„Wir fahren nach Berlin!“

Oppen · Die „Saarlandmeisterschaft“ des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Paralympics“ hat diesmal der SSV Oppen ausgerichtet. Die Sieger, die Biedersberger Kickers aus Neunkirchen, qualifizierten sich für das Finalturnier in Berlin.

 Groß war die Freude bei den Biedersberger Kickers über den Turniersieg am Mittwoch in Oppen und der erneuten Teilnahme beim Endturnier in Berlin. Foto: Erich Brücker

Groß war die Freude bei den Biedersberger Kickers über den Turniersieg am Mittwoch in Oppen und der erneuten Teilnahme beim Endturnier in Berlin. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

"Wir fahren jetzt zum dritten Mal in Folge nach Berlin. Da wollen wir mindestens aufs Treppchen", freut sich Kevin Krombold, Spielführer der Biedersberger Kickers von der gleichnamigen Förderschule geistige Entwicklung in Neunkirchen. Seine Mannschaft hatte sich soeben beim Wettbewerb "Jugend trainiert für Paralympics" wiederum für das Finalturnier in Berlin qualifiziert, quasi die Saarlandmeisterschaft in der Lückner-Arena in Oppen für sich entschieden.

Zunächst landete seine Mannschaft beim Endturnier der 16 Bundesländer in der Hauptstadt auf dem 14. Platz, im Vorjahr war es schon der sechste Platz. Die guten Leistungen seiner Mannschaft lassen ihn so mutig tippen, "denn es war eine klare Sache für uns", sagte Krombold.

Kein Gegentor gab es für ihren Torhüter, stolze zwölf Tore hatte seine Mannschaft in vier Spielen erzielt und erreichte mit zehn Punkten den ersten Platz vor der Konkurrenz aus Saarbrücken/Dudweiler (7 Punkte) sowie Merchingen/Saarwellingen (0 Punkte). "Unsere Erfolge kommen nicht von ungefähr. Wir haben eine Fußball-AG in unserer Schule, trainieren zwei Mal pro Woche jeweils über eine Stunde, spielen viele Turniere und auch in der Halle", sagten die Betreuer Thomas Schmittberger und Stefan Brombacher.

Dazu komme noch, dass sie zwei überragende Fußballspieler in ihren Reihen haben. So stellte die Schule mit Matthias Wandt auch den besten Torschützen des Turniers. Für seine sieben Tore wurde er von Frank Finkler, Erster Beigeordneter der Gemeinde Beckingen, bei der Siegerehrung mit einem Trikot vom FSV Mainz 05, auf dem alle Spieler ihr Autogramm verewigt hatten, besonders ausgezeichnet. Für Wandts Mannschaft gab es einen tollen Siegerpokal sowie den neuen WM-Fußball.

"Wir fahren nach Berlin", kennen die Jungs diesen Schlachtruf auch, der nach der Siegerehrung durch das Oppener Clubheim schallte. Bester Spieler des Turniers war Kevin Fürst von der Schule Winterbachsroth Saarbrücken/Dudweiler. Für ihn gab es ein Trikot von Real Madrid. "Das werde ich jetzt immer im Training anziehen", strahlte Kevin voller Freude.

Zufrieden mit dem Turnierverlauf und dem gebotenen Fußball zeigten sich auch SSV-Vorsitzender Ralf Selzer sowie Turnierleiter Jürgen Ehl. "Ein Fußballturnier für Jugendliche mit Behinderung hat stets eine besondere Atmosphäre, zumal nicht immer alles beim Schießen oder Ballstoppen passt. Aber mit großem Feuereifer und Fairness sind die Jungs bei der Sache und haben viel Spaß", sagte Ehl.

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HINTERGRUND Die SSV Oppen ist Mitglied im Verein Special Olympics Deutschland und hat jetzt erstmals die saarländische Meisterschaft ausgerichtet. Das Ziel von Special Olympics ist es, Kindern und Erwachsenen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung durch ganzjähriges, regelmäßiges Sporttraining und durch Wettbewerbe in einer Vielzahl von Sportarten Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu verschaffen. Mit dazu beitragen soll auch die Europäische Fußballwoche vom 17. bis 25. Mai, die im Zeichen des Unified Sports-Programms steht und in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Fußball spielen und Inklusion leben. Durch die Aktionen im Rahmen der Fußballwoche bietet sich die Chance, die Fußballfamilie zu sensibilisieren und zu motivieren, sich für die Sportler mit geistiger Behinderung zu öffnen und somit eine inklusive Gesellschaft fördern. eb

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