Wiedersehen nach 50 Jahren

Neunkirchen. Einer fehlt; einer von 46, die 1950 in die Sexta eingeschult wurden und damit einer von den restlichen Zwölfen, die 1959 am Krebsberggymnasium ihre "Reifeprüfung" abgelegt haben. Es fehlt Georg Schmidt, Finanzbeamter und legendärer Beherrscher der literarischen Büttenrede. Er ist am 15. März 1993 gestorben

Neunkirchen. Einer fehlt; einer von 46, die 1950 in die Sexta eingeschult wurden und damit einer von den restlichen Zwölfen, die 1959 am Krebsberggymnasium ihre "Reifeprüfung" abgelegt haben. Es fehlt Georg Schmidt, Finanzbeamter und legendärer Beherrscher der literarischen Büttenrede. Er ist am 15. März 1993 gestorben. An diesem Mittwochnachmittag gedenken seine elf Mitschüler während des Jubiläums-Besuches im Krebsberg-Gymnasium ihres zu früh gestorbenen Schulkameraden. Es sind durchweg bodenständige Krebsbergschüler des Jahrganges 1940, die sich zum 50. Abi-Tag treffen. Lediglich der gebürtige Wellesweiler Jürgen Geier ist aus Sande bei Wilhelmshaven angereist. Er ist ohne Zweifel der "Ranghöchste" unter den ehemaligen Abiturienten, denn er war stellvertretender Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte im Ostatlantik. Mit einer gewissen Bewunderung schauen die Bodenständigen auf "ihren Vizeadmiral". Von "weit her" angereist ist auch der Ingenieur Fritz Ruess. Er kommt aus Forchheim in Oberfranken. Neun der elf Ehemaligen aber haben ihr Leben in und um Neunkirchen gestaltet, wenn man noch von dem Professor an der Uni in Luxemburg, Hans Jürgen Pitsch, absieht. Der Rektor an Schulen für Geistigbehinderte und Fachbuchautor lebt in Wadgassen-Differten. Im Vordergrund des Treffens der elf ehemaligen Krebsbergschüler aber steht nicht das "Woher?" oder das "Was-wahsch-de? Was-bisch-de?", sondern die Erinnerung an die Schulzeit und die alten Lehrer wie "Ede" Müller, "Hannibal" Fischer, an "de Denne" oder "de Wallert". Der Mitorganisator der Begegnung, Horst Maroldt (Landsweiler-Reden), begnadeter Fußballspieler, berichtet von dem starken linken Flügel mit Wolfgang Theil und Otto Völzing beim ersten Fußballspiel am Krebsberg, Lehrer gegen Schüler. Die Abi-Klasse gewann mit 2:1. Leider steht dieser Jubiläumstag im Schatten des Amoklaufes an einer Schule in Baden-Württemberg. Schulleiter Rainer Stein-Bastuck ist sichtlich betroffen und spart bei der Begrüßung der "Jubilare" den schockierenden Vorfall nicht aus. Der amtierende Vorsitzende der Bundesdirektorenkonferenz versichert, am Krebsberg werde Sicherheit ganz groß geschrieben. Zudem liebten Krebsbergschüler ihr Gymnasium. Der stellvertretende Schulleiter Gerd Mutscheller informiert in Begleitung von Hausmeister Werner Becker über die nicht nur im Bereich neuer Medien und der Musik zeitgemäß eingerichtete Schule. "Krebsbergschüler lieben ihr Gymnasium."Rainer Stein-Bastuck

HintergrundDer Abi-Jahrgang 1959 am Krebsberg-Gymnasium: Alfred Commercon, Pfarrer; Jürgen Geier, stellvertretender Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte im Ostatlantik; Fritz Goebel, Bundesbahn-Oberamtsrat; Franz-Josef Jung, Franz-Josef Kaufmann (in Neunkirchen bekannt als "Ofen-Jung"); Richard Lorrang, Realschullehrer; Horst Maroldt, Studiendirektor; Hans-Jürgen Pitsch, Buchautor und Professor an der Uni in Luxemburg; Fritz Ruess, Ingenieur; Wolfgang Theil, Bankangestellter; Ernst Weishaupt, Richter, Direktor am Amtsgericht in Ottweiler und Otto Völzing, Studiendirektor am Steinwaldgymnasium. gm

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