Die Bauarbeiter im Wald

Schwarzenbach. Gespannt wartete die übergroße Wandergruppe auf den Abmarschbefehl zum Premieren-Rundgang. Startpunkt der Exkursion in ein bewegendes Schauspiel der heimischen Natur ist am Schwarzenbacher Sportplatz

 Premieren-Rundgang mit dem Experten: Dr. Axel Klein, der Präsident der Deutschen Ameisenschutzwarte (vorne rechts), führte fachkundig in die Welt der Ameisen ein. Foto: Frank Faber

Premieren-Rundgang mit dem Experten: Dr. Axel Klein, der Präsident der Deutschen Ameisenschutzwarte (vorne rechts), führte fachkundig in die Welt der Ameisen ein. Foto: Frank Faber

Schwarzenbach. Gespannt wartete die übergroße Wandergruppe auf den Abmarschbefehl zum Premieren-Rundgang. Startpunkt der Exkursion in ein bewegendes Schauspiel der heimischen Natur ist am Schwarzenbacher Sportplatz. Eine übersichtlich gestaltete und gerade enthüllte Schautafel versorgte die Waldbesucher noch mit den nötigen Informationen, ehe sie auf ihrem Marsch Millionen von kleinen krabbelnden Tiere begegneten, und sie in ihrem Lebensraum bei der Arbeit beobachten konnte. Schritt für Schritt schreitet man auf einer Länge von circa drei Kilometern durch eine Ameisenkolonie von 34 großen Nesthügeln, mit einer Höhe von 1,20 Meter und etwa 15 kleinere, die bis zu 50 Zentimeter hoch sind. Dem Wanderer bietet sich ein imposantes Bild von einem naturkundlichen Abenteuer direkt vor der eigenen Haustür. Jeder einzelne Nesthügel mit unzähligen unterirdischen Nestbereichen ist ein Haus für Millionen von Waldameisen (Formica polyctena), geplant und gebaut von guten Architekten. Begleitend weisen Schilder auf die Vorzüge der kleinen Waldbewohner hin. "Alles dies soll der Besucher einmal selbst beobachten, und sich für diese Wunderwelt sensibilisieren", sagte Axel Klein, Präsident der Deutschen Ameisenschutzwarte. Klein führte zur Eröffnung die Karawane an, und führte auch die 50 Drittklässler der Nonnweilerer Gesamtschule ins Thema ein. "Vor Ort lernen sie die Zusammenhänge der Natur besser zu verstehen", meinte Klein. Für die Grundschüler war die Führung abenteuerlich und lehrreich zu gleich. Kinder waren beeindruckt"Ameisen sind die Bauarbeiter im Wald. Man muss aufpassen, dass man sie nicht zertritt", zeigte sich der neunjährige Julian Feis ungemein beeindruckt. Um dieses fantastische Naturerlebnis zu erhalten, hat der Schwarzenbacher Obst- und Gartenbauverein (OGV) bereits vor gut drei Jahren die Patenschaft übernommen. "Wir haben uns ja dem Naturschutz verschrieben", meinte der Vorsitzende Alois Zenner, der sich mit seinen Mitstreitern um die Hege und Pflege der Kolonie kümmert. Die Anlegung des Ameisen-Erlebnisweges Schwarzenbach ist eine Initiative der Deutschen Ameisenschutzwarte Landesverband Saarland und des OGV Schwarzenbach in Kooperation mit der Gemeinde Nonnweiler, über die fachkundige Führungen gebucht werden können. Dabei sehen die Verantwortlichen eine Kombination in Verbindung mit dem Ameisen-Lehrpfad in Kastel als äußerst sinnvoll an. "In Kastel kann das theoretische Wissen vermittelt werden, die Praxis dann in Schwarzenbach", so Helmut Hahn, der derzeit einzige Ameisenschutzwart in der Gemeinde Nonnweiler. Dieses Konzept begrüßte auch die Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück, Gudrun Rau: "Im Rahmen unserer umweltpädagogischen Arbeit werden wir den Erlebnisweg in unseren Veranstaltungskalender aufnehmen", teilte sie mit. Da mit Hahn aktuell nur ein ausgebildeter Führer zur Verfügung steht, machten die Verantwortlichen vor Ort gleich Nägel mit Köpfe. Am 4. und 5. Juli dieses Jahres findet im Schwarzenbacher Sportlerheim ein Einführungslehrgang mit Axel Klein für Ameisenführer statt.Ameisen-Erlebnisweg Schwarzenbach, Tourist-Info: Tel. (06873) 66 00, E-Mail: tourist@nonnweiler.de.

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