Wölfe unter Erfolgsdruck

Merzig · Handball-Oberligist HF Merzig-Brotdorf tritt an diesem Sonntag beim TV Wörth an. Die abstiegsgefährdeten Wölfe müssen im viertletzten Spiel Zähne zeigen und punkten. Beim Schlusslicht zählt nur der Sieg.

 Flug-Verbot: Wölfe-Rechtsaußen Laszlo Kincses fällt wegen einer Entzündung im Sprunggelenk für das wichtige Kellerduell in Wörth aus. Dafür sind aber Julius Rost und Dorian Vallet wieder fit. Foto: Klos

Flug-Verbot: Wölfe-Rechtsaußen Laszlo Kincses fällt wegen einer Entzündung im Sprunggelenk für das wichtige Kellerduell in Wörth aus. Dafür sind aber Julius Rost und Dorian Vallet wieder fit. Foto: Klos

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Im Endspurt um den Klassenverbleib in der Handball-Oberliga müssen die HF Merzig-Brotdorf an diesem Sonntag, 18 Uhr, beim TV Wörth ran - und stehen unter Druck. In der dreiwöchigen Spielpause hat Marcus Simowski mit seinem Team intensiv trainiert und allen Spielern die Bedeutung des Duells klar gemacht. "Ein Erfolg beim Schlusslicht ist extrem wichtig, deshalb haben wir besonders hart gearbeitet", sagt der HF-Trainer.

Der Blick auf die Tabelle erklärt warum. Vier Spieltage vor Schluss liegt Merzig mit 20:32 Punkten auf Rang 13. Wollen die Wölfe den ersten Abstiegsplatz verlassen, müssen sie entweder Dansenberg oder Vallendar hinter sich lassen, die mit jeweils 23 Punkten die Plätze zwölf und elf belegen. Die Aufgabe in Wörth ist lösbar, denn bis dato hat der Tabellen-16. erst ein Spiel gewonnen. Simowski sieht aber ein Problem: "Die können locker aufspielen, weil sie nichts zu verlieren haben. Wir schon."

Zumal Rechtsaußen Laszlo Kincses den Saarländern fehlen wird. Wegen einer Entzündung im Sprunggelenk fällt der torgefährliche Ungar bis zum Saisonende aus. Dafür ist der gebrochene Daumen von Julius Rost wieder heil und der Allrounder nach dreimonatiger Zwangspause heiß auf sein Comeback. Auch Dorian Vallet hat seine Verletzung am Sprunggelenk auskuriert. Auch Sprungwürfe sind wieder möglich. In der kommenden Saison tritt der Franzose für den SV Zweibrücken an, doch sein Nachfolger steht bereit: Lucian Scheid, der zuletzt beim A-Jugend-Bundesligisten HSG Völklingen spielte, wird künftig im HF-Rückraum "keulen". Nach dem 21 Jahre alten Rechtsaußen Marius Merziger vom Saarlandligisten TBS Saarbrücken ist der 19 Jahre alte Modell-Athlet der zweite Neuzugang im Wölfe-Rudel - und er ist Leitwolf Simowski bestens bekannt. "Ich habe mit Lucian lange zusammengearbeitet und weiß, was er kann. Er ist ein Wunschkandidat", schwärmt der Ex-Trainer der Völklinger A-Jugend.

In welcher Liga der 1,96-Meter-Hüne mit Merzig künftig spielen wird steht noch nicht fest. Saarland- oder Oberliga - der Verein plant zweigleisig. "Ich habe die Mannschaft auch für die Oberliga gemeldet. Dort wollen wir weiterhin spielen", erklärt der HF-Vorsitzende Jens Peter Schlingmann. Sollte sein Team in Wörth verlieren, wird der Abstieg sportlich kaum noch zu verhindern sein. Weil aber alle Saarlandliga-Spitzenmannschaften vermutlich auf den teuren Sprung nach oben verzichten werden, würden statt vier nur drei Oberligisten absteigen. Rang 13 könnte zum Klassenverbleib reichen. Ein Hintertürchen, durch das die Wölfe nur ungern kriechen möchten. Simowski: "Wir wollen es aus eigener Kraft schaffen. Und daher müssen wir in den vier Spielen am besten noch sechs Punkte holen. Zwei davon am Sonntag."

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