„Wir dürfen uns nicht wegducken“

Sötern · Als ehemalige Leistungssportlerin weiß Anke Rehlinger wie man die Parteigenossen im begonnenen Wahlkampf für die Landtagswahl am 26. März fit macht. Beim Neujahrsempfang der SPD in Sötern forderte die Saar-Wirtschaftsministerin vor 250 Gästen Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit.

 Auf Augenhöhe: Spitzenkandidatin Anke Rehlinger diskutierte mit den Parteigenossen. Foto: Faber

Auf Augenhöhe: Spitzenkandidatin Anke Rehlinger diskutierte mit den Parteigenossen. Foto: Faber

Foto: Faber

In den kommenden Wochen ist gute Kondition bei den Parteigenossen gefragt. "Wir wollen 15 000 Haushalte im Landkreis St. Wendel besuchen und das Gespräch mit den Bürgern suchen", hat der SPD-Kreisvorsitzende Magnus Jung am Sonntag beim Neujahrsempfang im Söterner Gemeindehaus angekündigt. Und nur mit Phrasen oder Worthülsen würden die Parteifreunde der SPD im begonnenen Wahlkampf für die Landtagswahl am 26. März keine Klinken putzen. "Unser Vorteil ist, dass wir ein Konzept haben", stellt Spitzenkandidatin Anke Rehlinger fest. In den Mittelpunkt werde die soziale Gerechtigkeit gerückt, aber die Partei werde auch liefern müssen.

Rehlinger ist der Überzeugung, dass es bei den Wahlen um viel mehr als nur um Sachfragen gehen werde. "Es geht auch um die Frage, wie sieht die Gesellschaft künftig aus", sagt die 40-Jährige. Wegen der verwirrten Gedanken aus der populistischen Ecke müsse der Grundkonsens lauten: füreinander da zu sein. "Wir dürfen uns jetzt nicht wegducken." Nicht nur die Politik, sondern alle seien gefordert, um die Demokratie hochzuhalten, "gegenüber dem verwirrten Gedankengut den Mund aufzumachen und zu widersprechen", plädiert die Wirtschaftsministerin. Man müsse sich auch um diejenigen kümmern, die sich von "wirren Geistern" angesprochen fühlen und sich dabei ein paar Wahrheiten vor Augen führen, die nicht alle hören wollen. "In der Vergangenheit haben die Menschen erlebt, wie die Politik die Banken und den Euro gerettet hat, so haben sie es wahrgenommen", sagt Rehlinger. Deshalb habe die Politik die Notwendigkeit, sich um das Geschehen auf der großen Bühne und um das zu kümmern, was den Bürger im Alltag bewegt. "Und dazu sind wir als Sozialdemokraten gefragt, wer denn sonst als wir? Gerechtigkeit, darum geht es, das ist der Auftrag an uns in der Gesellschaft", so Rehlinger.

Für die Zukunft habe sich die SPD viel vorgenommen. "Eine Reihe von Korrekturen sind schon vorgenommen worden", meint sie und spricht den Mindestlohn an. Von 8,84 Euro könne allerdings niemand leben. Weiter soll die Erwerbsarbeit bekämpft werden, und Korrekturen seien bei Leiharbeit und Werksverträgen, die in der Praxis missbraucht worden seien, notwendig. Wichtig für Rehlinger ist das Thema Rente, das sei auch eine Frage von Gerechtigkeit. "Ja, das Thema gehört in den Wahlkampf , damit man den Menschen deutlich macht, wo man hin will", bezieht Rehlinger Stellung, obwohl darüber bei den Parteien eine unterschiedliche Meinung vorherrsche. Des Weiteren müsse in die Infrastruktur investiert werden und mehr Polizei in der Fläche unterwegs sein. "Ich glaube, es war noch nie so wichtig, die Bürger zu überzeugen", schließt die Ex-Leistungssportlerin Rehlinger die kämpferische Rede "ihres 35. Neujahrsempfanges" ab. Nun würden noch 35 Fastnachtsveranstaltungen folgen "und danach 17 Heringsessen", ergänzt Kreischef Jung. Selbstbewusst und optimistisch, so Jung, gehe die SPD in den Wahlkampf : "Unser bestes Argument: Anke Rehlinger ".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort