Grabungsfest Auf den Spuren gallo-römischer Kultur

Tholey · Die Ausgrabungsstätte Wareswald lädt zum 17. Grabungsfest. Es werden viele Aktionen und typisches Essen angeboten.

 Gladiatorenkampf beim Grabungsfest im Wareswald.

Gladiatorenkampf beim Grabungsfest im Wareswald.

Foto: Anja Klöckner

() Die Terrex gGmbH und die Gemeinde Tholey laden am Sonntag, 24. Juni, auf das  Gelände der gallo-römischen Ausgrabungsstätte Wareswald bei Tholey. Dort findet von 10 bis 18 Uhr das 17. Grabungsfest statt.

Laut Veranstalter können Gäste an diesem Tag Kelten beim Schmieden von Waffen, Herstellen von Schmuckstücken und vielen anderen Handwerken zusehen und sich ein Bild verschaffen vom Alltag der römischen Soldaten. Ein römischer Händlerstand zeigt Glaswaren und andere Utensilien. Zudem werden römische Gefäße getöpfert und römischer Schmuck hergestellt.

Beim römischen Koch können Köstlichkeiten aus der damaligen Küche probiert werden. Als Höhepunkt sind Gladiatorenkämpfe geplnat: Der Ludus Gorgonis unter der Leitung von Professorin Anja Klöckner, Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe Universität Frankfurt, zeigt nicht nur Ausstattung und Bewaffnung der Gladiatoren, sondern es gibt auch moderierte Kampfvorführungen. Zudem kann in einem römischen Triumphwagen mitgefahren werden. Für die kleinen Gäste gibt es römische Spiele und eine Schnuppergrabung. Jeweils um 13.30 Uhr und 16 Uhr starten Führungen mit dem Projektleiter und Archäologen Klaus-Peter Henz .

Zum historischen Hintergrund: Am Kreuzungspunkt der zu römischer Zeit überregional bedeutsamen Straßen zwischen Metz und Mainz einerseits und Straßburg und Trier andererseits entstand im ersten Jahrhundert nach Christus der Vicus im Wareswald, gelegen am Fuße des Schaumbergs zwischen den heutigen Gemeinden Marpingen, Oberthal und Tholey. Viele Menschen – Reisende und Händler – benutzten die zumeist vom Militär angelegten Wege. Die dadurch hervorgerufene Nachfrage nach Unterkunft und Verpflegung, aber auch nach Gütern des täglichen Bedarfs veranlasste Händler und Handwerker, sich an der Stelle des heutigen Wareswaldes niederzulassen.

Es setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein, der die Siedlung zu einer stattlichen Größe von mehreren Hektar besiedelter Fläche wachsen ließ. Um das Jahr 400 wurde der Vicus verlassen. Der Platz ist seither nicht mehr besiedelt, wird aber von der Terrex gGmbH wissenschaftlich erforscht.

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