Globus-Chef Hans Gert Serrière geht Ende Juni nach 52 Berufsjahren in den Ruhestand. 39 Jahre davon war er im Losheimer Globus-Markt, zunächst als Abteilungsleiter, dann 30 Jahre lang als Chef. Sein Nachfolger wird Peter Müller aus Primstal. Müller war die vergangenen Jahre Globus-Geschäftsführer im ostdeutschen Hermsdorf. Serrière hat die wirtschaftliche und auch die bauliche Entwicklung von Globus Losheim von Anfang begleitet. Im Oktober 1971 wurde das Einkaufscenter auf der grünen Wiese eröffnet. Aus 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche sind im Laufe der Jahre 20 000 Quadratmeter geworden. Auch die Zahl der Mitarbeiter von anfänglich 75 hat sich mehr als verzehnfacht. Heute arbeiten 830 Mitarbeiter bei Globus in Losheim. Das Haus verfügt über zahlreiche Abteilungen (Lebensmittel, Textil, Metzgerei, Bäckerei, Reifencenter, Getränkecenter, Tankstelle) und eine Reihe von Shops in dem gewaltigen Gebäude, vom Optiker bis zur Apotheke. Telefongesellschaften und Banken haben hier Vertretungen, es gibt ein Reisebüro und ein gut gehendes Selbstbedienungsrestaurant. Weit über 1000 Parkplätze machen das Einkaufen für den Autofahrer beinahe stressfrei. Immer wieder macht Globus mit großen Aktionen auf sich aufmerksam. Globus will seinen Kunden nicht nur erstklassige fachliche Beratung bieten. Geschäftsleiter Serrière freut es, wenn sein Haus gelegentlich als riesiger Tante-Emma-Laden bezeichnet wird, in dem sich die Kunden wohlfühlen, und den sie als eine Art Treffpunkt ansehen, mit einem Einzugsgebiet von rund 40 Kilometern im Umkreis, bis hinein nach Rheinland-Pfalz und auch nach Luxemburg. Für Serrière sind das alles Gründe, "den Menschen etwas zurück zu geben". Bisher hat Globus in Einzelaktionen rund 350000 Euro an Organisationen gespendet,. Seit 25 Jahren gehen die Erlöse der Weihnachtstombola an Vereine und Institutionen im Globus-Einzugsgebiet, wie das Projekt "Hilfe für Afrika" oder die SOS-Kinderdörfer, die von jeder verkauften Tragetasche zwei Cent erhalten. 581 Schüler erhielten über 290 000 Euro. Losheim. "Der Mann ist eine Legende", sagt der Bayer, der seit Jahren vor den Globus-Märkten Grillgeräte aus Edelstahl verkauft. Die Rede ist nicht von ihm, sondern von Globus-Chef Hans Gert Serrière, der Ende dieses Monats in den Ruhestand geht.Die SZ ist mit Serrière zu einem Interview verabredet. Noch wenige Minuten vorher steht der Mann an einem Kühlregal. Auf einem kleinen Block macht er sich Notizen. Er erinnert dabei auf Anhieb an FC Bayern-Coach Louis van Gaal. Der Vergleich hat etwas. Hans Gert Serrière sieht sich selbst eher als Coach und Manager. Den Chef kann er dabei nicht ganz verbergen. Das will er auch nicht. Aber: Er ist ein Chef alter Prägung, einer, der motiviert und der vormachen kann.Herr Serrière, vieles von Ihnen und über Sie ist bekannt. Wir wollen es aber ganz genau wissen, als eine Art Nachruf auf einen Lebenden. Wie und wann sind Sie nach Losheim gekommen? Serrière: Ende Juni bin ich 39 Jahre und drei Monate in Losheim. Ich bin in Fraulautern geboren. Im Globus Losheim habe ich am 1. April 1974 als Leiter der Lebensmittel-Abteilung angefangen. Nach neun Jahren als Betriebsleiter wurde ich Geschäftsleiter. Gelernt habe ich bei der Konsumgenossenschaft Asko. Dort war ich 14 Jahre Filialleiter in Merzig. Damals habe ich in Hilbringen gebaut. 40 Jahre lang habe ich in Fraulautern und Hilbringen Handball gespielt - in allen Altersklassen. Dann bin ich nach Bachem gezogen. Dort habe ich mich dem Fußball zugewandt, seit zwölf Jahren im Förderverein des SSV Bachem. Heute bin ich Präsident. Zum eigenen Sport: Wenn es die Zeit erlaubt, wandere ich gerne.Globus macht immer wieder durch sein soziales Engagement von sich reden. Serrière: Bei uns treffen sich viele Menschen. Sie fühlen sich wohl hier. Wir wollen nicht nur eine reine Einkaufsfläche sein. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt, als Kunde genau so wie als Mitarbeiter. Für uns ist es wichtig, der Region etwas zurück zu geben. Wir sind in vielen sozialen und karitativen Einrichtungen engagiert. Wir unterstützen auch die Vereine der Region, oft mit hohen Beträgen.Herr Serrière, Globus war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte. Gibt es dafür eine Erklärung? Serrière: Unsere Entwicklung in Losheim war immer positiv. Heute sind wir einer der modernsten Märkte im deutschen Südwesten. Das hängt auch mit der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der HEC zusammen. HEC ist die private Hochwald-Einkaufscenter-Immobilien-Gesellschaft in Losheim am See. Wir sind Mieter bei HEC. Die ständige Erneuerung unseres Hauses ist problemlos. Sie wird von den Kunden honoriert.Ihrem Hause wird ein gutes Betriebsklima nachgesagt. Serrière: Wir haben von Anfang an selbst ausgebildet, für uns in Losheim und für die Globus-Gruppe. Unsere Azubis haben eine Übernahme-Garantie. Unsere Nachwuchs-Führungskräfte kommen fast alle aus dem eigenen Hause. Oft haben wir die Landesbesten - in allen Abteilungen. Und längst sind wir der größte Arbeitgeber in der Gemeinde.

Auf einen BlickZu den ständigen Nutznießern der sozialen Engagements des Globus Losheim gehören eine Reihe von Organisationen, in denen der Markt eine Mitgliedschaft ausübt. Dazu gehören: der Lebensmittelfachverband, die Jugendhilfe St. Maria Weiskirchen, die Lebenshilfe Weierweiler, die Fleischerinnung des Saarlandes, der Windpark Freisen-Nord, die Naturlandstiftung Saar, der Förderverein des Krankenhauses St. Josef in Losheim, die Verbundausbildung VAUS Saar, die Verkehrsinitiative, die Losheimer Arbeitsmarktinitiative LAI, der Brandschutzförderverein Losheim, das Wirtschaftsforum der Gemeinde Losheim am See, die Vereinigung Losheimer Unternehmer und die Stiftung für Menschen mit Behinderung. Bei Hilfsaktionen sind allein für den SZ-Fonds Hilf mit" über die Jahre fast 40000 Euro von Globus gesspendet worden. fs