„Wir haben eigentlich keine Chance“

Saarbrücken · Im Saarland haben Bürger aus allen Nationen, die bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien vertreten sind, ihr Zuhause. Die Saarbrücker Zeitung stellt einige dieser Menschen in einer Serie vor. Heute: USA.

 Suzanne Dowaliby kam aus New York ins Saarland. Foto: privat

Suzanne Dowaliby kam aus New York ins Saarland. Foto: privat

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Für Suzanne Dowaliby steht zwar fest: "Ich war nie ein Fußballfan." Dennoch ist die gebürtige New Yorkerin seit ihrer Jugend von der Sportart umgeben: Ihre beiden Brüder waren im Verein aktiv und ihr inzwischen 82-jähriger Vater verfolgt bis heute die WM im Fernsehen. Zudem trat die Wahl-Saarbrückerin in ihrer Highschool-Zeit mit ihrer Marching-Band bei Spielen auf. Auch heute bekommt die Musical-Darstellerin das Turnier mit: Aus dem Eiscafé gegenüber, wo sich regelmäßig die Fans treffen, halle es im "Dolby Surround Sound" in ihre Wohnung herüber. "Ich gönne es allen, die das möchten", sagt Dowaliby, die lieber laufen geht und Zumba tanzt.

Seitdem sie vor 18 Jahren ihren inzwischen Ex-Ehemann bei ihrer Tour mit dem Musical "Cats" kennengelernt hat, gehört sie zu den 669 US-Bürgern, die im Saarland leben. "Ich wohne sehr gerne hier", sagt sie. Die Künstlerin mag es, auf dem St. Johanner Markt zu sitzen und einen Kaffee zu trinken. "Im Bereich Musical gibt es hier leider nicht so viel", bedauert sie. Deshalb ist Dowaliby beruflich viel außerhalb des Saarlandes unterwegs.

Über Fußball in den USA weiß sie einiges: So gelte die Sportart dort als viel eleganter und filigra ner als Football und das Publikum sei eher etwas gehobener. Wie man es aus den Kinofilmen kennt, würden die Spiele in ihrer Heimat oft in Sportbars verfolgt.

Aus Medienberichten weiß sie, dass viele ihrer Landsleute wohl "ein bisschen Bammel" vor den WM-Spielen haben und ihre Gruppe, in der auch Deutschland ist, als "group of death", also Todesgruppe, bezeichnen: "Wir haben eigentlich keine Chance", überlegt die Dozentin für Musical- und Gesangs-Workshops, die gerade mit Schülern des Gymnasiums am Schloss in Saarbrücken ein neues Werk einstudiert.

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