Windkraft für die Zukunft

Kreis Neunkirchen/Saarbrücken. "Wir haben es im Saarland mit einer nicht unerheblichen Menge an Industriebrachen zu tun, die wir entweder der Natur überlassen oder die wir für viel Geld entgiften müssen", hat die saarländische Umweltministerin Simone Peter beim Redaktionsbesuch gesagt (wir berichteten)

 Die saarländische Umweltministerin Simone Peter bei ihrem Redaktionsbesuch bei der Saarbrücker Zeitung. Foto: Becker&Bredel

Die saarländische Umweltministerin Simone Peter bei ihrem Redaktionsbesuch bei der Saarbrücker Zeitung. Foto: Becker&Bredel

Kreis Neunkirchen/Saarbrücken. "Wir haben es im Saarland mit einer nicht unerheblichen Menge an Industriebrachen zu tun, die wir entweder der Natur überlassen oder die wir für viel Geld entgiften müssen", hat die saarländische Umweltministerin Simone Peter beim Redaktionsbesuch gesagt (wir berichteten).Windräder spielten in der Diskussion mit den Redakteuren ebenfalls eine große Rolle. Und was haben die Kommunen davon - außer Landschaftsverschandelung? "Die Gewerbesteuer", betonte Peter und führte aus, dass diese Einnahmen dafür sorgen könnten, die Infrastruktur der Kommunen zu verbessern, "das Geld kann in Kindergärten oder Sportstätten fließen." Simone Peter bedauerte, dass es bisher meist private Inverstoren seien, die diese Anlagen betrieben: "Es wäre schön, wenn die Stadtwerke in diesem Bereich auch als Stromunternehmer aufträten", so Peter, "denn die Bürger vertrauen diesen Institutionen, das würde die Glaubwürdigkeit erhöhen." Doch trotz des großen Teils, den die Energiediskussion im Gespräch einnahm, gab es auch anschaulichere Themen, zum Beispiel den Erhalt der Streuobstwiesen im Saarland. Hier geht es vor allem um die Biosphäre Bliesgau und um den Saargau.

"Ich denke, es ist weniger eine Frage des Geldes, sondern eine Frage des Engagements", gab die Ministerin zu bedenken, "uns fehlen die Menschen, die sich um die Streuobstwiesen kümmern. Es gibt nicht mehr so viele ältere Bauern, die diese Arbeit nebenher erledigen - und es kommen wenig junge Leute nach. Aber Streuobstwiesen müssen gepflegt werden. Wir wünschen uns da mehr freiwillige Helfer."

Das Biosphärenreservat Bliesgau liegt der Ministerin am Herzen, in zwei Jahren soll das Rahmenkonzept über das Zusammenwirken von "Leben, Arbeiten und Wirtschaften" in dieser Region fertig sein. Bis dahin wünscht sich Simone Peter "mehr Bekanntheit für diesen schönen Landstrich". Vor allem die Produkte seien außerhalb des Saarpfalz-Kreises noch zu wenig bekannt, "und bei den Hotels und Gaststätten müsste mehr passieren, die derzeit vorhandenen Einrichtungen sind noch nicht darauf eingestellt."

 Die vielen Streuobstwiesen des Bliesgaus sind auch im Winter ein wunderschöner Anblick. Foto: SZ

Die vielen Streuobstwiesen des Bliesgaus sind auch im Winter ein wunderschöner Anblick. Foto: SZ

Im Homburger Osten soll ein neuer Autobahn-Anschluss gebaut werden. Dabei gehen die Erwartungen der Stadt Homburg und die Planungen in Saarbrücken und Berlin bislang weit auseinander. Wird in Saarbrücken, wie die Stadtratssitzung im Oktober gezeigt hat, eher eine Anbindung bei Reiskirchen favorisiert, wünschen sich der Stadtrat sowie die Bürger in Bruchhof, Erbach und Reiskirchen hingegen lieber einen Anschluss über die vorhandene, aber stillgelegte Bahntrasse. Vertreter des Landesbetriebs für Straßenbau erteilten kürzlich dieser letzten Variante eine Abfuhr. Doch jetzt könnte Bewegung in die Diskussion kommen. Die saarländische Umweltministerin Simone Peter sah es beim Besuch in unserer Zeitung zwar nach wie vor als problematisch an, die Anbindung über die Bahntrasse laufen zu lassen, das letzte Wort sei dabei aber noch nicht gesprochen. Vor allem erkennt die Ministerin an, dass die andere Anbindung bei Reiskirchen in Homburg niemand will. "Wir wollen nicht an den Verantwortlichen und den Bürgern vorbei entscheiden."

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