Primstal. Auf der Gemarkung Primstal stehen viele Wegkreuze - im Ort selbst und auch außerhalb des Dorfes. Bei den einen überwiegt der geschichtliche, bei den anderen der künstlerische Wert. Melitta Barth beschäftigte sich in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv mit den Hintergründen dieser sakralen Monumente. Barth ist Vorsitzende des Kirchenchores der Pfarrei "Kreuzerhöhung" Primstal. Und der hat einen Schmuckkalender für das Jahr 2009 herausgegeben. Dessen Titel heißt "Primstaler Kreuze". Jedes Monatsblatt zeigt das schmucke Farbbild eines heimischen Kreuzes. Über die zeitliche Kalender-Schiene führt dieser Kreuz-Weg durch das ganze Jahr. Manfred Schweitzer, der stellvertretende Kirchenchor-Vorsitzende, hat die Fotos gemacht, das Vorstandsmitglied Gisela Arm die historischen Texte dazu geschrieben.Wertvolles ReliquienkreuzAuf dem Titelblatt ist das wertvolle Reliquienkreuz aus der Pfarrkirche Primstal zu sehen. Das enthält, so wollen es regionale Historiker wissen, "einen authentischen Splitter des Kreuzes Jesu". Die Nachfrage nach dem schmucken Kalender war und ist weiter sehr groß, sagt Barth. Die meisten der gedruckten 100 Exemplare zum Stückpreis von 12,50 Euro sind bereits verkauft. Nachdrucke seien vorgesehen und technisch machbar. Der Erlös wird in die Kirchenheizung investiert. Die starke Resonanz auf den Kalender macht Barth Mut: "Für das Jahr 2010 wird abermals ein Primstaler Kalender herausgegeben." Nach dem Titelbild folgt für 2009 und den Monat Januar das Gedenkkreuz für alle Gefallenen der Ortsteile Mettnich und Mühlfeld im Ersten Weltkrieg, das zwischen Kirche und Pfarrhaus steht. Auf dem Februarblatt ist das Dankkreuz auf dem Galgenberg aus 1953 für die glückliche Heimkehr aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen, auf dem Märzblatt das 1868 für 28 Taler erstellte, 1870 eingesegnete und 1953 erneuerte Kreuz an der Langhecke. Das an der Lohmühle 1792 errichtete Holzkreuz, das 1890 durch ein Steinkreuz und 1993 abermals durch ein neues Kreuz ersetzt wurde, prägt das April-Blatt. Für den Mai steht das Kladenkreuz am Hang des Peterberges, dessen Bedeutung unbekannt ist. Das Trinser Kreuz, ein Geschenk der österreichischen Gemeinde Trins, das 1987 am ehemaligen Primstaler Bahndamm aufgestellt und eingeweiht wurde, wird auf dem Juni-Blatt präsentiert, das Kannjobskreuz an der Gabelung Wiesbach-Langheckst, 1898 errichtet, im Juli. Das Fallweg-Kreuz an der "Langheck", 1880 erstmals erwähnt und drei Mal total erneuert, zuletzt 1990, steht für den August und das Finklersch-Kreuz, 1747 von Niclas Gleser und seiner Ehefrau Maria Gleser aus Dankbarkeit errichtet, weil sie von der Pest verschont geblieben waren, für September. Das Holzkreuz, das zwischen Primstal und Kastel an der Hasselsbach aufragte und 1954 nach dem Neubau dieser Straße von Nikolaus Gehlen durch ein neues Holzkreuz ersetzt wurde, markiert den Oktober, das Kreuz auf dem Friedhof aus 1918, dem letzten Jahr des Ersten Weltkrieges, den November, und das Kreuz in der Primstaler Pfarrkirche den Dezember.Großer "Kreuze"-Vorrat Nach dem überaus gelungenen aktuellen Kalender-Werk "Primstaler Kreuze" des Kirchenchores für das Jahr 2009 darf man auf die Fortsetzung für das Jahr 2010 gespannt sein. Zumal der Kreuze-"Vorrat" in Primstal wohl so schnell nicht ausgehen wird. wb

AUF EINEN BLICKBestellt werden kann der schmucke Jahreskalender "Primstaler Kreuze" des Kirchenchores Primstal bei dessen Vorsitzender Melitta Barth, Telefon (06875) 7173, und bei deren Vorsitzenden Manfred Schweitzer, Telefon (06875) 3 85. Er kostet 12,50 Euro. wb