60 Jahre Kampf gegen das Feuer
Primstal · Langeweile kam bei der Primstaler Feuerwehr 2016 nicht auf. Allein die Besprechungen dauerten insgesamt 600 Stunden, die Kameraden waren in 48 Einsätzen gefordert. Deshalb braucht die Wehr jetzt Unterstützung.
2500 Ausbildungsstunden haben die Aktiven des Feuerwehr-Löschbezirks Primstal 2016 geleistet. Nicht eingerechnet sind die Lehrgangsbesuche auf Gemeinde- und Kreisebene sowie an der Landesfeuerwehrschule und Arbeitseinsätze, insbesondere für Fahrzeug- und Geräteinstandsetzung. Allein die Planungs- und Dienstbesprechungen schlugen mit etwa 600 Stunden zu Buche, berichtete Löschbezirksführer Thomas Gläser in der Jahreshauptversammlung.
48 Einsätze mussten 2016 demnach abgearbeitet werden: 13 Brandeinsätze, 14 Mal technische Hilfeleistung, acht sonstige Einsätze und 13 Mal Fehlalarm, ausgelöst durch Brandmeldeanlagen. Daraus resultierten 438 Einsatzstunden. Bei den technischen Hilfeleistungen seien elf Menschen aus lebensbedrohlichen Lagen befreit worden. Da der für solche Einsätze unentbehrliche Rüstwagen (RW 1) in die Jahre gekommen sei, werde das Fahrzeug durch einen neuen Gerätewagen "Logistik" (GW-L 2) ersetzt. Die Planungen liefen bereits, das neue Fahrzeug werde voraussichtlich im Frühjahr 2018 zur Verfügung stehen.
33 der 48 Einsätze ereigneten sich nach Angeben der Feuerwehr tagsüber. Wie bereits in den vergangenen Jahren fand zudem ein Probe-Alarm "Schulräumung" statt sowie die Brandschutzerziehung in der Kindertagesstätte. Zudem sei in Sachen Rauchmelderpflicht informiert worden.
Ralf Nauy ist neues Mitglied in der Einsatzabteilung. Löschbezirksführer Thomas Gläser überreichte dem Feuerwehranwärter die Aufnahmeurkunde. Weitere Urkunden hatte Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos) mitgebracht. Er beförderte Marcel Kasper und Jonas Kuhn zu Oberfeuerwehrmännern, Oberfeuerwehrmann Joachim Backes zum Löschmeister und Löschmeister Christof Lucas zum Oberlöschmeister.
Auf 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr blickt indes Alterskamerad Ernst Meyer zurück. Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Bernd Becker überreichte ihm Ehrenzeichen und Urkunde. Meyer ist auch seit 60 Jahren als Flötist im Spielmannszug des Löschbezirks aktiv, dem einzigen seiner Art im Landkreis St. Wendel. Nach wie vor besteht er aus 21 Musikern. Angesichts dieser Stagnation und dem zunehmenden Durchschnittsalter ist ein personeller Engpass absehbar. Eine löschbezirksübergreifende Mitgliederwerbeaktion im Jahr 2016 war nicht zielführend. Bernd Becker, der gleichfalls dem Spielmannszug angehört, appellierte daher vehement an die Versammlung, eine erneute Werbeaktion mit dem Ziel "Spielmannszug für jedermann" zu beschließen. Der Vorschlag wurde von den Wehrleuten angenommen.
