräsentieren, persönlich in die Congresshalle gekommen sind, um ihre Jubiläumsmeisterbriefe in Empfang zu nehmen. Ich empfinde dies als große Wertschätzung gegenüber unserer Handwerkskammer und der Meisterqualifikation“, erklärte der HWK-Chef. In Saarbrücken ausgezeichnet wurde auch Damenschneidermeisterin Elfriede Müller aus Nonnweiler. Sie erhielt ihren Diamantenen Meisterbrief. 1959 hatte Müller ihre Meisterprüfung abgelegt.
Der HWK-Präsident dankte den Jubilaren für ihr handwerkliches Engagement. „Unsere Jubilare sind sich ihrer Verantwortung und Verpflichtung, die mit dem Meistertitel verbunden sind, immer bewusst gewesen. Sie haben damit das Ansehen ihres Berufstandes und des Wirtschaftsbereichs Handwerk in der Öffentlichkeit gestärkt und waren Beispiel und Vorbild für Gesellen und Lehrlinge.“ Bernd Wegner stellte in diesem Zusammenhang die hohe Ausbildungsleistung des Handwerks heraus. Der Meisterbrief sei ein Garant für Kontinuität in der Ausbildung und ein weltweit anerkanntes Gütesieger.
Die Ehrung verdienter Meister nahm der oberste saarländische Handwerker zum Anlass, um auf die jüngste Entwicklung bei der Handwerksordnung hinzuweisen. Die Novellierung der Handwerksordnung im Jahre 2004 und die damit einhergehende Aushöhlung des handwerklichen Meisterbriefs sei von Anfang an umstritten gewesen, stellte Wegner fest. Es habe ihn deshalb gefreut, als Bundesminister Heiko Maas (SPD) bei der diesjährigen HWK-Meisterfeier in Saarbrücken öffentlich das deutliche Signal gab, die Bundesregierung überlege aus guten Gründen, in einzelnen Gewerken, in denen es Fehlentwicklungen gegeben habe, die Meisterpflicht wieder einzuführen: Ähnliche Signale hatte Bundesminister Peter Altmaier (CDU) zuvor bei der Handwerksmesse in München gegeben. „Heute wissen wir, dass in zwölf Gewerken die Meisterpflicht, die mit der Handwerksnovelle von 2004 für 53 Berufe abgeschafft wurde, wieder eingeführt werden soll“, berichtete der HWK-Präsident. „Offensichtlich hat man auch in Berlin eines verstanden: Ohne Meisterbrief geht es nicht.“
