Der kleine Paul und sein prominenter Patenonkel

Nonnweiler · Staatsoberhaupt Joachim Gauck hat ein Ehrenpatenkind in Sitzerath. Der kleine Paul ist das siebte Kind von Jenny und Sascha Jung. Im Nonnweiler Mehrgenerationenhaus wurde ihm durch Bürgermeister Franz Josef Barth die Ehrenpatenschaft des Bundespräsidenten verliehen.

 Bürgermeister Franz Josef Barth (links) übergab die Patenschaftsurkunde für Paul an seine Eltern. Auch die Geschwister sind dabei. Foto: Faber

Bürgermeister Franz Josef Barth (links) übergab die Patenschaftsurkunde für Paul an seine Eltern. Auch die Geschwister sind dabei. Foto: Faber

Foto: Faber

Paul Jung, elf Wochen alt, auf dem Arm seiner Mutter Jenny begreift das ganze Aufheben um seine Person noch gar nicht. Er hat einen prominenten Patenonkel bekommen. Für Paul übernimmt Staatsoberhaupt Joachim Gauck die Ehrenpatenschaft, das ist üblich für das siebte Kind. "Es ist ein ganz besonderer Anlass", freut sich Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos) bei der Übergabe der Patenschaftsurkunde, zu der es noch einen Scheck in Höhe von 500 Euro vom Bundespräsidenten gibt. Viel Freude bei der Erziehung ihrer Kinder wünschen Barth und die neue Sitzerather Ortsvorsteherin Lieselene Scherer der Großfamilie Jung. Zwei Autos waren nötig, damit die neunköpfige Familie mit Sascha und Jenny Jung, ihren Kindern Emily (13), Marie (12), Raphael (8), Chiara (6), Laura (3), Leon (2) und natürlich Paul zur Feierstunde ins Mehrgenerationenhaus kommen konnte. Mit fünf Kindern ist die Großfamilie seinerzeit von Primstal nach Sitzerath umgezogen. "Dort haben wir uns ein Haus gekauft. Nach und nach gestalten wir uns die Zimmer, wie es passt", schildert Familienoberhaupt Sascha Jung. Der 28-Jährige arbeitet in Wechselschicht als Tabakfacharbeiter in Trier. "So kann meine Frau sich ihre Termine so legen, wenn ich zu Hause bin", sagt der Vater. Langeweile käme nie auf. "Im Gegenteil. Jubel, Trubel, Heiterkeit", ergänzt er lachend. Den Haushalt regelt Jenny Jung (31). "Da gibt es immer genug zu tun", meint sie. Unterstützt wird sie dabei von der ältesten Tochter Emily. "Ich helfe beim Aufräumen im Haus und mache manchmal das Fläschchen für Paul", erzählt die 13-Jährige. Die gemeinsame Freizeitgestaltung erweist sich für die Großfamilie nicht immer als einfach. "Einmal pro Jahr unternehmen wir eine gemeinsame Tour in einen Freizeitpark", erklärt Sascha Jung. Von einer Übernahme der Ehrenpatenschaft durch den Bundespräsidenten, so berichtet Jenny Jung, habe sie zunächst nichts gewusst. "Meine Mutter hat mir das erzählt", erklärt sie. Joachim Gauck übernimmt auf Antrag der Eltern die Ehrenpatenschaft für das siebte Kind einer Familie. Im Falle von Paul Jung sei dies laut Gemeinde nun das erste Mal in Nonnweiler geschehen.

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HintergrundDie Ehrenpatenschaft hat symbolischen Charakter. Der Bundespräsident bringt damit die besondere Verpflichtung des Staates für kinderreiche Familien zum Ausdruck. Sie stellt die Bedeutung heraus, die Familien und Kinder für das Gemeinwesen haben. Die Ehrenpatenschaft soll dazu beitragen, das Sozialprestige kinderreicher Familien zu stärken. Die Anträge auf Übernahme der Ehrenpatenschaft werden über die örtlich zuständige Stadt- beziehungsweise Gemeindeverwaltung gestellt. Der Bundespräsident stellt nach Prüfung der Voraussetzungen eine Urkunde aus und lässt diese mit einem Patengeschenk (zurzeit 500 Euro) den Eltern von einem Repräsentanten der Stadt oder Gemeinde aushändigen. Seit 1949 wurden insgesamt rund 78 543 Ehrenpatenschaften übernommen (Stand: 29. April 2014). Bundespräsident Joachim Gauck hat seit seinem Amtsantritt am 18. März 2012 bisher 1302 Ehrenpatenschaften übernommen (Stand: 29.April). (Quelle: Bundespräsidialamt ). frf

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