Abschied mit ein bisschen Wehmut

Primstal. Wanderstöcke klacken auf dem Asphalt vor der Primstaler Mehrzweckhalle. Schirmmützen und zünftige Kleidung werden noch einmal zurechtgezupft, bevor die Teilnehmer der 32. Internationalen Volkswanderung zur Rast in die Halle einkehren. "Die Wanderung war toll. Die ausgewählten Strecken sind wunderschön

Primstal. Wanderstöcke klacken auf dem Asphalt vor der Primstaler Mehrzweckhalle. Schirmmützen und zünftige Kleidung werden noch einmal zurechtgezupft, bevor die Teilnehmer der 32. Internationalen Volkswanderung zur Rast in die Halle einkehren. "Die Wanderung war toll. Die ausgewählten Strecken sind wunderschön. Schade, dass sie nun nicht mehr stattfindet", bedauert Wanderin Petra Birchfield.Es ist die letzte Internationale Volkswanderung der Wander- und Skifreunde "Krummstiefel" Primstal. "Ein bisschen Wehmut ist schon dabei", bedauert "Krummstiefel"-Mitglied Bernhard Becker. Zwar sei die jährlich stattfindende Veranstaltung mit Besuchern aus den USA, Frankreich oder Luxemburg auch überregional und international bekannt, jedoch sanken die Teilnehmerzahlen stetig. "Die meisten Wanderer nutzen lieber Premium-Wanderwege und gehen mit eigenen Gruppen wann und wohin sie wollen. Bei der IVV-Wanderung gibt es ja stattdessen einen festen Treffpunkt und feste Strecken. Das scheint vor allem dem Wandernachwuchs nicht mehr so zuzusagen", erklärt Schriftführer und Gründungsmitglied der "Krummstiefel", Kurt Gläser.

Für diese festgelegten Strecken sei Wanderwart Markus Hilgers zuständig. Jedes Jahr wähle er sowohl eine Sechs-, Elf- als auch Zwanzig-Kilometer-Route aus. "Es sind naturbelassene Forstwege zwischen 340 und 510 Höhenmetern. Vor allem die sechs Kilometer-Strecke ist auch für Familien mit Kindern oder ältere Leute gut begehbar", beschreibt Gläser. Zudem gebe es zwei Verpflegungsstellen innerhalb der Route, an denen jeweils Getränke und Essen angeboten werden. "Man wird wirklich gut versorgt und die Landschaft ist sehr sehenswert", lobt Werner Berwanger die Veranstaltung. Bereits seit 30 Jahren wandert der 69-Jährige jedes Jahr mit Ehefrau Karin und mehreren Freunden mit. "So habe ich Gesellschaft und bleibe fit. Beim Wandern führen wir Gespräche und machen unsere Späße", schwärmt der Primstaler und lacht. Fröhlich geht es auch in der Mehrzweckhalle zu, in der sich die Wanderer am Ende der Strecke stärken und austauschen können. "Es gibt nicht nur Speisen und Getränke, sondern es werden auch verschiedene Dinge rund um das Thema Wandern angeboten", berichtet der Vorsitzende der "Krummstiefel", Günter Zarth, und deutet auf Verkaufsstände.

Während manche Besucher das Angebot an Wanderbekleidung, Spazierstöcken oder Dekorationsartikeln durchstöbern, reihen sich andere an einem Wurst- und Honigstand ein. Musikalisch gestalten die Pfarrkapelle Primstal, der Spielmannszug der Feuerwehr und Alleinunterhalter Elmar Groß das zweitägige Programm.

"Die Planung der Veranstaltung war uns immer sehr wichtig. Auch das Deutsche Rote Kreuz, Ortsverband Primstal, und die Feuerwehr Primstal haben uns beispielsweise beim Sanitätsdienst und der Parkplatzeinweisung sehr geholfen", lobt Zarth die Zusammenarbeit. "Die Wanderung war wirklich toll organisiert. Die Strecken waren gut markiert, das Parken war einfach und es gab kostenfreies Wasser", schwärmt Petra Birchfield.

Dem stimmt auch der 64-Jährige Manfred Thome zu: "Ich bin seit der ersten Veranstaltung mit dabei und es war einfach super." Zwar sei er traurig, dass es die letzte Veranstaltung dieser Art sei. Jedoch werde man sich im Verein weiterhin mit verschiedenen Gruppen zu Wanderungen unterschiedlicher Art treffen. "Solange die Füße es mit machen, wandern wir immer weiter, egal wie", fasst Werner Berwanger zusammen.

Auf einen Blick

Die Wander- und Skifreunde "Krummstiefel" Primstal wurden 1975 gegründet. Der Verein hat rund 648 Mitglieder. Namensgeber war Gründungsmitglied Werner Meyer. 1981 trat der Verein dem Internationalen Volkssportverband bei und veranstaltete die erste Internationale Volkswanderung. evr

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