Stammzellen gespendet Wolfersweiler Fußballer wird zum Hoffnungsträger

Achtelsbach/Wolfersweiler · Die Begegnung mit Nadeln und Spritzen vermeidet Sven Saar aus dem kleinen Hunsrückdorf Achtelsbach (Kreis Birkenfeld). „Das ist gar nicht meins“ sagt er. Außer es geht um Leben und Tod. Ein Leukämiepatient irgendwo auf der Welt ist auf die Stammzellspende des 39-Jährigen angewiesen. Ohne zu zögern krempelte der Maler und Lackierer die Ärmel hoch, um sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, die lebensrettenden Stammzellen entnehmen zu lassen.

 Sven Saars Stammzellen könnten tatsächlich helfen.

Sven Saars Stammzellen könnten tatsächlich helfen.

Foto: Markus Frost

Sven Saar war im Juni 2002 nach Birkenfeld zur Stiftung gefahren, um sich zu registrieren. Er füllte einen Gesundheitsfragebogen aus, unterschrieb die Einverständniserklärung, ließ sich Blut abnehmen, fuhr wieder nach Hause und dachte nicht mehr daran.

Erst 14 Jahre nach seinem Besuch in der Stiftung passte Saars Stammzellen auf einen Patienten. Kurz vor Weihnachten 2016 bekam er die Nachricht und wurde gefragt, ob er dazu bereits ist: „Ich war positiv geschockt“, sagt er. „Ich hatte damit nicht mehr gerechnet.“

Bevor der 39-Jährige Stammzellen spenden durfte, wurde er umfassend aufgeklärt und gründlich untersucht. Die Ärztin der Stefan-Morsch-Stiftung klärt dabei, ob er wirklich der optimale Spender ist. Gleichzeitig muss sie ausschließen, dass der Spender ein gesundheitliches Risiko eingeht. Dann würde er nicht zur Spende zugelassen. Aber Sven Saar ist gesund und so konnte er spenden.

Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Um sie zu übertragen, gibt es zwei Möglichkeiten: Bei der klassischen Methode – der Knochenmarkspende – entnehmen die Mediziner Knochenmark aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Saar ließ sich die Stammzellen aus dem peripheren Blut entnehmen. Die sogenannte Apherese funktioniert ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. In den Tagen davor musste er zur Vorbereitung einen Botenstoff spritzen, der Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Für den Fußballer des SV Wolfersweiler war das ein Problem, den Nadeln machen ihn nervös. Aber für ihn stand fest, er wollte helfen. Saar: „Das Spritzen war schlimm. Meine Freundin hat das gemacht.“ Auch zur Entnahme hat sie ihn begleitet. Nach der Spende war er erleichtert, dass er keine Spritzen mehr braucht: „Die Entnahme selbst war nicht schlimm.“

Die nächsten Gelegenheiten  zur Typisierung in der Region bei Blutspendeterminen des DRK: Donnerstag, 17. August, 17 bis 19.30 Uhr, Sport,- und Kulturhalle, Flächenbach, Bliesen; Donnerstag, 24. August, 16.30 bis 20.30 Uhr, Kulturhalle, Hasborn.

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