Drei Jungs mit guten Einfällen

Bierfeld. Was hat ein Bulldog, besser gesagt, ein Traktor mit den zündenden Einfällen und mit der Hilfsbereitschaft von drei jungen Leuten zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Bei näherem Hinsehen jedoch eine ganze Menge. Aber der Reihe nach

Bierfeld. Was hat ein Bulldog, besser gesagt, ein Traktor mit den zündenden Einfällen und mit der Hilfsbereitschaft von drei jungen Leuten zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Bei näherem Hinsehen jedoch eine ganze Menge. Aber der Reihe nach. In den Familien von Andreas Ludwig, 17, Kevin Schwan, 15, und Jan Petry, 15, gibt es Traktoren, einen MAN und zwei Porsche, alles hochbetagte Fahrzeuge, die aber noch flott unterwegs sein können. Andreas, Auszubildender im Kfz-Mechatroniker-Handwerk, darf "seinen Traktor" schon selber fahren. Kevin und Jan, beide Realschüler, müssen (noch) Vaters oder Großvaters Fahrdienste in Anspruch nehmen, wenn sie mit dem Gefährt unterwegs sein wollen. Ab und zu gibt es Traktorentreffen in Bierfeld. Die drei Freunde waren bei solchen Treffen schon oft dabei. Eines Tages hatte einer von ihnen die Idee, einen Verein zu gründen. "Traktor-Verein" als Name schien ihnen nicht griffig genug. "Bulldog-Verein" dagegen schon eher. Es gab kein langes Überlegen. Der Bulldog-Verein Bierfeld, abgekürzt BVB, wurde stehenden Fußes beziehungsweise fahrenden Traktors aus der Taufe gehoben. Eigene VereinshütteJan, Kevin und Andreas fanden es nach kurzer Zeit jedoch fad, nur mit den Traktoren umzugehen, sie zu pflegen, gegebenenfalls zu reparieren und Ausfahrten damit zu machen. Der Gedanke, als Club im Dorfleben sichtbarer zu sein, ließ sie nicht mehr los. Ohne zu zögern machten sie sich an die Arbeit. Hinter der Autobahn gibt es eine Hütte, welche einmal einer Jugendgruppe geschenkt worden war. Halb aufgebaut gammelte sie vor sich hin. Die drei Jungen machten ein hübsches Häuschen daraus, legten einen Wasseranschluss und weisen mit dem Vereinsnamen "BVB" auf einem Balken jetzt auf die neuen "Eigentumsverhältnisse" hin. An diesem idyllischen Plätzchen treffen sich die Clubmitglieder ab und zu, grillen und plaudern und - das macht sie so sympathisch - laden die Dorfbevölkerung dazu ein. Viele Bürger sagen dann nicht nein, pilgern zur Hütte, mischen sich unter die Jugendlichen und loben sie für ihre guten Einfälle. Kevin, Andreas und Jan waren auch die ersten, die sich meldeten, als Ortsvorsteher Hermann Maurer dazu aufrief, im Rahmen der Aktion "Tatort Dorfmitte" am Spielplatz ein Basketballfeld zu bauen. Und weil die drei Jungen viele Freunde haben, die sich solidarisch zeigen, wuchs die Zahl der Helfer beim "Tatort" rasch an. Auch bei Dorfveranstaltungen wie zum Beispiel der Kirmes, sind die drei zur Stelle. "Wenn ich sie gebraucht habe, hat es noch nie ein Nein gegeben", spricht Hermann Maurer ganz begeistert von dem Dreigestirn. "Hätten wir doch nur mehr solche Jugendlichen, dann wäre die Kriminalitätsrate sicher deutlich niedriger." Was sagen die Drei über sich selbst und über ihre guten Taten? Andreas: "Wir sind bestrebt, die Jugend im Dorf zusammenzuhalten, damit sie zu uns steht und immer mitarbeitet." Kevin: "Wir wollen unsere positive Einstellung festigen, sie weitertragen an unsere Freunde und alle Bürger damit anstecken." Jan: "Das Dorf soll füreinander da sein und zusammenstehen, das ist unser Bestreben. Was wir machen, ist ein Beispiel. Es soll andere anregen, auch etwas zu tun." gtr

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