Das kunstvolle Zurren mit der Zugposaune

Braunshausen. Nicht nur rhythmisch waren Dirigent und Solist auf einer Wellenlänge. Synchron bewegten sich Stefan Barth und Marc Meyers auch nach dem Schlusstakt der anspruchsvollen Vorträge, wenn sie den Schweiß von der Stirn wischten

 Der 26-jährige Posaunist Marc Meyers aus Dudelange und Stefan Barth, Dirigent des Musikvereins Braunshausen, harmonierten auch als Duo auf der Bühne bestens. Foto: Wilfried Burr

Der 26-jährige Posaunist Marc Meyers aus Dudelange und Stefan Barth, Dirigent des Musikvereins Braunshausen, harmonierten auch als Duo auf der Bühne bestens. Foto: Wilfried Burr

Braunshausen. Nicht nur rhythmisch waren Dirigent und Solist auf einer Wellenlänge. Synchron bewegten sich Stefan Barth und Marc Meyers auch nach dem Schlusstakt der anspruchsvollen Vorträge, wenn sie den Schweiß von der Stirn wischten. Der warme Sommerabend beim Jahreskonzert des Musikvereins Braunshausen in der Kurhalle Nonnweiler stellte hohe Anforderungen an Können und Körper der Ausführenden. Die Besucher quittierten den qualifizierten Ton-Kraftakt mit langem Beifall. Kompositionen von Johan de Meij dominierten den ersten Konzertteil. Der Niederländer de Meij und der Luxemburger Marc Meyers sind Freunde. Nach dem Titel "Gandalf", einer Symphonie aus "Der Herr der Ringe", begegneten sich de Meij und Meyers auf der Nonnweiler Kurhallenbühne in ihrem Metier als Partner. Der Komponist hat dem Posaunisten eine Plattform mit dem Titel "T-Bone Concerto" in den drei Abschnitten "Rare", "Medium" und "Well Done" geschaffen. Der Posaunist aus Dudelange ist für Walter Melcher vom MV Braunshausen ein Lehrmeister der Extraklasse. Bei der Suite aus der Shakespeare-Verfilmung "Henry V" hat Patrick Doyle die komponierende, Johan de Meij die arrangierende Feder geführt. Doyle schrieb auch die Musik zu den letzten Harry-Potter-Filmen. Zur Halbzeit wurden Halle und Gänge bei den begeisterten Besuchern zum Forum für Superlative. Der zweite Durchgang führte nach Übersee. Er begann mit der "Dallas"-Erkennungsmelodie und ließ die "Fackeln im Sturm" stürmisch lodern. Das Titelthema von Bill Conti aus der Fernsehserie stellte ebenso hohe Anforderungen an das MVB-Orchester wie alle Kompositionen dieses Abends. Dann sagte Stefan Barth mit Charlie Chaplin den "wahrscheinlich ersten großen Star der Filmgeschichte" an. Dessen Kompositionen zu diversen Filmen führen historisch in die 1930er Jahre zurück. Los Angeles 1984. Die olympischen Sommerspiele von damals schicken jetzt musikalische Grüße in die Kurhalle nach Nonnweiler. Der erfolgreiche Filmkomponist John Williams, 25 Mal für den "Oscar" nominiert, fünfmal Gewinner des wichtigsten Filmpreises, wurde klang- und schwungvoll präsent mit der Olympia-Hymne aus LA unter dem Titel "Symphonic Marches". Die 1961 für den "Oscar" nominierte Filmmusik "Die glorreichen Sieben" von Elmer Bernstein setzten den Schlusspunkt unter das gedruckte Programm. Dem endgültigen Finale folgten sozusagen nach Art des Hauses schmissige Zugaben. Die Besucher wussten auch das zu schätzen. Langer Beifall.

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