Engagement in Sozialprojekt Von der Primstaler Praxis nach Peru

Primstal · Die in Nicaragua geborene Medizinerin Tirza Guillen engagierte sich zusammen mit ihren Arzthelferinnen in einem Sozialprojekt in Südamerika.

 In Peru bei Menschen in Not: Andrea Klemm, Dr. Tirza Guillen, Christa Stark und Silvia Henrichs (von links).

In Peru bei Menschen in Not: Andrea Klemm, Dr. Tirza Guillen, Christa Stark und Silvia Henrichs (von links).

Foto: Horst Nickels

Eigentlich praktiziert Allgemeinmedizinerin Tirza Guillen in ihrer Praxis in Primstal. Doch kürzlich hat sie zusammen mit ihren Arzthelferinnen Andrea Klemm (Primstal) und Silvia Henrichs (Eiweiler) ihre Fachkenntnisse für Menschen in Südamerika zur Verfügung gestellt. Für 14 Tage weilte das Trio in Cajamarca, einer rund 170 000 Einwohner zählenden Stadt in den nördlichen Anden von Peru.

„Das war beileibe kein Urlaub, sondern wir haben uns innerhalb eines Sozialprojektes, das von der ehemaligen Sonderschullehrerin Christa Stark aus Norddeutschland vor mehr als 40 Jahren ins Leben gerufen wurde, um behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene gekümmert, diesen auch medizinische Hilfe zukommen lassen“, berichtet die in Nicaragua geborene und seit 2007 in Deutschland lebende Ärztin. In Peru hätten Menschen mit Handicap wenig staatliche Unterstützung.

Zum Projekt Cajamarca gehören eine Schule, ein Kinderheim, eine Werkstatt und ein Bauernhof. Fast 300 geistig und körperlich schwerstbehinderte sowie blinde, taubstumme, lernschwache und stark verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche werden dort betreut, die größtenteils aus ärmsten Familien stammen. So können viele das Schulgeld, die Uniform und die Materiealien nicht bezahlen. Horst Nickels aus Wadrill, der die Frauen begleitete, hatte über das Deutsche Rote Kreuz Bad Segeberg die Kontakte zum Projekt Cajamarca hergestellt, sodass die Ärztin und die Arzthelferinnen in diesem Projekt mitarbeiten konnten.

„Wir haben die behinderten Kinder und Jugendlichen vor Ort im Hospital untersucht“, sagt Guillen Die verabreichten Medikamente mussten zuvor in der Stadt besorgt werden oder wurden aus Deutschland mitgebracht. Auch hier war die Hilfe von Nickels erforderlich, der die Sprache beherrscht, aber auch im Hochwald bei Ärzten und Apotheken die Klinken putzen ging, um irgendwelche und notwendige Medikamente mit nach Südamerika mitnehmen zu können. „Stattliche 80 Kilogramm Medikamente, sowie einen Rollstuhl konnten wir nach Peru schaffen“, sagt Nickels. Beim Transport dorthin konnte er vorab mit Fluggesellschaft und Zoll die erforderlichen Formalitäten erledigen, sodass es keine Schwierigkeiten gab.

 Dr. Tirza Guillen bei der Arbeit in Südamerika.

Dr. Tirza Guillen bei der Arbeit in Südamerika.

Foto: Horst Nickels

„Die Arbeit vor Ort war ganz schön anstrengend. Viele Hauterkrankungen gab es, Wunden- und Salbenverbände mussten überwiegend angelegt werden, denn die Sauberkeit, zum Beispiel kontaminiertes Wasser, ließ schon zu wünschen übrig“, resümiert Guillen. Sie hofft, dass sich weitere Leute finden, die sich ebenfalls engagieren wollen.

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