In Hoppstädten-Weiersbach Wertvoller Fund und ehrlicher Finder im Biomasseheizkraftwerk

Hoppstädten-Weiersbach · OIE-Mitarbeiter Benjamin Badiou findet Krüger-Rand-Münze in Hoppstädten-Weiersbach.

 Über die Spende freuten sich  Ortsbürgermeister Peter Heyda (von links), Frank Gutensohn und Alexander Collet (beide OIE), Klaus Dannenberg, Förderverein der Feuerwehr, Christian Lorenz und Thomas Gutensohn (beide stellvertretende Wehrleiter der Feuerwehr Hoppstädten-Weiersbach).

Über die Spende freuten sich  Ortsbürgermeister Peter Heyda (von links), Frank Gutensohn und Alexander Collet (beide OIE), Klaus Dannenberg, Förderverein der Feuerwehr, Christian Lorenz und Thomas Gutensohn (beide stellvertretende Wehrleiter der Feuerwehr Hoppstädten-Weiersbach).

Foto: Jutta D’Orazio​

Da staunte Benjamin Badiou nicht schlecht: Ein goldenes Metallstück blinkte im Nichteisen-Metallabscheider (NE) im OIE-Biomasseheizkraftwerk in Hoppstädten-Weiersbach zwischen all den ausgesonderten Störstoffen hervor.

Jetzt war genaues Hinschauen gefragt, flugs griff er zu und hatte zu seinem eigenen Erstaunen eine wertvolle Krüger-Rand-Münze in der Hand. Sofort informierte er seine Vorgesetzten, die die Initiative ergriffen und zunächst die Münze offiziell im Fundbüro abgaben. Nach Verstreichen der vorgeschriebenen Frist, die ursprünglichen Besitzern ermöglicht, ihr Eigentum einzufordern, ließ man durch die OIE den Wert der Münze schätzen. Dabei war schon geplant, den Erlös einem guten Zweck in Hoppstädten-Weiersbach zukommen zu lassen. Die Spende in Höhe von 1800 Euro können sich nun der Verein Kinder- und Jugendhilfe Hoppstädten-Weiersbach sowie der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr teilen. Vor Ort im Biomasseheizkraftwerk trafen sich die Verantwortlichen zur offiziellen Übergabe.

Stolz auf seinen ehrlichen Mitarbeiter war auch OIE-Vorstand Thomas Johann: „Es ehrt Benjamin sehr, dass er sofort geschaltet und uns eingebunden hat. So konnten wir alle nötigen Schritte einleiten und haben mit den beiden Vereinen Spendenempfänger gefunden, die den Erlös direkt vor Ort sinnvoll einsetzen können!“

Im Biomasseheizkraftwerk werden die angelieferten Holzhackschnitzel über Kettenförderer in den Feuerraum des Dampfkessels transportiert. Dabei werden Nägel, Schrauben und Co. bereits durch einen Magnetabscheider aussortiert. Im Kessel selbst werden die Holzhackschnitzel dann im Wirbelschicht-Verfahren verbrannt. Störstoffe wie Glas, Stein, Messing und Kupfer sammeln sich in der Feuerung und werden mit gekühlten Förderschnecken ausgetragen, teilt eine OIE-Sprecherin mit.

Das Material, welches aus der Feuerung kommt, wird dann über den NE-Metallabscheider geleitet. NE-Metalle sind Kupfer, Aluminium, Zinn, Zink und deren Legierungen, aber auch Gold und Silber. Und Gold spielte am Fundtag dann eine ausschlaggebende Rolle: So konnte Badiou die Krüger-Rand-Münze inmitten einer Reihe anderer NE-Metalle entdecken. „Das Aussortieren dieser Stoffe ist ein wertvoller Beitrag auch für den Umwelt- und Ressourcenschutz, sonst würden diese mit dem restlichen Material auf einer Deponie landen und wären verloren, so geht’s in die Wiederverwertung“, erläuterte Kraftwerksmeister Frank Gutensohn beim Vor-Ort-Termin den Vorgang.

Eine glückliche Fügung war auch der Verkauf der Münze an die Firma Edelmetallkontor Idar-Oberstein. Denn normalerweise würde man durch die Abnutzungen und den Zustand der Münze nur noch den reinen Goldwert und damit einen deutlich niedrigeren Betrag erzielen können. Nicht so beim Idar-Obersteiner Unternehmen: Als deren Inhaber Thomas Heintz hörte, dass der Gegenwert gespendet werden sollte, entschloss er kurzerhand, die Münze als zweite Wahl zu kategorisieren, auf den eigenen Erlös zu verzichten und sogar noch die Kosten für die Verarbeitung und den Transport auf eigene Kappe zu übernehmen. „Das ist nicht selbstverständlich, wir danken dem Edelmetallkontor Idar-Oberstein sehr dafür“, ergänzte Alexander Collet von der OIE-Wärmeabteilung seine Kollegen.

Dankbar und erfreut waren auch Ortsbürgermeister Peter Heyda und die Vertreter vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr in Hoppstädten-Weiersbach. „Das Geld ist bei unserer Kinder- und Jugendhilfe gut angelegt. Der Verein ist ja nicht nur in Hoppstädten-Weiersbach, sondern im gesamten Kreisgebiet aktiv. Und da die Not gerade jetzt sehr groß ist, können wir die Spende gut gebrauchen“, so Heyda. Klaus Dannenberg, Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr, ergänzte: „Wir sind über jede Spende dankbar, sie wird sofort von uns wieder in dringend benötigte Ausrüstung investiert.“

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