I der Mehrzweckhalle in Primstal 22 Betriebe stellten sich bei Messe vor

Primstal · Erstmals fand die Info-Veranstaltung in der Primstaler Mehrzweckhalle abgekoppelt von der Schulzeit statt.

 Luca Echternach (Zweiter von rechts) hat Interesse an einem dualen Studium im Bereich Maschinenbau bei der Firma Diehl. Ausbilder Jochen Reisdorf (rechts) und Azubis klärten ihn über die Bedingungen auf.

Luca Echternach (Zweiter von rechts) hat Interesse an einem dualen Studium im Bereich Maschinenbau bei der Firma Diehl. Ausbilder Jochen Reisdorf (rechts) und Azubis klärten ihn über die Bedingungen auf.

Foto: Erich Brücker

Schüler, die bald die Weichen für ihre berufliche Zukunft stellen müssen, hatten am Samstag eine gute Gelegenheit, sich zu informieren. Denn die Ausbildungsmesse stand wieder in der Mehrzweckhalle in Primstal an. Veranstalter war die Gemeinde Nonnweiler. 22 Ausbildungsbetriebe mit einer großen Bandbreite an Berufen stellten sich den jungen Besuchern vor.

„Mit unserer Ausbildungsmesse wollen wir den Jugendlichen den unmittelbaren Kontakt zu den regionalen Arbeitgebern vermitteln. In einem ersten gemeinsamen Gespräch können beide Seiten ausloten, welche Interessen und Neigungen für welche Ausbildungsmöglichkeiten geeignet sind“, eröffnete Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos, SPD-unterstützt) die Veranstaltung, die aus kleinen Anfängen alljährlich größer geworden ist und nunmehr ihren festen Platz im Veranstaltungskalender der Gemeinde hat. Auf Wunsch von beteiligten Firmen und der Schülerschaft war diese Ausbildungsmesse erstmals abgekoppelt von der Schulzeit angeboten worden. „Damit kommt mehr Qualität statt Quantität rein, denn es bringt nicht viel, wenn Schüler nach oder während des Unterrichtes durch die Halle gescheucht werden“, sagte Barth, „denn wer am schulfreien Samstag kommt, hat auch ein echtes Interesse, sich zu informieren.“

Die teilnehmenden Partner und Arbeitgeber boten rund 50 unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten von Handwerks- und Fabrikberufen über sozial-pflegerische Dienstleistungen bis hin zum dualen Studium für Absolventen aller Schulabschlüsse an. Für die Betriebe war es zudem eine Möglichkeit, ihr Leistungsspektrum darzustellen. „Nutzt diese Chance, mehr über die Ausbildungsmöglichkeiten und die Einstellungsvoraussetzungen zu erfahren“, appellierte Barth an die Jugendlichen, die vielfach in Begleitung ihrer Eltern gekommen waren.

„Eine gute Ausbildung ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit“, hob Landrat Udo Recktenwald (CDU) hervor. Er nannte die Primstaler Ausbildungsmesse ein zielführendes Format, denn auch nicht so bekannte Berufsbilder werden in den Fokus der Jugend gerückt. Der Landkreis St. Wendel verfüge über breit aufgestellte mittelständige Betriebe. Diese seien Grundlage für eine dynamische Wirtschaft. Und die Gemeinde Nonnweiler sei ein starker Wirtschaftsstandort im Landkreis, der auch einige gut besuchte berufsbildende Einrichtungen für die Jugend habe. Mit 3,4 Prozent Arbeitslosigkeit könne sich der Landkreis St. Wendel sehen lassen.

„Schule, Ausbildung und Beruf prägen den Menschen, bestimmen seinen Platz in der Gesellschaft. Von daher bringen wir unsere Schüler gerne ins Gespräch mit den ausbildenden Betrieben, um zu testen, wer zusammenpasst“, sagte Lehrer Michael Kockler von der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle-Nonnweiler-Primstal. Seine Schule ebne so vielen jungen Menschen den Weg ins Berufsleben. Auch Timon Lewannen aus Eisen, 15 Jahre alt, der im nächsten Sommer seinen Realschulabschluss machen wird. „Ich möchte eine technische Richtung einschlagen, Mechatroniker werden“, sagte Timon. Bei der Firma Diehl erkundigte er sich. Azubi Tim Schonmacher lernt im dritten Lehrjahr den Beruf des Industriemechanikers und ist sehr zufrieden mit seinem Arbeitgeber. Zusammen mit seinem Ausbilder Jochen Reisdorf zeigte er Timon einige Ausbildungsberufe, auch die Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten. „Das Ganze war schon aufschlussreich“, sagte Timon, zumal die Firma Diehl nunmehr wieder eine eigene Lehrwerkstatt betreibt und der Beruf heimatnah ausgeübt werden kann. „Die Firma Diehl hat derzeit 27 gewerbliche und kaufmännische Azubis. Für dieses Jahr ist alles gelaufen, bis zum 15. November nehmen wir Bewerbungen für das nächste Jahr an“, teilte Nicole Schnur von der Personalverwaltung mit.

Auch für Luca Echternach (17 Jahre) aus Nonnweiler, der im nächsten Jahr sein Abitur am Peter-Wust- Gymnasium in Merzig macht, war es wichtig, direkt aus erster Hand von den aktuellen Auszubildenden der Unternehmen Erfahrungsberichte anhören können. Er möchte bei der Firma Diehl möglichst einen dualen Studienplatz im Bereich Maschinenbau erhalten. „Meine Fragen konnten zufriedenstellend beantwortet werden“, fasste er die Gespräche abschließend zusammen.

Zu den größten Arbeitgebern der Region gehört Pizza Wagner. Dort werden aktuell 35 Azubis in unterschiedlichen Zweigen ausgebildet. „Zehn bis 15 werden jährlich eingestellt, dazu bieten wir auch Betriebspraktika in Zusammenarbeit mit den Schulen an. Die Messe ist eine gute Gelegenheit, unsere Firma vorzustellen“, erklärte Tina Klein aus der Personalabteilung.

„Unsere Messe ist ein Erfolgsmodell und wurde wiederum sehr gut angenommen“, zeigte sich Frederic Löwen, bei der Gemeinde Nonnweiler für die Organisation der Messe verantwortlich, sehr zufrieden.

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