Wo Goethe als Geist erscheint

Sötern. Mehr als 550 Besucher kamen zu den beiden Vorführungen des Söterner Theatervereins und erlebten die kurzweilige Komödie "Wenn Goethe das wüsste . . ." in der Söterner Mehrzweckhalle. Was sich die Mitglieder des Söterner Theatervereins wieder einfallen ließen, um den Besuchern einen unvergesslichen Theaterabend zu bieten, war beeindruckend

Sötern. Mehr als 550 Besucher kamen zu den beiden Vorführungen des Söterner Theatervereins und erlebten die kurzweilige Komödie "Wenn Goethe das wüsste . . ." in der Söterner Mehrzweckhalle. Was sich die Mitglieder des Söterner Theatervereins wieder einfallen ließen, um den Besuchern einen unvergesslichen Theaterabend zu bieten, war beeindruckend. Da man in diesem Jahr erstmals seit Vereinsbestehen den Spielort wechseln musste, gab es schon in den vergangenen Wochen neben der eigentlichen Probenarbeit auch handwerklich einiges zu tun.

Umfangreiche Bauarbeiten

Die bisherige Spielstätte im Gemeindehaus kann wegen umfangreicher Bauarbeiten gegenwärtig nicht genutzt werden. Daher wich der verein zunächst schweren Herzens in die Mehrzweckhalle aus, was sich nun aber als Glücksgriff erweisen sollte.

Da graue Wände und der Sporthallenflair nicht gerade theatergerecht sind, gestalteten die Mitglieder kurzerhand die gesamte Halle mit Stoff und Papierbahnen dermaßen um, dass selbst zahlreiche der einheimischen Gäste die Halle staunend betraten. Hans Alt, der mit seiner Frau Marion Alt maßgeblich für das Bühnen- und "Saalbild" verantwortlich war, beschreibt den Aufwand: "Wir haben rund 120 Quadratmeter weinroten Stoff an die Betonwände angebracht, die Hallendecke mit fast 300 Quadratmeter rotem Krepppapier abgehängt, und an die Wände kamen dimmbare Theaterleuchten. Dazu wurde noch der Eingangsbereich komplett umdekoriert", resümiert er. Der Aufwand hat sich gelohnt und wurde von den Zuschauern ausnahmslos gelobt. Man fühlte sich tatsächlich wie in einem echten Theatersaal, fast nichts erinnerte an die allen bekannte Mehrzweckhalle. So klassisch wie der Spielort sollte auch das aufgeführte Stück daherkommen. Und da man mit Goethe und seinem Faust schlichtweg das klassische Theater verbindet, spielte die aufgeführte Geschichte auch in einem alten Theater, das mit einer "genialen Inszenierung" von Goethes Faust zu neuem Leben erweckt werden soll. Im Mittelpunkt steht dabei der Baron von Hunolstein, der sich nach einem halben Semester des Studiums der Theaterwissenschaften dazu berufen fühlt, die schwierige Aufgabe zu erledigen. Dazu trommelt er eine Truppe zusammen, mit der er in den vergangenen Jahren mit Sketchen auf Geburtstagsfeiern brilliert hat. Als die Ideen des Barons immer wieder neue Blüten treiben, hat Goethe in seinem Grab genug davon und erscheint als Geist. Er zeigt nun dem Möchtegern-Regisseur, wo es langgeht. Klar, dass es dabei wiederum zu einigen amüsanten Verstrickungen kommt, die die Zuschauer mit viel Zwischenapplaus und Lachern belohnten.

Auch für Spielleiterin Marina Kochems hat sich der Umzug in die Mehrzweckhalle gelohnt. "Die Aufführungen kamen super beim Publikum an und unser Gesamtkonzept stimmt. Wir haben hier mehr Platz und den Schauspielern macht es auf der größeren Bühne mehr Spaß. Also bleiben wir wohl auch im nächsten Jahr hier", wagte sie augenzwinkernd einen Ausblick auf die Söterner Theatertage 2013. bat

Auf einen Blick

Die Charaktere und ihre Darsteller: Gloria von Laubenstein: Sonja Welter, Baron von Hunolstein: Björn Alt, Butler Gregor: Konrad Kochems, Jonahtan: Matthias Schneider, Eden: Selina Wagner, Adele: Sandra Schuh, Gisella: Simone Rosenau, Hassan: Jens Georgi, Olga Protopopowa: Sabrina Anell, Goethe: Johannes Veit, Der Liebe Gott: Werner Heinz.

Regie: Marina Kochems, Technik: Christian Barth. bat

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