Zootiere meistern Kälte problemlos

Neunkirchen. Davon können Menschen in der Vorweihnachtszeit ja nur träumen: Das Doppelte essen zu müssen. Die Betonung liegt auf "müssen". Denn genau dies trifft auf einige der Tiere im Neunkircher Zoo zu. Die Seehunde beispielsweise erhalten zurzeit sechs statt der sonst üblichen drei Kilo Fisch pro Tag. Und auch viele Vögel können nur so die Kälte richtig gut ertragen

Neunkirchen. Davon können Menschen in der Vorweihnachtszeit ja nur träumen: Das Doppelte essen zu müssen. Die Betonung liegt auf "müssen". Denn genau dies trifft auf einige der Tiere im Neunkircher Zoo zu. Die Seehunde beispielsweise erhalten zurzeit sechs statt der sonst üblichen drei Kilo Fisch pro Tag. Und auch viele Vögel können nur so die Kälte richtig gut ertragen. "Wenn aber Kraniche und Störche gut gefüttert werden, dann haben sie auch nicht das Bedürfnis gen Süden zu fliegen." Das würde dann nämlich noch mehr Energie kosten, als das tägliche Aufwärmen. Denn genau dazu wird das Mehr an Essen gebraucht: Zum Halten der Körpertemperatur. Das aber, so Zoodirektor Norbert Fritsch, ist auch schon so ziemlich das Einzige, was in der in diesem Jahr so früh eingesetzten Kälte beachtet werden muss. "Mir ist nicht bekannt, dass die Tiere zurzeit öfter krank werden." Und so ein Husten ab und an, der komme schon mal vor und werde gleich entsprechend behandelt. Aber alles in allem haben die Tiere im Zoo keine Probleme mit der Kälte. "Die sind sehr akklimatisiert, haben meistenteils eine flexible Klimatoleranz. So freuen sich beispielsweise die Timorhirsche, die ursprünglich in Indonesien beheimatet sind, über das dort eher ungewohnte Weiß. "Auch die Sakihirsche spielen und tollen da schon mal ganz ungestüm." Selbst die Strauße hätten nachts den Stall offen und marschierten raus, "auf ihren dünnen Raptorenfüßen". Und auch die Zebras seien hart im Nehmen. Obwohl aus Afrika stammend. Zarter besaitet sind da dann die Giraffen. Sie gehen höchstens mal ins Vorgehege unters Dach, dorthin, wo's nicht glatt ist. Denn zu der durch langen Hals und dünne Beine bedingten großen Wärme-Abgabe besteht hier die Gefahr, dass sie ausrutschen. "Wenn die fallen, brechen sie sich ein Bein. Eine Katastrophe." Deshalb bleiben sie lieber im mittlerweile mit Holz verkleideten Haus bei wohltemperierten 20 Grad. Die werden auch im Elefantenhaus gehalten. Wobei die schwerfälligen Damen dann doch schon mal eher draußen anzutreffen sind. Richtig mollig haben es die Orang Utans, deren Temperatur liegt noch einiges über 20 Grad, treibt die Heizkosten für den Zoo so richtig in die Höhe. Aber sie teilen die warme Behausung mit den Reptilien, die dann doch ihre 30-Grad-Terrarien wollen. "Seit die aber nicht mehr in der schlecht isolierten Zoohalle sitzen, sparen wir an anderer Stelle ja wieder Energie ein." Bevor es nicht wieder 15 Grad warm wird, müssen die Orang Utans im Haus spielen. "Langeweile kommt da aber nicht auf." Ganz weg vom Fenster sind einige Vögel. Für sie denkt Fritsch für die Zukunft an eine Art Gewächshaus als Winterquartier, damit die Besucher sie dann auch in der kalten Jahreszeit sehen können. Bald sehen kann man den Buntmarder aus Sibirien. Der ist zurzeit noch in Quarantäne im kleinen Teil des Leopardenhauses, darf aber bald in den großen umziehen.

Auf einen Blick

Aktuell steht an Aktivitäten im Zoo der Lichterumzug am Freitag, 17. Dezember, 17 Uhr, an. Außerdem wird an Heiligabend um 10 Uhr die traditionelle Führung stattfinden. Bei Interesse gibt es die Möglichkeit zur Baustellenführung, dazu an der Zookasse informieren. ji

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