Die SPD ist wieder die stärkste Kraft

Nonnweiler. Groß war die Freude bei der CDU vor fünf Jahren, als sie einige Monate nach der erfolgreichen Bürgermeisterwahl auch die stärkste Fraktion im Nonnweiler Gemeinderat wurde. Und seitdem zusammen mit der Freien Wählergemeinschaft die Ratsmehrheit in der Hochwaldgemeinde gestellt hat. Damit ist es seit Sonntag vorbei

Nonnweiler. Groß war die Freude bei der CDU vor fünf Jahren, als sie einige Monate nach der erfolgreichen Bürgermeisterwahl auch die stärkste Fraktion im Nonnweiler Gemeinderat wurde. Und seitdem zusammen mit der Freien Wählergemeinschaft die Ratsmehrheit in der Hochwaldgemeinde gestellt hat. Damit ist es seit Sonntag vorbei. Die CDU hat die Wahl verloren und könnte nur noch weiterregieren, wenn sie alle drei kleinen Parteien ins Boot holen könnte, einschließlich der Linken.Denn im neuen Gemeinderat sind fünf Parteien vertreten. Das Wahlergebnis: Die CDU kommt nur noch auf 36,0 Prozent der Stimmen, ein Minus von 10,3 Prozentpunkten. Die SPD legt um 2,8 Prozentpunkte zu und erreicht 46,8 Prozent. Die SPD ist damit stärkste Kraft im Rat. Die Freie Wählergemeinschaft verliert 1,9 Prozentpunkte und ist drittstärkste Partei mit 6,8 Prozent. Die Linken erreichen bei ihrer ersten Kandidatur 4,8 Prozent, die FDP 3,8 Prozent gegenüber 1,1 Prozent im Jahr 2004. Für die Grünen reicht es mit 1,8 Prozent nicht für einen Sitz im Nonnweilerer Gemeinderat.Die neue Sitzverteilung sieht so aus: CDU zehn (minus drei), SPD 13 (plus einen), die Freie Wählergemeinschaft bleibt bei zwei Sitzen, FDP und Linke holen jeweils einen.Das heißt aber auch, die SPD braucht zum Regieren und den dafür notwendigen 14 Sitzen im 27-köpfigen Gemeinderat "nur" einen der kleinen Partner. Wer das sein wird, das wird in den nächsten Tagen wohl in den Parteigremien diskutiert werden. Erste Hinweise liefern die Stellungnahmen der Parteien auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung gestern."Die SPD ist mit Abstand die stärkste Fraktion und hat den Auftrag, die Geschicke der Gemeinde zu lenken", freut sich der SPD-Kreisvorsitzende Magnus Jung und angehende Ortsvorsteher von Kastel. "Diese Wahl ist auch eine Klatsche für den Bürgermeister." Für die Mehrheit im Rat brauche die SPD nur einen Partner. "Und den können wir uns aussuchen, das ist eine gute Situation", so Jung. Und weiter: "Ich bin stolz auf Nonnweiler." Für Bürgermeister Hans-Uwe Schneider, CDU, der als Spitzenkandidat ins Rennen gegangen war, ist das Ergebnis "ein Schock". Damit habe er nicht gerechnet. Dabei habe man doch in den letzten Jahren viel bewegt in der Gemeinde. Schneider: "Ich gehe davon aus, dass die gute Arbeit der letzten Jahre auch im künftigen Gemeinderat fortgeführt wird."FDP, FWG oder Linke, wer bietet sich als Partner der SPD in Nonnweiler an? Theo Weber von der Freien Wählergemeinschaft schließt eine Zusammenarbeit nicht aus: "Wir sind offen", so sein Hinweis. Dass die FWG ihre zwei Sitze im Rat gehalten hat, darüber könne er sich freuen. Michael Lukas von der FDP sagt hingegen: "Wir binden uns an keine Partei, wir wollen das Beste für die Bürger." Im übrigen sei er stolz, dass die FDP in den Rat eingezogen ist und mit 26,4 Prozent für den Ortsrat Sitzerath das zweitbeste FDP-Ergebnis im Saarland erzielt habe. Dass die Linke gerne mit der SPD zusammenarbeiten würde, das geht aus den Äußerungen des Kreisvorsitzenden Mike Martin und des Nonnweiler Spitzenkandidaten Roland Riemann hervor. Martin: "Die Linke wird sich nicht verweigern."Noch ein Blick auf einige Ortsratsergebnisse: Im Ortsteil Nonnweiler erreichen SPD, FWG und CDU jeweils drei Sitze. Bisher stellte die FWG den Ortsvorsteher. In Bierfeld beträgt der Vorsprung der CDU gegenüber der SPD ganze drei Stimmen. Die CDU bekommt 5 Sitze, die SPD 4. In Kastel gewinnt die SPD die Mehrheit und stellt den neuen Ortsvorsteher. In Primstal kommt die SPD mit Ortsvorsteher Kurt Rech auf 69,6 Prozent. In Sitzerath ist die FDP mit 26,4 Prozent zweitstärkste Kraft. Die SPD erreicht 18,5 Prozent, die CDU 55,1 Prozent.

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