Zahl der lotsenden Eltern zu gering

Bexbach · Es frustriere ihn, so Polizeikommissar Uwe Grub, dass sich so wenig Eltern an der Sicherung der Grundschul-Wege beteiligen. Begeistert waren die Schülerlotsen beim Besuch in Bexbach von den Fähigkeiten von Polizeihündin Ronja.

Hündin Ronja vom Geisterberg macht an diesem Morgen ihrer Diensthundestaffel alle Ehre. Aufs Wort gehorcht sie bei einer Vorführung Detlef Kilch, einem der Beamten der in Bexbach beheimateten Polizei-Einheit. Höhepunkt ihres Auftritts: Hundeführer Kilch legt einen kleinen grünen Plastikball als Ronjas Kopf - und der bleibt genau liegen, so konzentriert ist die Schäferhündin. Das macht Eindruck bei denen, die nur wenige Meter entfernt Kilch und seine Ronja bestaunen. Und das sind von allem 15 Schülerlotsen aus dem Saarland. Für die ist der Besuch bei der Diensthundestaffel der saarländischen Polizei eine Belohnung für ihr Engagement und ihre Teilnahme beim landesweiten Schülerlotsen-Wettbewerb.

Den Morgen am Höcherberg füllen Polizeikommissar Uwe Grub, Verkehrssicherheitsberater der Jugendverkehrsschule Bexbach, und Polizeioberkommissar Joachim Berger, Grubs Pendant bei der Jugendverkehrsschule Homburg, als Betreuer der Lotsen auch mit eindringlichen Worten. "Mich frustriert eigentlich, dass sich so wenige Eltern dazu bereit erklären, den Schulweg an Grundschulen als Verkehrshelfer zu sichern", so Grub. Immerhin, so der Verkehrssicherheitsberater weiter, sei positiv zu vermerken, "dass an weiterführenden Schulen die Jugendlichen ihren Dienst als Schülerlotsen sehr ernst nehmen. Die kommen teilweise einen Bus oder Zug früher, werden extra von Mama oder Papa gefahren." Von diesem Einsatz würden dann auch Grundschulen profitieren, so sie denn in unmittelbarer Nähe einer weiterführenden Schule lägen, "so wie in Limbach oder Bexbach", erklärte Grub. "Im Gegensatz dazu ist es viel, viel schwerer, an die Eltern ranzukommen und sie für die Sicherung des Schulweges zu gewinnen." Dabei seien die Eltern, so ergänzt Joachim Berger, gerade dann, wenn die eigenen Kinder eingeschult würden, durchaus sensibel für das Thema Verkehrshelfer. "Und das ist dann auch ein recht guter Zeitpunkt, um an sie heranzutreten. Aber danach ist es schon so, wie Uwe Grub es schildert. Dieses Interesse flacht nach drei Monaten deutlich ab." Dann gelte es, noch einmal nachzufassen.

Mit der Antwort auf die Frage, was der Dienst der Schülerlotsen und Verkehrshelfer tatsächlich bringe, verdeutlicht Polizeihauptkommissar Clemens Gergen aus dem Bereich "zentrale verkehrspolizeiliche Dienste" der Landespolizei den hohen Stellenwert dieser ehrenamtlichen Verkehrssicherung. "Tatsache ist, dass es seit der Einführung des Schülerlotsen-Dienstes in den 1960er Jahren keinen tödlichen Verkehrsunfall an gesicherten Überwegen mehr gab. Insofern ist das ein großer Sicherheitszugewinn."

So ist der Vormittag bei der Diensthundestaffel, ergänzt durch ein Informationsangebot des Verkehrsdienstes Ost, ebenfalls in Bexbach zu Hause, ein echtes Dankeschön an die, die diesen Sicherheitszugewinn ermöglichen. Und bei den Schülerinnen und Schülern der Galileo-Schule Bexbach und den Gemeinschaftsschulen aus Limbach, Primstal, Elversberg und Überherrn kommt dieser Dank dann auch natürlich bestens an.

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