Wohnraum für Bedürftige

Dudweiler · Nach Angaben aus dem Saarbrücker Rathaus wurden von Anfang Oktober 2013 bis Ende April dieses Jahres 125 Flüchtlinge und Asylbewerber in städtischen Unterkünften aufgenommen. Aber auch Obdachlose müssen ein Dach über dem Kopf haben. Und deshalb wird in Dudweiler zumindest ein leerstehendes Objekt reaktiviert.

 Dies ist das Haus in der Fischbachstraße, das die Siedlungsgesellschaft nutzen will. Foto: Iris Maurer

Dies ist das Haus in der Fischbachstraße, das die Siedlungsgesellschaft nutzen will. Foto: Iris Maurer

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In der Fischbachstraße in Dudweiler stehen zwei Mehrfamilienhäuser, die alle Blicke auf sich ziehen. Sie sind verwahrlost und unbewohnt. Das aber soll sich in absehbarer Zeit ändern. Denn die Saarbrücker Siedlungsgesellschaft plant nach Informationen der SZ, zumindest eine der beiden Immobilien (Hausnummer 5 a) wiederzubeleben. Hier soll Wohnraum geschaffen werden zur Unterbringung von Obdachlosen, von Flüchtlingen und Asylbewerbern. 20 Wohneinheiten mit jeweils 25 Quadratmetern Nutzfläche sollen entstehen. Rund 650 000 Euro will die städtische Gesellschaft hier investieren. Baubeginn soll in 2015 sein. Zu den Gründen für diese Maßnahme antwortete auf SZ-Anfrage Stadt-Pressesprecher Thomas Blug, der folgendes ausführt: "Die Landeshauptstadt und ihre Gesellschaften tragen eine soziale Verantwortung gegenüber den Menschen in unserer Stadt. Zu unseren Aufgaben zählt es auch, bedürftigen Menschen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. So sind wir zur Beseitigung beziehungsweise Vermeidung von Wohnungslosigkeit (Wohnungsnotfallhilfe) verpflichtet - aber auch zur Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen. Es geht also ganz konkret darum, Menschen zu helfen." Die Zahl derer, die auf Hilfe angewiesen sind, steigt, sagt Blug. Unter anderem wegen der neuen Regelung hinsichtlich der Aufnahme von Flüchtlingen.

Durch Ministerratsbeschluss vom 24. September 2013 sei die bisherige Praxis der zentralen Aufnahme von Asylbewerbern und Flüchtlingen in der Landesaufnahmestelle Lebach teilweise aufgehoben worden. Seither erfolge die Verteilung der Bewohner der Landesaufnahmestelle mit Aufenthaltserlaubnis und der neu einreisenden Kontingentflüchtlinge direkt auf die Landkreise und die Landeshauptstadt.

Die Zuweisung richte sich nach dem "Königsberger Schlüssel beziehungsweise der Saarländischen Aufenthaltsverordnung". Danach betrage derzeit der Anteil der von der Landeshauptstadt unterzubringenden Personen 17,1 Prozent, bezogen aufs Saarland. ,,Von Anfang Oktober 2013 bis Ende April 2014 wurden 125 Flüchtlinge und Asylbewerber in den städtischen Unterkünften aufgenommen. Fast täglich stehen weitere Aufnahmen an. Aber auch die Zahl der von der Obdachlosenbehörde versorgten Menschen ist kontinuierlich angewachsen. Der Vergleich des Jahres 2011 (214 Fälle) mit 2013 (271 Fälle) zeigt eine Steigerungsrate von 26,6 Prozent", führt der Stadt-Pressesprecher aus.

Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, brauche die Stadt preisgünstigen Wohnraum für die Menschen. Vor diesem Hintergrund seien auch die Pläne der Saarbrücker Siedlungsgesellschaft zu sehen, unter anderem im oberen Malstatt und später in der Fischbachstraße in Dudweiler entsprechende Wohnungen zu schaffen.

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