Wie die Faust aufs Auge

Eppelborn · Trainer Steffen Ecker hat sich bei den Handballfreunden Illtal bei seinen Neuzugängen viele Gedanken gemacht. Durch den guten Ruf des Oberligisten hätten sogar richtig bekannte Spieler kommen können. Ecker sagt aber: „Die beste Mannschaft ist mehr als die Summe der besten Einzelspieler.“

 Leonard Frisch (am Ball), hier noch im Trikot des TV Homburg gegen die HF Illtal II, wechselt in die Oberliga-Mannschaft der HFI. Das Talent gilt als athletisch und kampfstark. Foto: Horst Klos

Leonard Frisch (am Ball), hier noch im Trikot des TV Homburg gegen die HF Illtal II, wechselt in die Oberliga-Mannschaft der HFI. Das Talent gilt als athletisch und kampfstark. Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Wer sich unter der Handschrift eines Trainers noch nie so richtig etwas vorstellen konnte, der kann sich bei den Handballfreunden Illtal ein Bild davon machen. In den zweieinhalb Jahren, die Steffen Ecker nun Trainer des RPS-Oberligisten ist, hat er die Mannschaft personell und taktisch zu der seinen gemacht. Und das mit Erfolg. Die Saison 2013/2014 war die erfolgreichste seit der 2004/2005, als die HFI Meister wurden. Mit 19 Siegen, drei Remis und acht Niederlagen (41:19 Punkte) wurde Illtal Tabellendritter. "Mehr als zufrieden damit", war damit von der Vereinsspitze nicht nur Spielleiter Volker John. Ecker hat sich damit neben Erfolg auch Vertrauen in seine Arbeit erarbeitet.

Die Neuverpflichtungen für die kommende Saison entspringen voll und ganz seinen Überlegungen. Torhüter Sven Guthörl rückt aus der zweiten Mannschaft der HFI auf in den Oberliga-Kader. Von der HSG Völklingen kommt Linkshänder Marvin Mebus (Jahrgang 1993). Der 20-jährige Außenspieler Jonas Guther wechselt von der HSG Nordsaar ins Illtal. Mit Leonard Frisch (Jahrgang 1992) hat Ecker ein Talent an Land gezogen, das er selbst beim TV Homburg ausgebildet hat.

Namhafte Spieler trugen sich an

"Wir hätten angesichts unseres Rufes viele namhafte Spieler verpflichten können, manche haben sich sogar selbst angetragen. Aber die beste Mannschaft ist mehr als die Summe der besten Einzelspieler", sagt Ecker. Daher hat der Trainer genau hingeschaut, wer das Mannschaftsgefüge in der Tat bereichern kann. "Frisch und Guther hatten vielleicht gar nicht mal so viele Trainer auf dem Zettel." Für die HFI passen sie wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Die Linksaußenposition war in dieser Saison die einzige, die nicht doppelt besetzt war. Mit Jonas Guther ändert sich das jetzt. "Und er kann, was kaum ein Außenspieler kann, nämlich in der Abwehr auch auf der Halbposition decken", erklärt Ecker. Das eröffnet weitere taktische Möglichkeiten. Leo Frisch charakterisiert der Trainer als "sehr athletisch und kampfstark. Er sucht auch vorne mal den Zweikampf und schießt in Lücken rein." Das habe bisher auch gefehlt.

Der HFI-Rückraum glänzte zumeist über seine scharfen Distanzschüsse. "Von Marvin Mebus verspreche ich mir im taktischen Bereich sehr viel. Er ist zudem ein geschickter Abwehrspieler und hat einen guten Ballvortrag", erklärt Ecker. Gemeint ist damit die Übersicht beim Umschalten von Abwehr auf Angriff. Das sei auch eine kleine Mannschaftsschwäche in der vergangenen Saison gewesen, die nun mit Mebus verschwinden könne.

In der Torhüterfrage kristallisiert sich Eckers Handschrift. Mit dem Abgang von Yannick Gabler wurde die Position des zweiten Torwarts vakant. "Wir hätten auch da sehr starke Leute verpflichten können, aber wir haben eine klare Hierarchie", erklärt Ecker. Daniel Schlingmann ist so etwas wie der Manuel Neuer der HFI, benötigt wurde also eine sehr leistungsstarke und zuverlässige Nummer zwei - allerdings ohne Ansprüche. Das gibt es nicht oft. Gabler sei solch ein Spieler gewesen, in Guthörl wird nun das Vertrauen gesetzt. Den Verein verlassen haben unterdessen vier Spieler: Christopher Seitz (zurück zu seinem Heimatverein TuS Dansenberg), Andreas Rokay, Tobias Fontaine, Yannick Gabler (Auszeit).

Am kommenden Samstag, 28. Juni, starten die HFI in die Vorbereitung für die neue Saison. "Ab diesem Tag erwarte ich bereits 100 Prozent", sagt Ecker.

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