Nationalpark wird ausgezeichnet Destination-Award für den Nationalpark

Nohfelden/Birkenfeld · Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist mit dem Destination-Award des Travel Industry Clubs (TIC) ausgezeichnet worden. Das Schutzgebiet setzte sich dabei gegen namhafte, internationale Konkurrenz durch und sorgte damit für eine faustdicke Überraschung, heißt es in einer Presseveröffentlichung vonseiten des Parks.

 Award-Patin Nicole Göbel überreicht Sören Sturm den Destination-Award für den Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Award-Patin Nicole Göbel überreicht Sören Sturm den Destination-Award für den Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Foto: Oliver Selzer

Vor etwa drei Monaten sprach das Vergaberatsmitglied der Partner-Initiative, Adrian von Dörnberg, das Nationalparkamt in Birkenfeld an, ob man sich vorstellen könne, als Preisträger für den Award vorgeschlagen zu werden. „Wir sind so sehr mit unserem Alltag beschäftigt, da bleiben solche Aktionen fast immer auf der Strecke. Wir wussten zunächst gar nicht so genau, was denn die geeignete Award-Kategorie für uns sei. Mit der App hätten wir ein tolles Produkt für den Technologie-Award gehabt. Unsere Kommunikation ist durch eine neue crossmediale Kampagne binnen eines Jahres erheblich umgestellt worden, vielleicht also etwas für den Communication-Award. Die Partner-Initiative wiederum ist ein wesentliches Instrument zur Regionalentwicklung, hat aber auch starke Bedeutung in der Kommunikation“, so Sören Sturm, verantwortlicher Abteilungsleiter im Nationalparkamt. „Genau diese Kombination war es aber, die dann auch für eine Bewerbung als Destination sprach, obwohl wir dafür viel zu klein sind und uns eher als Attraktor in einer Destination mit Hunsrück, Nahe, Saar und Mosel verstehen.“

Am 13. August durften dann die nach einer Vorauswahl übrig geblieben Destinationen vor 14 Juroren ihre Chance ergreifen. Sturm war sich unsicher, welche Botschaften er einbringen sollte, heißt es weiter. „Versuchen Sie mal sechseinhalb Jahre Arbeit in zehn Minuten zusammenzufassen. Das war sehr, sehr schwierig und bedeutete, dass wir viele Dinge gar nicht erst erwähnen konnten. Nicht mal in Nebensätzen.“

Der Vortrag überzeugte offenbar. Vor mehr als 100 Gästen im Radisson Blue in Frankfurt am Main wurden die Sieger und die Finalisten gewürdigt. Auch der Nationalpark Hunsrück-Hochwald. „Als dann vor dem Sieger der zweite Platz mit Trinidad & Tobago und Kolumbien verlesen wurde, wurde mir ganz anders“, berichtete Sturm. Regionen wie Bayern, Slowenien oder andere Destinationen, die richtig gute Arbeit leisten, könnten unmöglich hinter uns liegen, dachte er sich. Doch so war es.

 Die Nationalpark-App war auch ausschlaggebend für den Erfolg. Mit dieser App können Smartphone-Besitzer durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald wandern.

Die Nationalpark-App war auch ausschlaggebend für den Erfolg. Mit dieser App können Smartphone-Besitzer durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald wandern.

Foto: Mariam Landgraf

Die Würdigung sorgte für eine Riesenüberraschung, gerade weil das Ergebnis der 14 Jury-Mitglieder eindeutig war. Der Hunsrück. Ein Nationalpark. Dazu noch der jüngste in Deutschland. Damit hatte in diesem Raum wohl kaum jemand gerechnet. Die Jury, vertreten durch die Award-Patin Nicole Göbel, war jedoch überzeugt, dass hier ein echter Mutmacher in der Pandemie gefunden sei.

Das Wildkatz-Magazin, die Nationalpark-App, die Ausstellung am Nationalpark-Tor Erbeskopf, vor allem aber die intensive Zusammenarbeit mit den Betrieben während der Pandemie – nicht nur aus dem Tourismus – waren ausschlaggebend, heißt es vonseiten des Nationalparks. „Naturschutz und Tourismus zu verbinden, das ist unser Ziel im Rahmen der Partner-Initiative. Das sollte am besten auch außerhalb des Nationalparks beginnen. Es braucht viele Partner, die an einem Strang ziehen, so gelingt es auch mit wenig Mitteln eine gute Qualität zu erzielen“, so Birgit Grauvogel, Vorsitzende des Vergaberats. „Wir freuen uns sehr und gratulieren dem Nationalparkamt herzlich zu diesem großen Erfolg.“ Professor von Dörnberg ergänzt: „Kein anderer Nationalpark hat es geschafft, in so kurzer Zeit eine so stabile Partner-Initiative aufzubauen, die dazu noch die 20 Prozent der Betriebe mit den 80 Prozent der Übernachtungen in der Region einbindet. Das verdient eine breitere Kommunikation, eine Sichtbarkeit“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Andere Award-Träger wie von Impulse4Travel griffen dann direkt auf, dass auch sie mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald nicht gerechnet hätten, es aber auch als Impuls für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus sehen. Es sei jetzt die Zeit für Änderungen.

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